Vor- und Zwischenberichte

Landesbanken: Zwischenberichte im Geschäftsjahr 2007

Aus den Neun-Monatsberichten der Landesbanken

Nord-LB

Die Nord-LB hat am 11. November bekannt gegeben, eine Übernahme der börsennotierten Deutschen Hypothekenbank (Actien-Gesellschaft) anzustreben. Sämtlichen Aktionären soll ein freiwilliges Übernahmeangebot zu einem Preis von 36,09 Euro je Aktie unterbreitet werden, was einen Kaufpreis von 485 Mill. Euro für 100 Prozent der Anteile und eine Prämie auf den Schlusskurs am letzten Handelstag vor Bekanntgabe des Angebots von 16,4% bedeutet. Der Vorstand der Deutschen Hypo habe signalisiert, so verlautet es aus der Nord-LB, dass er die Transaktion befürworten wird. Mit der Übernahme sieht die Landesbank ihr Kreditportfolio im gewerblichen Immobiliengeschäft auf rund 18 Mrd. Euro verdoppelt und stuft sich damit, gemessen am Neugeschäft, in der gewerblichen Immobilienfinanzierung jeweils auf Rang drei unter den Landesbanken und den Hypothekenbanken ein.

Die Deutsche Hypo wies 2006 ein Neugeschäftsvolumen bei gewerblichen Immobiliendarlehen von 2,2 (1,0) Mrd. Euro auf, das in den ersten neun Monaten dieses Jahres schon wieder annähernd erreicht wurde. Das operative Ergebnis stieg um 6,0% auf 51,5 Mill. Euro und der Jahresüberschuss um 19,6% auf 39,1 Mill. Euro. Zum Geschäftsjahresende 2006 belief sich die Bilanzsumme des Instituts auf 34,7 (33,2) Mrd. Euro. Die Nord-LB erwägt, ihre neue Tochter nach der Übernahme als Kompetenzzentrum für Immobilien finanzierung im Konzern zu führen. Die Transaktion steht unter Vorbehalt kartell- und aufsichtsrechtlicher Genehmigungen und soll im Januar 2008 abgeschlossen werden.

Anders als LBBW und Bayern-LB hat die Nord-LB Neun-Monatszahlen bekannt gegeben. Der Konzern konnte demnach sein Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung im Vergleich zum Vorjahreswert per 30. September 2007 um gut 14% auf 592,1 Mill. Euro steigern. Die Vertrauenskrise auf den weltweiten Finanzmärkten, so der vorläufige Zwischenbescheid, hat vergleichsweise geringe Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns.

Der Zinsüberschuss stieg um 12,6% auf 1 043,3 (926,8) Mill. Euro. Der Provisionsüberschuss legte um 14,1% auf 146,3 (128,2) Mill. Euro zu. Für das Handelsergebnis weist die Bank "im Zuge der allgemeinen Verunsicherung auf den Kapitalmärkten" einen Rückgang auf minus 2,8 (26,6) Mill. Euro aus, registriert aber im Oktober wieder eine "spürbare Erholung". Die Verwaltungskosten liegen mit 649,4 (659,8) Mill. Euro rund 1,6% unter dem Vorjahreswert, die darin enthaltenen Personalkosten um etwa 5%.

Weil mehr Risikorückstellungen aufgelöst werden konnten als neu gebildet werden mussten, erreichte die Risikovorsorge für das Kreditgeschäft mit 15,7 (minus 5,7) Mill. Euro einen positiven Saldo. Das Bewertungsergebnis hingegen sank deutlich auf minus 68,9 (35,4) Mill. Euro. Dieser Rückgang ist nach Einschätzung der Bank zum größten Teil auf die internationale Finanzkrise zurückzuführen, die sich zum Ende des dritten Quartals mit rund 85 Mill. Euro auf das Bewertungsergebnis für das Wertpapiergeschäft auswirkt. Das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge und Bewertung lag bei 538,9 (547,3) Mill. Euro. Der Return on Equity belief sich auf 11,1 (10,4)%, die Cost Income Ratio verbesserte sich auf 52,3 (52,7)%. Um 6,9% auf 217,2 (203,1) Mrd. Euro erhöht hat sich die Bilanzsumme und 6,2% auf 176,8 (166,4) Mrd. Euro das Kreditvolumen.

HSH Nordbank

Dass sich die HSH Nordbank der Region verbunden fühlt und sich dort als Partner in allen Geschäftsfeldern versteht, kommt mit Beginn der laufenden Saison in der Fußball Bundesliga auch optisch zum Ausdruck. Die Bank gab Ende März des laufenden Jahres ihr Engagement als Namensgeber des Stadions und Kommunikationspartner des Hamburger SV bekannt. Der Großteil der sonstigen Aktivitäten war aber auch im laufenden Jahr auf die ausgewählten Geschäftsfelder Transport und Immobilien ausgerichtet, in denen die Bank auch international agiert. So sieht sich die Bank als "führender Finanzdienstleister im Transportbereich und weltweit größter im Shipping-Sektor". Im Immobiliengeschäft zählt sie sich zu den drei bedeutendsten Banken in Deutschland und will sich zunehmend auch international in den wichtigen Metropolregionen in Europa und den USA profilieren. Als Kompetenz an den internationalen Kapitalmärkten betont sie ein spezielles Know-how für komplexe Transaktionen und innovative Kapitalmarktprodukte sowie als Risikomanager.

Ihre internationale Ausrichtung hat die Bank auch in den vergangenen Jahren jeweils mit Zwischenberichten zu allen Quartalsergebnissen unterstrichen, insofern sind auch die diesjährigen Zahlen nicht der aktuellen Entwicklung an den Finanzmärkten geschuldet. Die HSH Nordbank hat das Konzernergebnis in den ersten neun Monaten 2007 um 18% auf knapp 1,1 Mrd. Euro gesteigert. Das Konzernergebnis vor Steuern erhöhte sich um 14% auf 772 Mill. Euro.

Im Einzelnen verbuchte der Konzern beim Zinsüberschuss in den ersten neun Monaten 2007 gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 11% auf 1,268 Mrd. Euro, der maßgeblich auf das Neugeschäft im Segment Global Transportation zurückgeführt wird. Im Zuge der Vorbereitung auf die IFRS-Rechnungslegung, so der Hinweis der Bank, sind im Zinsüberschuss Erträge aus Beteiligungsverkäufen nicht mehr enthalten. Diese werden künftig im Beteiligungsergebnis der Position Risikovorsorge/ Bewertung verbucht. Der Provisionsüberschuss stieg auf rund 346 Mill. Euro und übertraf den Vorjahreswert um gut 4%. Der Handelsüberschuss verbesserte sich um 85% auf 142 Mill. Euro. Als Grund nennt die Bank höhere Ergebnisse zum einen durch die Bewertungsumstellung auf das Mark-to-Market-Verfahren, zum anderen aus erfolgreichen Handelsaktivitäten.

Die Cost Income Ratio reduzierte sich um 2,3 Prozentpunkte auf 39,3 (41,6)%. Mit 708 Mill. Euro lagen dabei die Verwaltungsaufwendungen knapp 7% über dem Vorjahreswert. Der Personalaufwand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um gut 10% auf 358 Mill. Euro. Zum Stichtag wurden 4 685 Mitarbeiter beschäftigt - ein Plus von knapp 6%. Die Sachaufwendungen stiegen "bedingt durch den Ausbau des internationalen Geschäfts" um 4% auf 350 Mill. Euro.

Um 27% auf 319 (250) Mill. Euro aufgestockt hat die Bank die Position Risikovorsorge/Bewertung zum Ende des Neun-Monatszeitraums. Darunter sind 235 (185) Mill. Euro an "freiwilliger" Risikovorsorge (§ 340 f und g HGB). Im Kreditgeschäft ging der Risikovorsorgeaufwand auf 77 (120) Mill. Euro zurück. Im Wertpapiergeschäft wurden die positiven Ergebnisse im Jahresverlauf aus Wertpapierverkäufen durch Abschreibungen überkompensiert. Nach Angaben der Bank erhöhten sich im dritten Quartal die Abschreibungen im unmittelbaren oder mittelbaren Zusammenhang mit der Krise an den internationalen Kreditmärkten um rund 91 Mill. Euro. Die Position Wertpapierergebnis weist zum 30. September 2007 einen negativen Betrag von 23 Mill. Euro aus (nach plus 24 Mill. Euro). Der Überschuss beim Beteiligungsergebnis reduzierte sich im Neun-Monatsvergleich von 31 Mill. Euro auf 15 Mill. Euro. Mit Blick auf die freiwilligen Vorsorgereserven meldet die Bank eine Aufstockung um 235 (185) Mill. Euro.

Das Betriebsergebnis nach Risiko verbesserte sich um knapp 14% auf 772 Mill. Euro. Unter Berücksichtigung von deutlich höheren Ertragsteuern (plus 27%) und gestiegenen Teilgewinnabführungen (plus 3%) erhöhte sich das Ergebnis nach Steuern um 12% auf 337 Mill. Euro. Der Anstieg der Ertragsteuern wird hauptsächlich auf die Einführung des Unternehmenssteuerreformgesetzes (Neuberechnung der latenten Steuern) zurückgeführt. Bei der Eigenkapitalrendite vor Steuern erreichte die HSH Nordbank nach neun Monaten 15,3 (14,5)%. Die Kernkapitalquote nach KWG sank durch die Bilanzausweitung auf 6,5 (6,6)%.

Auch bei reiner Betrachtung des dritten Quartals meldet die Bank gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum einen Anstieg der operativen Erträge um 52% auf 685 Mill. Euro. Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich um 14% auf 251 Mill. Euro, das anteilige Betriebsergebnis vor Risikovorsorge wuchs um 89% auf 434 (229) Mill. Euro. Nach deutlich höherer Risikovorsorge (182,3 nach 22,1 Mill. Euro) verbesserte sich das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge um 21% auf 251 Mill. Euro.

In ihrer Segmentberichterstattung für die ersten neun Monate berichtet die Bank für Global Transportation von einem Anstieg des Betriebsergebnisses nach Risikovorsorge um 43% auf 362 Mill. Euro und von einer Eigenkapitalrendite von 22,6 (19,0)%. Bis zum 30. September konnte im Geschäft mit Schifffahrtskunden ein Volumen von mehr als 10,2 (7,0) Mrd. Euro abgeschlossen werden. Im Geschäftsfeld Transport meldet die Bank wie im Vorjahr ein Neugeschäftsvolumen von rund 3,3 Mrd. Euro, verweist aber auf eine verbesserte Ergebnislage.

Das Betriebsergebnis nach Risiko im Segment Global Real Estate Markets stieg auf 193 (183) Mill. Euro. Dabei erreichte das Neugeschäftsvolumen 11,8 (11,3) Mrd. Euro. Für das Segment Corporates wird das Ergebnis mit 352 Mill. Euro beziffert, wobei allerdings auf höhere Erträge aus Beteiligungsverkäufen im Vorjahr verwiesen wird. Im Segment Institutions & Private Banking lag das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge mit 110 (111) Mill. Euro rund 1% unter dem Vorjahreswert. Die Auswirkungen der Kreditkrise zeigen sich im Segment Financial Markets. Dort sank aufgrund von Abschreibungen im Wertpapierportfolio das Betriebsergebnis nach Risiko gegenüber dem Vorjahr um 63% auf 114 Mill. Euro und die Eigenkapitalrendite betrug 7,1 (20,1)%.

Helaba

Dass die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) entgegen der Gepflogenheiten in den Vorjahren einen vorläufigen Bericht ihrer Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt hat, hängt an den Marktturbulenzen seit Mitte dieses Jahres. In deren Verlauf hatte das Institut frühzeitig angekündigt, neben dem üblichen Halbjahresbericht auch über den unterjährigen Verlauf per 30. September 2007 zu informieren. In der öffentlichen Diskussion um eine anstehende Landesbankenkonsolidierung steht die Bank weniger im Fokus als andere Häuser. Ihrem Selbstverständnis als europäische Regionalbank nach wertet sie das mittlerweile erreichte Mix aus Wholesale und Retail als eine gute Basis für die Zukunftsfähigkeit aus eigener Kraft.

Der Helaba-Konzern erwirtschaftete auf Grundlage vorläufiger Zahlen in den ersten neun Monaten ein Betriebsergebnis vor Risikovorsorge/Bewertung von 329,2 Mill. Euro. Dies bedeutet für den Konzern im Vorjahresvergleich einen Anstieg um 0,4%. Das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge/ Bewertung liegt mit 274,1 Mill. Euro um 5 Mill. Euro beziehungsweise 1,9% über dem Vorjahreswert. In diesem Ergebnisausweis, so betont die Bank, sind die spreadbedingten Bewertungskorrekturen der Wertpapierbestände vollständig zum Stichtag 30. September 2007 verarbeitet. Für das Gesamtjahr wird Optimismus verbreitet, mit dem Betriebsergebnis zum Jahresende das Niveau des Vorjahres zu übertreffen.

Wie bereits im Halbjahres-Finanzbericht dargestellt, bekräftigt die Helaba auch mit den Neun-Monatszahlen, im Konzern inner- und außerhalb der Bilanz keine Engagements zu haben, die Bezug zum Subprime-Segment des US-Hypothekenmarktes aufweisen. Die Liquidität des Helaba-Konzerns wird als operativ und strukturell gesichert eingestuft. Der Zinsüberschuss als wichtigste Ertragsquelle stieg gegenüber dem Vorjahreswert um 5,6% auf 698,9 Mill. Euro, wobei durchaus auf eine Ergebnisbelastung durch die höheren Liquiditätskosten seit dem Spätsommer verwiesen wird. Der Provisionsüberschuss erhöhte sich um 2,1% auf 166,3 Mill. Euro.

Das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften verminderte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 61,5 Mill. Euro auf minus 7,8 Mill. Euro. Zum Halbjahr 2007 wurden noch 48,6 Mill. Euro ausgewiesen. Die operativen Handelsergebnisse sind nach Angaben der Bank weiterhin positiv. Der negative Swing wird allein auf spreadbedingte Bewertungskorrekturen des im Handelsbuch geführten Wertpapierbestandes zurückgeführt. Die Helaba hält im Handelsbuch einen Wertpapierbestand in Höhe von rund 43 Mrd. Euro, so die Erläuterung. Dieser dient im Rahmen der Liquiditätssteuerung als Collateral für die Liquiditätsbeschaffung über Repo- und Lombardgeschäfte im Interbankenmarkt sowie gegenüber Zentralbanken. Angesichts der Markterholung im Oktober gibt sich die Bank optimistisch, dass die stichtagsbedingten Bewertungsbelastungen über eine Einengung der Spreads, spätestens bei Fälligkeit der Wertpapiere, wirtschaftlich wieder aufgeholt werden.

Die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen sind auf 160 Mill. Euro gestiegen. Dies ist durch die Konsolidierung der Hannover Leasing beeinflusst. Auch der Verwaltungsaufwand erhöht sich nach Angaben der Bank aus dem gleichen Grund um 10,1% auf 787 Mill. Euro; ohne diesen Einfluss sieht sie die Aufwandsentwicklung rückläufig. Das Risiko- und Bewertungsergebnis liegt mit minus 55,1 Mill. Euro etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Auf diese Position wirkt sich neben einer gesunkenen Vorsorge für Kreditrisiken das Bewertungsergebnis aus Liquiditätswertpapieren aus. In diesem Zusammenhang wird betont am Prinzip der Bewertung zu Marktpreisen festgehalten, keine Umwidmungen in Anlagevermögen beziehungsweise "held to maturity"-Positionen vorgenommen und den gesamten stichtagsbedingten Bewertungsbedarf voll verarbeitet zu haben. Nach Angaben der Bank belaufen sich die bewertungsbedingten Belastungen über alle Wertpapierbestände hinweg konzernweit auf insgesamt 87,7 Mill. Euro. Die § 340-f-Reserven des Konzerns, so heißt es, wurden weiter gestärkt.

Zum 30. September 2007 verzeichnete der Helaba-Konzern ein Geschäftsvolumen von 251,8 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Zuwachs von 11,8 Mrd. Euro beziehungsweise 4,9% gegenüber dem Jahresende 2006. Die Bilanzsumme zeigt einen Anstieg um 4% auf 174,4 Mrd. Euro. Die Marktturbulenzen, so die Bewertung der Bank, haben den bestehenden Trend zum Abbau von Forderungen an Kreditinstitute weiter verstärkt. Sie verminderten sich seit Jahresanfang um 24,5% auf 21 Mrd. Euro.

Demgegenüber stiegen "auch als Folge des sehr dynamisch wachsenden Neugeschäfts" die Forderungen an Kunden um 6% auf 82,5 Mrd. Euro. Die Ausweitung des Bestandes an Wertpapieren und Aktien um 14,9% auf 60,8 Mrd. Euro will die Bank als Beleg dafür gewertet wissen, dass sie auf Basis ihrer langfristig angelegten Liquiditätssteuerung aktiv Marktchancen nutzt und insbesondere im dritten Quartal zu attraktiven Margen die Bestände erhöht hat.

Sofern im vierten Quartal keine weiteren Marktrückschläge zu verarbeiten sind, erwartet die Helaba für das Gesamtjahr im Konzern ein Betriebsergebnis vor Risikovorsorge/Bewertung über Vorjahresniveau. Als wesentliche Wachstumstreiber des Konzerns im Wholesale-Geschäft sieht sie dabei im ersten Halbjahr 2007 mit Blick auf die Segmente das Immobiliengeschäft mit einem Neugeschäftsvolumen von 6,1 Mrd. Euro und Corporate Finance mit einer Zunahme des Geschäftsvolumens um 1 Mrd. Euro oder 3% auf 34,9 Mrd. Euro. Daneben wird auf das Kapitalmarktgeschäft und das Spezialfondsgeschäft der Helaba Invest (plus 7% beim Volumen) verwiesen.

Den Retail-Aktivitäten des Konzerns werden im Halbjahresbericht insgesamt über 1,8 Mill. Kunden zugeordnet - neben der Frankfurter Sparkasse und der 1822-Direkt insbesondere auch das Bausparkassengeschäft der LBS Hessen-Thüringen und die Beteiligungen an der LB Lux und der LB (Swiss). Mit einem Zuwachs der Kundeneinlagen um fast 0,8 Mrd. Euro hat die 1822-Direkt zum Geschäftswachstum der Frankfurter Sparkasse beigetragen. Als mittelfristiges Ziel plant die Helaba, den Retail-Anteil am Ergebnis durch organisches Wachstum mittelfristig auf 40% zu steigern.

Landesbank Berlin

Die wichtigste Botschaft für die weitere Entwicklung der Landesbank Berlin Holding AG kam Mitte Juni dieses Jahres vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband. Dieser hatte sich seinerzeit mit dem Land Berlin darauf verständigt, dessen Anteile von rund 81% an der LBBH mit Wirkung zum 1. Januar 2007 an eine Erwerbsgesellschaft der deutschen Sparkassen zu übertragen. Als Kaufpreis für die übernommenen Aktien einschließlich der erstatteten Verfahrenskosten wurden 4,475 Mrd. Euro genannt, ohne die 147 Mill. Euro für die Ablösung eines bestehenden Provisionsrechtes sowie 723 Mill. Euro für eine stille Einlage des Landes. Die Übertragung der Anteile erfolgte dann Anfang August.

Welche Rolle die neue Gesellschaft künftig spielen soll, liefert nicht zuletzt im Zuge der anstehenden Landesbankenkonsolidierung nicht erst seit dem Vollzug der Transaktion reichlich Stoff für Spekulationen. Öffentlich gemacht ist die weitere strategische Ausrichtung noch nicht.

Die Landesbank Berlin Holding AG sieht ihre prognostizierten Zahlen für das Gesamtjahr 2007 nach neun Monaten nahezu erreicht. Der Zinsüberschuss der nach IFRS bilanzierenden Bank lag mit 580 (542) Mill. Euro um 7% über dem vergleichbaren Vorjahresniveau, wobei seinerzeit die Berliner Bank noch enthalten war. Für die Risikovorsorge im Kreditgeschäft wurden 306 Mill. Euro neu gebildet. Dem stehen gemäß IFRS-Regularien Auflösungen in Höhe von 336 Mill. Euro gegenüber. Dadurch wurde in dieser Position ein Erfolg in Höhe von 30 Mill. Euro ausgewiesen. Gegenüber dem Vorjahreswert bedeutet dies eine Veränderung von 81 Mill. Euro. Der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge hat sich entsprechend verbessert und erreichte 610 (491) Mill. Euro.

Dass sich der Provisionsüberschuss im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich um 19% auf 221 (273) Mill. Euro verringert hat, ist nach Angaben der Bank ausschließlich auf den Wegfall der im Vorjahr noch enthaltenen Provisionen der Berliner Bank zurückzuführen. Ohne diesen Effekt wäre trotz erhöhter Akquisitionsaufwendungen im Kreditkartengeschäft eine positive Entwicklung zu verzeichnen.

Das Ergebnis aus erfolgswirksam zum Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumenten wird mit 39 (100) Mill. Euro ausgewiesen. Auf 30 (23) Mill. Euro gestiegen ist das Ergebnis aus Finanzanlagen. Ebenfalls erhöht hat sich das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Anteilen, und zwar auf 11 (3) Mill. Euro. Das sonstige betriebliche Ergebnis wird mit 91 (75) Mill. Euro beziffert, wobei als wesentliche positive Effekte erhöhte Umsatzerlöse der Servicegesellschaften und Ergebnisse aus den Investment Properties genannt werden.

Die Verwaltungsaufwendungen konnten mit 721 (786) Mill. Euro unter dem Vorjahresniveau gehalten werden, auch dies ist im Wesentlichen dem Abgang der Berliner Bank zu verdanken. Insgesamt erzielte der Konzern ein operatives Ergebnis (Ergebnis vor Steuern) in Höhe von 281 (213) Mill. Euro. Das ursprüngliche Ergebnisziel für das Gesamtjahr mit einem operativen Ergebnis in Höhe von mindestens 283 Millionen Euro hat die Bank im dritten Quartal damit bereits nahezu erreicht.

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von 80 (minus 10 Mill. Euro) enthalten einen Ertragsausweis aus den tatsächlichen Steuern in Höhe von 10 Mill. Euro (laufender Steueraufwand für das Geschäftsjahr von 33 Mill. Euro; Steuererstattungen für Vorjahre von 43 Mill. Euro) sowie Aufwendungen aus latenten Steuern in Höhe von 90 Mill. Euro. Dadurch ergibt sich ein Ergebnis nach Steuern, das mit 201 (223) Mill. Euro unter dem vergleichbaren Vorjahreswert liegt. Von unmittelbaren Folgen der Subprime- Verwerfungen sieht sich die Bank völlig unbelastet. Die allgemeinen Auswirkungen des Vertrauensschwundes auf gehaltene Wertpapiere habe man jedoch zu spüren bekommen.

Die Neugeschäftsentwicklung wird in allen Geschäftsfeldern als erfreulich eingestuft. Als Beispiel wird die zum Konzern gehörende Berliner Sparkasse genannt, die in den letzten zwölf Monaten 8 800 Kunden mit Privatgirokonto hinzugewinnen konnte. Die Anzahl der ausgegebenen Kreditkarten stieg um fast 300 000. Damit bleibt die LBB größte Kreditkartenemittentin Deutschlands. Im Bereich Immobilienfinanzierungen wurde das kontrahierte Neugeschäft gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 82% von 2,3 auf 4,2 Mrd. Euro erhöht. Für die von der Landesbank Berlin emittierten Zertifikate wird ein weiterhin guter Bruttoabsatz gemeldet, der das Gesamtjahr 2006 bereits übertroffen habe.

Sachsen-LB

Nach der Übernahme der Sachsen-LB durch die LBBW wurde sowohl der Erhalt des Standorts Leipzig als auch der Umfang der Beschäftigung zugesagt. Im operativen Geschäft will der neue Eigentümer den Fokus der Bank stärker auf den Mittelstand und das gehobene Privatkundengeschäft richten. Überdies soll sie erster Partner der sächsischen Sparkassen bleiben, wobei die Kunden künftig auch direkten Zugriff auf das Produkt- und Leistungsspektrum der LBBW sowie auf deren internationales Netzwerk erhalten sollen.

Mit Beschluss des sächsischen Landtages von Anfang Juli 2007 schon vor dem Eigentümerwechsel vorbereitet, aber erst danach vollzogen, wurde mit der Eintragung ins Handelsregister der Rechtsformwechsel der Sachsen-LB. Die Bank wurde von einer Anstalt öffentlichen Rechts in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Sie firmiert jetzt als Landesbank Sachsen Aktiengesellschaft. Das Grundkapital beträgt 305,0 Mill. Euro.

Vor diesen Hintergründen wurde bei der Bank eine erste Prüfung der Portfolios sowie des vorläufigen Ergebnisses zum 30. September 2007 durchgeführt. Die Sachsen-LB weist danach für die ersten drei Quartale zum 30. September 2007 unter Berücksichtigung der Vorsorgereserven für allgemeine Bankrisiken nach § 340 f HGB ein noch ausgeglichenes Ergebnis aus. Belastet wird das Ergebnis der Bank vor allem durch den deutlich gestiegenen Aufwand für Risikovorsorge und Bewertung in Höhe von rund 351 Mill. Euro sowie durch das stagnierende Zinsergebnis in Höhe von 102 Mill. Euro. Darin spiegeln sich aus Sicht der Bank überwiegend die Auswirkungen der weltweiten Marktstörungen wider.

Die Investoren der von der Sachsen-LB Europe plc in Dublin gemanagten Zweckgesellschaft (Structured Investment Vehicle - SIV) Sachsen Funding I haben zugestimmt, so hat die Bank mit Blick auf eigene Engagements am 12. November gemeldet, dass die Marktpreis-Trigger bis zum 5. Dezember 2007 ausgesetzt werden. Das gab die irische Tochtergesellschaft der Sachsen-LB im Rahmen einer Pflichtveröffentlichung bekannt. Damit sieht die Bank ein wenig Zeit gewonnen, gemeinsam mit der Landesbank Baden-Württemberg nach einer für alle Investoren befriedigenden Lösung zu suchen. Zur Stützung von Sachsen Funding I hatte die LBBW in den Wochen zuvor bereits deren Commercial Paper erworben. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wurde das Volumen auf 2,2 Mrd. Dollar beziffert. Und das SIV war in 74 unterschiedliche Hypothekenanleihen investiert.

Obwohl in den vorläufigen Eckdaten nach neun Monaten für die übrigen Geschäftsfelder verhaltener Optimismus verbreitet wurde, wird "ohne Berücksichtigung der Reserven nach § 340 f HGB zum 30. September 2007 ein Fehlbetrag von 54 Mill. Euro" angekündigt. Aus Sicht von Mitte Oktober 2007 hält der Vorstand für das Geschäftsjahr 2007 selbst im Falle eines sich allmählich aufhellenden Marktumfelds für strukturierte Produkte ein ausgeglichenes Jahresergebnis für nicht mehr erreichbar. Mit einer Zinszahlung auf die Genussscheine sei deshalb für das Geschäftsjahr 2007 nicht zu rechnen. Aufgrund der fortbestehenden Unsicherheiten auf den Finanzmärkten sieht der Bericht per Mitte Oktober von einer Prognose ab, in welcher Höhe ein Jahresfehlbetrag entstehen und ob hieraus auch eine anteilige Verminderung des Genussscheinkapitals resultieren wird.

Bremer Landesbank

Die Bremer Landesbank veröffentlicht seit dem Geschäftsjahr 2005 als kapitalmarktorientiertes Mutterunternehmen einen Konzernabschluss nach den Vorschriften des HGB. Durch das Transparenzrichtlinieumsetzungsgesetz (TUG) ist sie darüber hinaus verpflichtet, erstmals im Jahr 2007 mindestens einen sogenannten Halbjahresfinanzbericht zu erstellen und innerhalb von maximal zwei Monaten nach dem Stichtag bekannt zu machen. Der Halbjahresfinanzbericht - im Jahr 2007 nach den Vorschriften des HGB erstellt - besteht mindestens aus einem verkürzten Abschluss (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang) und einem Zwischenlagebericht. Bei der Erstellung von Zwischenabschluss und Zwischenlagebericht wurden die Vorschriften des sogenannten "Near Final Draft" des "Deutscher Rechnungslegungs Standard" (DRS) Nummer 16 beachtet.

Über den erstmals veröffentlichten ausführlichen Halbjahresbericht hinaus hat die Bank Anfang November in einer Presseerklärung auch über die Entwicklung im dritten Quartal informiert. Demnach wurde in der Ertragsrechnung ein Zinsüberschuss von 214,3 Mill. Euro erzielt, der damit um 6,3% hinter dem vergleichbaren Vorjahreswert zurückbleibt. Der Provisionsüberschuss legte um 6,4% auf 31,8 (29,9) Mill. Euro zu. Den Rückgang des Handelsergebnisses auf 4,5 (6,3) Mill. Euro führt die Bank auf die allgemeine Verunsicherung auf den Kapitalmärkten zurück.

Mit 101,5 (115,7) Mill. Euro liegen die Verwaltungskosten um 12,3% deutlich unter dem Vorjahreswert. Die Personalaufwendungen, so erläutert die Bank, reduzierten sich infolge der bereits 2006 höher dotierten Altersvorsorgeaufwendungen um 15,2%. Die Sachaufwendungen liegen stichtagsbedingt 20,4% unter dem Vorjahreswert. Damit sieht die Bank ihre eigene Gewinn- und Verlustrechnung von der Vertrauenskrise auf den weltweiten Finanzmärkten kaum betroffen. Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung konnte im Vergleich zum Vorjahreswert um 5,5% auf 150,6 (142,8) Mill. Euro gesteigert werden, das Ergebnis nach Risikovorsorge und Bewertung um 7,2% auf 111,1 Mill. Euro.

Der Blick auf die üblichen Kennzahlen zeigt zum 30. September 2007 eine Cost Income Ratio von 40,3% nach 42,5% zum Jahresende 2006. Als Return on Equity werden 15,5% ausgewiesen und damit 0,6 Prozentpunkte weniger als am 31. Dezember 2006. Ferner hat sich in den ersten neun Monaten dieses Jahres die Bilanzsumme im Vergleich zum Ende vergangenen Jahres um 3,6% auf 33,5 Mrd. Euro erhöht, und das Geschäftsvolumen hat um 5,2% auf 42,2 Mrd. Euro zugelegt. Als Kreditvolumen in den entsprechenden Zeiträumen werden 32,9 (31,5) Mrd. Euro genannt und als Eigenkapital unverändert 1,2 Mrd. Euro.

Auf die einzelnen Geschäftsfelder ist die Bank in ihrem Halbjahresbericht näher eingegangen. Im Segment Firmenkunden sieht sie insbesondere bei guten Bonitäten den Wunsch nach Umstrukturierung der bestehenden Finanzierungen mittels innovativer Finanzierungsinstrumente und damit die Chance auf eine Verbesserung der Provisionserlöse. Dem Segment Spezialfinanzierungen prognostiziert sie einen Druck auf die Margen, der insbesondere im Leasingbereich schon zu spüren sei.

Im Schifffahrtsmarkt erwartet sie eine "gewisse Beruhigung und Konsolidierung auf hohem Niveau", der mit entsprechenden Absicherungsgeschäften für Fremdwährungserträge zu begegnen sei. Mit ihrem sukzessiven Einstieg in das Auslandsgeschäft bei den erneuerbaren Energien (vor allem Windkraft und Photovoltaik) rechnet sie sich weiterhin Chancen aus. Im Bereich Sozialimmobilien hofft sie durch wachsendes Neugeschäft zu partizipieren. Und das Geschäftsfeld Vermögensmanagement sowie Teile des Geschäftsfeldes Privat- und Geschäftskunden werden auf Vorstandsbeschluss zu einem neuen Geschäftsfeld Privatkunden zusammengeführt. Zukünftig werden damit die Kundensegmente Retail, Affluent, Private Banking und Wealth Management in einem Segment vereinigt und betreut.

Saar-LB

Die Saar-LB hat Anfang November dieses Jahres im Rahmen der Berichterstattung des dortigen regionalen Sparkassenverbundes über Eckdaten des Geschäftsverlaufs der ersten neun Monate informiert.

Demnach konnte die Bank ihre Bilanzsumme um 4,7% auf 19,4 Mrd. Euro steigern. Ihre Bestände im Kerngeschäft mit Unternehmen und Privaten konnten um rund 100 Mill. Euro auf 8,3 Mrd. Euro erhöht werden. Hierzu beigetragen hat der Bank zufolge in erster Linie der Geschäftsbereich Frankreich - und zwar nicht zuletzt über die Niederlassung Saar-LB France im lothringischen Metz. Daneben resultierte das Wachstum nach Angabe der Bank wesentlich aus der strategischen Anlage eines Teils der vorhandenen Liquidität in Invest-ment-Grade-Adressen.

Im derzeit in der öffentlichen Diskussion befindlichen US-amerikanischen Prime-Segment ist die Bank eigenen Angaben zufolge nur über Verbriefungen engagiert, deren durchgerechneter Anteil zum 30. September 2007 knapp 6 Mill. Euro beträgt. Auf der Passivseite wurden sowohl bei Banken als auch bei Nichtbanken im Stichtagsvergleich zusätzliche Mittel in Höhe von jeweils gut 300 Mill. Euro aufgenommen. Die verbrieften Verbindlichkeiten, so erläutert die Bank, sind vorwiegend durch die Emission von Pfandbriefen um etwa 200 Mill. Euro gestiegen.

Die Bank berechnet seit Jahresbeginn ihre Solvabilität auf Basis der neuen aufsichtsrechtlichen Vorschriften nach Basel II. Dem maßgeblich haftenden Eigenkapital von 967 Mill. Euro sieht sie Risikopositionen gegenüber, die wegen der differenzierteren Betrachtung geringer ausfallen als nach den alten Vorschriften.

Auf der Ertragsseite erwartet die Bank soweit man sich an den aktuell noch anzuwendenden Vorschriften des HGB orientiert - einen Zinsüberschuss auf dem Niveau des Vorjahres. Dem bisherigen Jahresverlauf nach konnte der Zinsbeitrag aus dem Kreditgeschäft gesteigert werden. Für den Provisionsüberschuss wird bis zum Ende des Jahres eine knapp zweistellige Zuwachsrate erwartet. Die absehbare Steigerung resultiert nach Angaben der Bank vor allem aus der Nutzung von Geschäftsmöglichkeiten im außerbilanziellen Kreditgeschäft sowie der betriebswirtschaftlichen Beratung der Strukturierung von Unternehmensfinanzierungen. Die Verwaltungsaufwendungen veranschlagt die Bank wegen eines erhöhten Beratungsaufwandes im Rahmen des Strategieprozesses und den fortgeführten handels- und aufsichtsrechtlichen Projekten leicht über dem Vorjahreswert.

Im Bereich der Risikovorsorge sieht die Saar-LB bei überschaubaren direkten Auswirkungen aus der Subprime-Krise derzeit keine außergewöhnlichen Ereignisse. Die Risikoquote beziffert sie aktuell auf 0,07% (2006: 0,10%). Da im Gegensatz zum Vorjahr keine Sondererträge zu erwarten sind, prognostiziert sie freilich einen Jahresüberschuss unter Vorjahresniveau.

Im ersten Halbjahr ist der Zinsüberschuss der Saar-LB im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres auf 62,4 (58,0) Mill. Euro deutlich gestiegen. Der Provisionsüberschuss hat einen prozentual zweistelligen Anstieg auf 6,7 (5,8) Mill. Euro zu verzeichnen. Das handelsrechtliche Ergebnis aus Finanzgeschäften, so erläutert die Bank, ist im ersten Halbjahr mit 1,1 Mill. Euro zwar negativ, in der operativen Sicht, also einschließlich der im Handel erwirtschafteten Dividendenerträge, wurde jedoch ein positiver Wert erzielt. Das sonstige betriebliche Ergebnis beträgt knapp 1,7 Mill. Euro und beinhaltet vor allem Steuererstattungen aus Vorjahren. Der Verwaltungsaufwand liegt mit knapp 36,7 Mill. Euro um rund 3% über dem Vergleichswert der ersten sechs Monate des Jahres 2006. Dabei blieb der Personalaufwand nahezu unverändert, während der Sachaufwand nicht zuletzt aufgrund von Beratungs- und Prüfungsleistungen im Zusammenhang mit Strategieprojekt und IFRS-Umsetzung um zirka 1,1 Mill. Euro gestiegen ist.

Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung liegt mit 33,1 Mill. Euro um 6% über dem Ergebnis des ersten Halbjahres 2006. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft ist mit 5,5 Mill. Euro rückläufig. Das sonstige Bewertungsergebnis in Höhe von 6,4 Mill. Euro resultiert im Wesentlichen aus Niederstwertabschreibungen auf Wertpapiere, die aufgrund des im Stichtagsvergleich zum 31. Dezember 2006 gestiegenen Zinsniveaus erforderlich wurden. Damit liegt das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge und Bewertung um etwa 1,0 Mill. Euro unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Nach Abzug von Steuern und der zeitanteiligen Teilgewinnabführung zur Bedienung stiller Einlagen verbleibt im ersten Halbjahr 2007 ein Überschuss von 10,7 Mill. Euro.

Das aufsichtsrechtlich maßgebliche haftende Eigenkapital ist durch die Gewinnverwendung des Jahres 2006 um saldiert 8 Mill. Euro auf 1,024 Mrd. Euro gestiegen. Dabei wurde das Kernkapital um 31 Mill. Euro auf 709 Mill. Euro erhöht, während Reserven nach § 340 f HGB im Zuge der Umstellung auf IFRS aufgelöst wurden. Die neue Solvabilitätskennziffer zum 30. Juni 2007 wird mit 10,8% beziffert.

Aus den Halbjahresberichten der Landesbanken

LBBW

Ihr offenes Interesse an einer Fusion mit der WestLB und das besondere Augenmerk auf die weitere Entwicklung und Konsolidierung der Bankenlandschaft hatte die Landesbank Baden-Württemberg zwar schon im Verlauf des ersten Halbjahres 2007 geäußert. Doch die wichtigste tatsächlich vollzogene Neuerung datiert bei der größten deutschen Landesbank schon aus dem dritten Quartal. Am letzten Au-gust-Wochenende hat die Bank 250 Mill. Euro Soforthilfe für die Sachsen-LB zur Verfügung gestellt und bekannt gegeben, zum 1. Januar 2008 die im Zuge der Sub-prime-Krise in Liquiditätsschwierigkeiten geratene Landesbank zu übernehmen. Letztere soll innerhalb der LBBW-Gruppe künftig in Form eines Mutter-Tochter- Modells geführt werden - ein ähnliches Modell also wie es bereits seit einigen Jahren mit der Landesbank Rheinland-Pfalz praktiziert wird. Alle weiteren Optionen im Zusammenhang mit der anstehenden Landesbankenkonsolidierung sind vor dieser Ausgangslage zu betrachten.

Anders als andere Landesbanken beschränkt sich die LBBW auch in diesem Jahr in ihrer unterjährigen Berichterstattung auf die üblichen Halbjahreszahlen, auch wenn das Institut im Zuge der anstehenden Umstellung auf IFRS künftig die Erstellung eines Neun-Monatsberichts nicht ausschließen will. Für das erste Halbjahr 2007 meldet die Bank ein Betriebsergebnis vor Risikovorsorge/Bewertung von 952 Mill. Euro, das bedeutet einen Anstieg um 52 Mill. Euro oder 5,8% gegenüber dem Vorjahr. Nach Abzug eines um 6 Mill. Euro (2,5%) gestiegenen Risi-kovorsorge-/Bewertungsergebnisses nahm das Betriebsergebnis auf 709 Mill. Euro zu. Dies entspricht einem Wachstum von 6,9% beziehungsweise 46 Millionen Euro.

Der Konzernüberschuss vor Steuern lag bei 571 Mill. Euro (plus 55 Mill. Euro oder 10,7%). Nach Steuern stieg der Konzernüberschuss um 21,9% auf 473 Mill. Euro an. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern (Return on Equity, RoE) hat den Vorjahreswert von 15,1 (15,0)% leicht übertroffen trotz der gestärkten Eigenkapitalbasis wie das Institut schreibt. Zur Mitte des Jahres betrug die BIZ-Kernkapitalquote exakt 8,0%, verglichen mit 7,2% zum Jahresende 2006. Für die Cost Income Ratio werden nach den ersten sechs Monaten des Jahres 45,1% genannt (1,3 Prozentpunkte unter dem Vergleichswert des Vorjahres).

Die Geschäftsergebnisentwicklung basiert maßgeblich auf einem um 1,9% auf 1,107 Mrd. Euro gestiegenen Zinsüberschuss. Der Provisionsüberschuss lag mit 266 Mill. Euro in etwa auf Vorjahresniveau. Einen deutlichen Zuwachs um 35,8% (plus 34 Mill. Euro) verzeichneten das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften (129 Mill. Euro) und die Erträge der Tochterunternehmen aus dem Leasing- (LBBW Leasing GmbH) und Immobiliengeschäft (LBBW Immobilien GmbH), die nach Angaben der Bank 233 Mill. Euro zum sonstigen betrieblichen Ergebnis beisteuerten.

Die Verwaltungsaufwendungen in Höhe von 783 Mill. Euro bedeuten einen Anstieg um 0,6%, wobei die Personalaufwendungen (469 Mill. Euro) im ersten Halbjahr um 1,6% zurückgeführt werden konnten und der Anstieg der Sachkosten um 10,5% auf 246 Mill. Euro vor allem auf Projektvorlaufkosten für gestartete Strategie- und Wachstumsprojekte sowie die Vorbereitungen auf regulatorische und gesetzliche Anforderungen wie Basel II/SolvV, die künftige IFRS-Bilanzierung sowie die Umsetzung der MiFID zurückgeführt wird.

Mit Blick auf die Segmente berichtet die Bank im Geschäft mit Privatkunden von einem stabilen Ergebnis von 85 Mill. Euro bei einer Eigenkapitalrendite von 19,4 (18,4)% und einer Cost Income Ratio von 69,5 (69,9)%. Im Unternehmenskundengeschäft erhöhte sich das Ergebnis um 8 Mill. Euro auf 288 Mill. Euro. Als Cost Income Ratio werden 44,1 (44,9)% genannt und als Eigenkapitalrendite 17,9 (18,8)%. Im Segment "Financial Markets" haben nach Angaben der Bank die getätigten Investitionen zu einer Steigerung der Cost Income Ratio um 3,2 Prozentpunkte auf 41,1% geführt. Das Segmentergebnis konnte aber mit 247 Mill. Euro (plus 9 Mill. Euro) ebenso erhöht werden wie die Eigenkapitalrentabilität (13,9% nach 13,0%).

Eine Steigerung von 32 Mrd. Euro (plus 6,4%) wies zur Jahresmitte das Geschäftsvolumen auf, das sich auf 538 Mrd. Euro summierte. Die Konzernbilanzsumme verzeichnete ein Plus von 30 Mrd. Euro (7,0%) und erreichte 458 Mrd. Euro. Das bilanzielle Eigenkapital (Eigenkapital ohne Konzerngewinn einschließlich nachrangiger Verbindlichkeiten und Genussrechtskapital) stieg in den ersten sechs Monaten des Jahres um 1,1 Mrd. Euro auf 19,4 Mrd. Euro an. Als Tier-I-Kapital werden zum 30. Juni dieses Jahres 12,9 Mrd. Euro ausgewiesen, nach 10,8 Mrd. Euro zum Jahresende 2006.

Von den Verwerfungen im amerikanischen Subprime-Segment sieht sich die Bank nur am Rande betroffen und verweist auf das AAA-Rating bei strukturierten Finanzierungen mit Subprime-Bezug beziehungsweise die Absicherung durch einen AAA gerateten Versicherer. Ihre Liquiditätssituation bewertet sie auch vor dem Hintergrund der zuletzt beobachtbaren Verknappung der freien Geldmittel auf den Kapitalmärkten als unverändert gut, sieht aber eine Prognose über die Ergebnisentwicklung aufgrund der Turbulenzen auf den Finanzmärkten sowie der anstehenden Konsolidierung in der Landesbankenlandschaft mit Unsicherheit behaftet. Die Überlegungen zu einem möglichen Zusammengehen der LBBW mit der WestLB AG will sie konstruktiv begleiten, gibt sich aber seit Bekanntwerden der anderen Vorstellungen der nordrhein-westfälischen Politik in der Öffentlichkeit sehr zurückhaltend.

Bayern-LB

Auch die Rolle der Bayern-LB ist im Zuge der Debatte zur Landesbankenkonsolidierung im ersten Halbjahr wiederholt in den Blickpunkt geraten bis hin zu Berichten über mehr oder weniger intensive Sondierungsgespräche mit der LBBW. Konkret greifbar und wichtig für die weitere strategische Ausrichtung ist aber auch hier eine schon vollzogene Transaktion, nämlich die Mehrheitsübernahme der Hypo Alpe-Adria-Bank International AG, mit Sitz in Klagenfurt. Die Verhandlungen über die Übernahme von 50 Prozent plus eine Aktie wurden im ersten Halbjahr 2007 abgeschlossen. Die neue Beteiligung soll im Laufe des zweiten Halbjahres in den Konsolidierungskreis der Bank und die gruppenweite Portfolio- und Beteiligungssteuerung integriert werden. Von dieser Akquisition verspricht sich die Bank eine gute Ausgangsposition zur Marktbearbeitung in Südosteuropa im Retail-Segment allgemein wie auch in speziellen Produktsegmenten wie dem Leasing.

Ausdrücklich betont wird auch das Wachstum der Tochtergesellschaft MKB Bank Zrt, speziell die starke Nachfrage nach Krediten und Investmentprodukten. Und zu den starken Ertragsquellen in Deutschland wird nach wie vor die Deutsche Kreditbank AG gezählt, die ihr Geschäft mit Privatkunden "deutlich ausweiten konnte und weiter dynamisch wächst".

In ihrer Berichterstattung für das erste Halbjahr 2007 nennt die Bayern-LB im Konzern ein operatives Ergebnis (Betriebsergebnis) in Höhe von 637 (621) Mill. Euro. Dass der Konzernüberschuss zum 30. Juni 2007 gleich auf 431 (234) Mill. Euro oder 83,9% stieg, führt die Bank auf den Wegfall der in den Vorjahren angefallenen außerordentlichen Aufwendungen zur Angleichung der Pensionsrückstellungen an die Erfordernisse der Rechnungslegung nach IAS/IFRS zurück.

Die Erfolgsrechnung war geprägt von einem um 21,9% auf 1,217 Mrd. Euro gewachsenen Zinsüberschuss und dem um 1,8% auf 178 Mill. Euro erhöhten Provisionsüberschuss. Zweistellige Zuwachsraten bescheinigt die Bank an dieser Stelle neben der Bayern-LB den Töchtern MKB Bank Zrt, Landesbank Saar und der im Asset Management tätigen Bayern-Invest Kapitalanlagegesellschaft mbH. Hohe Provisionsaufwendungen der Deutschen Kreditbank AG (DKB), die im Rahmen der Neukundengewinnung als Zukunftsinvestitionen gewertet werden, hatten laut Halbjahresbericht einen gegenläufigen Effekt auf den Gesamtausweis im Konzern.

Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich um 4,9% auf 805 Mill. Euro. Den Anstieg führt die Bank primär auf die Konzerntöchter zurück und verweist dabei zum Teil auch auf rein kursbedingte Effekte (MKB Bank Zrt). Da sich der Tarifabschluss 2006 erst im zweiten Halbjahr auswirkte, so erläutert die Bank die Entwicklung der Einzelkomponenten, zeigt der periodengerechte Vergleich des Personalaufwandes eine Steigerung um 9,6% auf 419 Mill. Euro. Den zeitanteiligen Wert des Jahres 2006, inklusive Berücksichtigung der tariflichen Effekte, beziffert sie dagegen auf 413 Mill. Euro und errechnet daraus eine Steigerungsrate im ersten Halbjahr 2007 von 1,3%. Im nahezu unveränderten Ausweis der Sachaufwendungen (plus 1 Mill. Euro auf 386 Mill. Euro) sieht die Bank geringere Kosten in der Bayern-LB selbst mit Steigerungen bei den Töchtern kompensiert.

Das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften ging auf 20 (110) Mill. Euro zurück. Dass diese Ergebniskomponente aus Sicht der Bank "nicht befriedigen konnte", wird nicht zuletzt auf die Belastung durch einen Schadensfall im Aktienhandel der Bayern-LB zurückgeführt, der auf 45 Mill. Euro beziffert wird. Den Rückgang des Saldos der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge um 69 Mill. Euro auf 112 Mill. Euro resultiert laut Halbjahresbericht primär aus den im Jahr 2006 enthaltenen hohen Steuererstattungsbeträgen. Insgesamt wird die Position bestimmt durch die wohnwirtschaftlichen Aktivitäten innerhalb des DKB-Teilkonzerns sowie der GBWAG und deren Töchter.

Für den Saldo von Risikovorsorge und Bewertungsergebnis werden minus 85 (minus 76) Mill. Euro ausgewiesen. Den Wertberichtigungsbedarf im Wertpapier-, Liquiditäts- und Anlagebestand stuft die Bank als primär zinsinduziert ein und sieht ihn durch den spürbaren Zinsanstieg im Juni 2007 beeinflusst. Die Kreditrisikovorsorge wird weiterhin als "sehr niedrig" eingestuft und mit dem Hinweis versehen, dass aufgrund der in den Vorjahren vorgenommenen Ausbuchungen weitere Zuführungen zur Pauschalwertberichtigung vorgenommen wurden. Als Steigerungsrate für das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge/Bewertung errechnen sich im Vorjahresvergleich 2,6%. Die Eigenkapitalrentabilität ist damit im Vergleich zur Vorjahresperiode auf 13,6 (15,2)% gesunken und zwar auch als Folge der im ersten Halbjahr verbreiterten Eigenkapitalbasis, wie die Bank erläutert. Mit 52,7 (52,4)% wird die Cost Income Ratio beziffert.

Die Bilanzsumme stieg im Konzern im ersten Halbjahr 2007 um 8,6% auf 383,4 Mrd. Euro. Das Wachstum wird primär auf die Bayern-LB zurückgeführt - nicht zuletzt auf verstärkte Aktivitäten im Geldhandel und in der Wertpapierleihe. Zweistellige Zuwachsraten weisen laut Halbjahresbericht der DKB-Teilkonzern und die MKB Bank Zrt bei den Kundenforderungen aus. Vom Anstieg des Wertpapierbestandes um 11,9 Mrd. Euro im Konzern (auf 103,9 Mrd. Euro) entfallen 11,0 Mrd. Euro auf die Bayern-LB. Der Anstieg an Schuldverschreibungen resultiert unter anderem aus dem weiteren Ausbau des Investmentportfolios. Der veränderte Bestand an Aktien (Rückgang von 1,1 Mrd. Euro) wird größtenteils mit der Schließung von Wertpapierleihepositionen und der Teilveräußerung von Anteilen an einem Spezialfonds erklärt.

Die Kundeneinlagen konnten im Konzern um 10,4% auf 87,4 Mrd. Euro erhöht werden. Mit Blick auf die Eigenmittelbasis berichtet die Bank von einem Anstieg der nachrangigen Verbindlichkeiten um 1,8 Mrd. Euro auf 6,6 Mrd. Euro und der Genussrechtsverbindlichkeiten um 0,5 Mrd. Euro auf 2,8 Mrd. Euro. Während die Kapitalquoten im Vorjahr auf Basis des Grundsatzes I des Kreditwesengesetzes zu ermitteln waren, so relativiert die Bank die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr, werden diese beginnend mit dem Geschäftsjahr 2007 gemäß den Vorschriften der Solvabilitätsverordnung berechnet. Die Kernkapitalquote beträgt zum 30. Juni dieses Jahres 7,4%, die Eigenmittelquote 10,4%.

Zum Konzernbetriebsergebnis im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2007 hat das Segment Unternehmen mit 224 (214) Mill. Euro beigetragen. Das Segment Immobilien übertraf mit 98 Mill. Euro das Vorjahresbetriebsergebnis um 10 Mill. Euro, was vorwiegend auf das gestiegene Zinsergebnis sowie auf Nettoauflösungen in der Kreditrisikovorsorge zurückgeführt wird. Für das Segment Financial Markets wird durch den angesprochenen Schadensfall sowie durch marktbedingte Abschreibungen im Wertpapierbestand belastet ein deutlicher Rückgang des Betriebsergebnisses (minus 43 nach plus 41 Mill. Euro) ausgewiesen. Als durchweg erfreulich wertet die Bank das Geschäft im Segment Finanzinstitutionen/öffentliche Hand mit seinem Beitrag zum Konzernbetriebsergebnis von 76 (60) Mill. Euro. Das Segment Sparkassen und Markt Bayern erzielte ein Betriebsergebnis von 21 (22) Mill. Euro. Und das im Retailgeschäft tätige Segment Bayern-Labo/LBS Bayern konnte im ersten Halbjahr 2007 zum Konzernbetriebsergebnis 53 (51) Mill. Euro beisteuern.

Den mit Abstand größten Ergebnisbeitrag, der auch die größte Steigerung aufweist, ist das retail-orientierte Segment konzernstrategische Tochterunternehmen. Es umfasst Aktivitäten des Bayern-LB-Konzerns auf dem nationalen und internationalen Bankenmarkt, die in den Beteiligungen Deutsche Kreditbank AG, Berlin, Banque LB Lux S. A., Luxemburg, MKB Bank Zrt, Budapest, Landesbank Saar, Saarbrücken, LB (Swiss) Privatbank AG, Zürich und Bayern-Invest Kapitalanlagegesellschaft mbH, München gebündelt sind. Der im Vergleich zum Vorjahr starke Anstieg des Betriebsergebnisses in diesem Segment resultiert laut Zwischenbericht weitestgehend aus dem Verkauf konsolidierungspflichtiger Beteiligungen der Deutschen Kreditbank AG im Immobiliensektor an die Bayern-LB. Hierdurch ergeben sich positive Einmaleffekte im Betriebsergebnis des Segments, denen eine entsprechende Konsolidierungsbuchung im Überleitungsposten Sonstiges/Konsolidierung gegenübersteht.

WestLB

Die WestLB hat schon in den vergangenen Jahren einen Zwischenbericht nach dem dritten Quartal veröffentlicht, er erscheint laut Finanzkalender im laufenden Jahr am 6. Dezember. Vorab hat die Bank Anfang November aber Eckdaten aus einem Bericht des Vorstands an den Aufsichtsrat bekannt gemacht. Demnach wird in Folge der "anhaltend schwierigen und sich in den letzten Wochen noch verschärfenden Marktentwicklungen" nicht mehr davon ausgegangen, in 2007 ein positives Konzernergebnis zu erreichen. Dies sei insbesondere den erheblichen Kursverlusten von strukturierten Wertpapieren der letzten Wochen geschuldet, gehe aber mit einer im Übrigen planmäßigen Ertragsentwicklung im operativen Geschäft einher. Aus aktueller Sicht (Stand Mitte November) wird im Konzern für das Gesamtjahr mit einem Verlust vor Steuern im niedrigen dreistelligen Millionenbereich gerechnet. Die Liquiditätsausstattung der Bank wird aber ausdrücklich als nach wie vor zufriedenstellend eingestuft.

Die Zwischenberichte 2007 der WestLB werden erstmals nach IFRS veröffentlicht. Zum Vergleich werden den Quartalswerten der Gewinn- und Verlustrechnung grundsätzlich anteilige Vorjahreswerte gegenübergestellt, bereinigt um wesentliche Vorgänge, die periodengerecht ausgewiesen werden. Das Konzernergebnis vor Steuern sank im ersten Halbjahr 2007 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 277 Mill. Euro auf minus 38 Mill. Euro. Der Ergebnisrückgang wird auf die im Frühjahr bekannt gewordenen Verluste im Eigenhandel mit Spreadpositionen aus Stamm- und Vorzugsaktien zurückgeführt, die Maßnahmen zum weitgehenden Positionsabbau beziehungsweise zur Risikoreduzierung notwendig machten.

Die Gesamtbelastung daraus beläuft sich im ersten Halbjahr 2007 auf 604 Mill. Euro. Im Zuge der genauen Aufklärung dieser Transaktionen wurde bekanntlich der Vorstand neu geordnet und von den Anteilseignern der Prozess zur neuen strategischen Ausrichtung der Bank eingeleitet. Während die beteiligten Sparkassenverbände im Rheinland und Westfalen-Lippe sich für ein Zusammengehen mit der LBBW ausgesprochen haben, lässt die Landesregierung von einer Investmentbank andere Optionen prüfen. Jüngsten Meldungen von Mitte November nach, könnte die Bank angesichts der Verlustprognose für das laufende Jahr vorläufig von einem Verkauf ihrer Anteile Abstand nehmen.

Im operativen Geschäft lag der Zinsüberschuss mit 501 Mill. Euro um 13 Mill. Euro über dem Vorjahresergebnis. Die Kreditrisikovorsorge weist eine Nettoauflösung von 15 (100) Mill. Euro aus. Als zwischenzeitliche Vorsorge für die Krise an den US-Immobilien- und Verbriefungsmärkten werden rund 50 Mill. Euro genannt, wobei inzwischen mit Blick auf das dritte Quartal erschwerte Geschäftsbedingungen im Firmenkundengeschäft eingeräumt werden. Der Provisionsüberschuss stieg im ersten Halbjahr um 70 Mill. Euro auf 231 Mill. Euro, wobei die höheren Erträge vor allem dem Kredit- und Konsortialgeschäft sowie dem Wertpapiergeschäft zugeschrieben werden. Das Handelsergebnis in Höhe von minus 309 Mill. Euro nach 213 Mill. Euro in den ersten sechs Monaten des Vorjahres spiegelt den damaligen Stand durch die Verluste aus den Spreadpositionen in Stamm- und Vorzugsaktien wider. Veräußerungsgewinne aus dem Private-Equi-ty-Geschäft der Bank führten zu einem Finanzanlageergebnis von 276 (262) Mill. Euro. Die Kosten der Bank konnten laut Halbjahresbericht um 109 Mill. Euro auf 803 Mill. Euro gesenkt werden. Der Personalaufwand verringerte sich dabei um 57 Mill. Euro auf 454 Mill. Euro, der Sachaufwand um 46 Mill. Euro auf 315 Mill. Euro. Die Zahl der Vollzeitstellen stieg nach Angaben der Bank um 46 auf 5 908. Die Cost Income Ratio wird maßgeblich durch die Entwicklungen im Eigenhandel bedingt mit 107,1 (71,6)% beziffert.

Mit Blick auf die Segmente wird für Geschäftskunden & Sparkassen mit 217 Mill. Euro eine Steigerung gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert um 200 Mill. Euro gemeldet. Die Belastungen aus dem Eigenhandel haben laut Halbjahresbericht das Vorsteuerergebnis im Segment Capital Markets von 400 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum auf minus 208 Mill. Euro gedrückt. Für Asset Liability Management werden minus 14 Mill. Euro nach minus 45 Mill. Euro ausgewiesen.

Die Bilanzsumme des WestLB Konzerns ist im Vergleich zum 31. Dezember 2006 um 10,6 Mrd. Euro auf 295,9 Mrd. Euro gewachsen. Der Forderungsbestand wurde um insgesamt 1,9 Mrd. Euro auf 85,5 Mrd. Euro ausgeweitet. Um 10,4 Mrd. Euro auf 156,5 Mrd. Euro erhöht hat sich das Volumen der Handelsaktiva. Auf der Refinanzierungsseite stiegen die Handelspassiva um 9,3 Mrd. Euro auf 90,5 Mrd. Euro. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden sanken um knapp 39% auf 28,654 Mrd. Euro, die gegenüber Kreditinstituten um 21,8% auf 42,588 Mrd. Euro. Ihr Eigenkapital weist die Bank mit 6,4 (6,8) Mrd. Euro aus. Die Liquiditätskennzahl wird im Halbjahresbericht mit 1,27 beziffert.

LRP Landesbank Rheinland-Pfalz

Als Tochtergesellschaft der LBBW hat auch die Landesbank Rheinland-Pfalz keine Neun-Monatszahlen veröffentlicht, sondern belässt es im Vorfeld der IFRS-Berichterstattung bei den Halbjahreszahlen. Geschäftspolitisch konzentriert sich das Haus auf den Auf- und Ausbau spezieller Bereiche im Konzern. So positioniert sich die Bank etwa mit ihrem Kompetenzzentrum im Immobiliengeschäft für Frankreich und die Beneluxländer, mit dem Asset Management Consulting für institutionelle Kunden, mit einem auf spezielle Branchen zugeschnittenen Produktportfolio für Mittelstandsunternehmen, mit der Luxemburger LRP-Tochter und mit gewissen Aktivitäten im Investmentbanking, für die die Nähe zum Finanzplatz Frankfurt von Vorteil ist.

In der Ertragsrechnung des ersten Halbjahres 2007 nahm der Zinsüberschuss, der den überwiegenden Teil des operativen Ergebnisses bestimmt, auf 139,8 (138,6) Mill. Euro zu. Das Provisionsergebnis erreichte mit 47,3 (47) Mill. Euro den Vorjahreswert. Zum Stichtag rückläufig waren mit 15,1 (25,4) Mill. Euro die Nettoerträge aus Finanzgeschäften. Der Rückgang der Verwaltungsaufwendungen um 5,8% auf 99 (105,1) Mill. Euro wird nicht zuletzt auf die Synergieeffekte durch die Arbeitsteilung mit der LBBW zurückgeführt. Hinzu kommt ein Rückgang bei den Personalaufwendungen, der sich durch den Basiseffekt des auf zwei Jahre reichenden Tarifabschlusses im Vorjahr ergibt. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich zum Stichtag um 23 auf 1 576 erhöht, wobei die Neubesetzungen vorwiegend der "gezielten Stärkung des Vertriebs" dienen sollen.

Die Aufwendungen für Risikovorsorge und Bewertungen werden im ersten Halbjahr mit 5 (11,1) Mill. Euro beziffert. Mit 102,4 (99,9) Mill. Euro wird das Betriebsergebnis im ersten Halbjahr ausgewiesen. Nach Steuern in Höhe von 11,7 Mill. Euro und nach Bedienung der stillen Einlagen des Landes und anderer Investoren in Höhe von 22,2 Mill. Euro erreichte der Halbjahresüberschuss der LRP im Konzern 68,5 (65,0) Mill. Euro - ein Plus von 5,4%. Zur Jahresmitte betrug die Kennziffer für die Eigenkapitalrentabilität (RoE) vor Steuern 12,9 (14,1)% und nach Steuern 11,0 (11,8)%. Die Aufwandsquote (CIR) wird mit 48,0 (48,6)% ausgewiesen.

Das Konzerngeschäftsvolumen nahm im gleichen Zeitraum um 10,6% auf 93,7 (84,7) Mrd. Euro und die Bilanzsumme um 8,8% auf 80,6 (74,1) Mrd. Euro zu. Im ersten Halbjahr erhöhte sich durch das bilanzwirksam akquirierte Neugeschäft das Kreditvolumen auf insgesamt 66,1 (65,3) Mrd. Euro. Die als Wertpapiere verbrieften Forderungen wurden um 3,2% auf 35,7 (34,6) Mrd. Euro aufgestockt und die Forderungen an Kreditinstitute um 25,4% auf 25,2 (20,1) Mrd. Euro. Insgesamt bestanden zum Stichtag Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 33,1 (26,4) Mrd. Euro sowie Verbindlichkeiten gegenüber Kunden in Höhe von 11,3 (11,9) Mrd. Euro. Die verbrieften Verbindlichkeiten sind mit 30,8 (30,3) Mrd. Euro leicht angestiegen.

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