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Zentralbanken - Bundesbank: Jahresabschluss 2006

Der Vorstand der Deutschen Bundesbank hat nach Kenntnisnahme vom uneingeschränkten Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers PwC die Veröffentlichung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2006 und die Gewinnausschüttung an den Bund für den 13. März 2007 beschlossen. Der Jahresüberschuss beträgt 4,2 (2,9) Mrd. Euro und wurde gemäß § 27 Nr. 2 Bundesbankgesetz in voller Höhe an den Bund abgeführt. 3,5 Mrd. Euro des Bundesbankgewinns fließen in den Bundeshaushalt, die darüber hinausgehenden 0,7 Mrd. Euro in den Erblastentilgungsfonds.

Zu den Gründen für den Anstieg des Jahresüberschusses um rund 1,3 Mrd. Euro rechnet Bundesbankpräsident Axel Weber vor allem das gestiegene Zinsniveau im Euroraum, das auch das anhaltende Wirtschaftswachstum in Europa reflektiere. So verzeichnete auch Deutschland 2006 mit 2,7% das höchste Wachstum des BIP seit 2000. Der Aufschwung hat laut Bundesbank inzwischen den Arbeitsmarkt erfasst. Ein deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit werde den privaten Konsum stärken und könne damit einen lang anhaltenden selbsttragenden Aufschwung fördern. Ziel müsse es sein, mehr Menschen in Arbeit zu bringen. Weber appellierte in diesem Zusammenhang an die Politik, die gute Konjunktur jetzt entschlossen zu nutzen, um die Sanierung der Staatsfinanzen zügig voranzubringen. Anderenfalls drohe beim nächsten Abschwung ein erneuter starker Anstieg des Staatsdefizits.

Bei der Erläuterung des Jahresabschlusses mit einer 2006 um 30 Mrd. Euro auf 374 Mrd. Euro gewachsenen Bilanzsumme hob Vorstandsmitglied Hans Georg Fabritius insbesondere die deutliche Zunahme des Banknotenumlaufs hervor. Das Volumen der von der Bundesbank ausgegebenen Banknoten erhöhte sich um 26 Mrd. Euro, das heißt um 12% auf 255 Mrd. Euro. Wertmäßig sind damit 41% aller umlaufenden Euro-Banknoten von der Bundesbank emittiert worden.

Fabritius zog eine positive Bilanz der umfassenden Strukturreform der Bundesbank, die 2002 eingeleitet wurde. Das im Rahmen der Strukturreform für 2008 angestrebte Einsparziel von rund 280 Mill. Euro jährlich bei den Kosten für die betriebliche Leistungserstellung sei bereits im Jahr 2006 nahezu erreicht worden. In der Summe haben die Einsparungen aus der Strukturreform nach Angaben der Bundesbank seit 2002 den Restrukturierungsaufwand um rund 220 Mill. Euro überschritten.

Die wichtigste Quelle für den Bundesbankgewinn waren die Zinserträge in Höhe von 8,9 Mrd. Euro, von denen 7,4 Mrd. Euro auf Zinserträge in Euro entfielen. Dem standen Zinsaufwendungen von 3,4 Mrd. Euro gegenüber, so dass sich ein Nettozinsertrag von rund 5,4 Mrd. Euro ergab. Ein weiterer Ertragsfaktor waren die realisierten Gewinne aus Gold-, Fremdwährungs- und Wertpapiergeschäften von per saldo 0,2 Mrd. Euro.

Bilanzpositionen, die Marktpreisschwankungen unterliegen, werden zu Marktpreisen bewertet. Die dabei anfallenden Bewertungsgewinne sind nicht erfolgswirksam, sondern werden einem "Ausgleichsposten aus Neubewertung" als Puffer zugeführt. Aus der Abwertung des US-Dollar ergab sich kein negativer Effekt auf das Jahresergebnis, denn die Bewertungsverluste in Höhe von 3,2 Mrd. Euro wurden durch den "Ausgleichsposten aus Neubewertung" voll aufgefangen. Der Ausgleichsposten beläuft sich Ende 2006 auf insgesamt 45,9 Mrd. Euro (Gold 45,0 Mrd. Euro, US-Dollar 0,7 Mrd. Euro, Wertpapiere 0,2 Mrd. Euro).

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