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Zentralbanken - Target-Jahresbericht 2009

Das Target-System* funktionierte im Berichtsjahr reibungslos und verzeichnete einen stabilen Marktanteil von 89 Prozent des Gesamtwertes der Transaktionen in Eu-ro-Großbetragszahlungsverkehrssystemen. Dies geht aus dem Target-Jahresbericht 2009 hervor, den die Europäische Zentralbank (EZB) Mitte Mai 2010 veröffentlicht hat. Die Systemverfügbarkeit lag bei 99,99 Prozent und erreichte damit den höchsten Wert seit Inbetriebnahme des Systems im Jahr 1999.

Dem Bericht zufolge hatten bis zum 31. Dezember 2009 insgesamt 800 direkte Teilnehmer ein Konto im Target-2-System eröffnet. Über diese direkten Teilnehmer waren 3 687 indirekte Teilnehmer aus Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums sowie 9 988 Korrespondenten weltweit registriert. Werden alle Zweigstellen dieser direkten und indirekten Teilnehmer in die Berechnung einbezogen, dann sind weltweit mehr als 50 000 Kreditinstitute über Target-2 erreichbar. Das System, so die EZB, trägt damit maßgeblich zur Integration des Euro-Geldmarkts bei, die eine wesentliche Voraussetzung für die effektive Durchführung der einheitlichen Geldpolitik darstellt; darüber hinaus fördere es die Integration der Finanzmärkte im Euro-Währungsgebiet.

Die über Target-2 verarbeiteten Zahlungen verringerten sich 2009 gegenüber dem Vorjahr der Stückzahl nach um 6,5 Prozent und dem Wert nach um 19,3 Prozent. Dabei belief sich das tagesdurchschnittliche Volumen auf 345 768 Transaktionen mit einem Wert von durchschnittlich 2 153 Milliarden Euro pro Tag. Die geringere Stückzahl war laut EZB auf den Konjunkturabschwung zurückzuführen. Der wertmäßige Rückgang der Transaktionen war der Verringerung der Stückzahl zuzuschreiben, aber auch der längeren durchschnittlichen Laufzeit der Offenmarktgeschäfte und den methodischen Änderungen bei der Berechnung des über Target-2 getätigten Umsatzes, wonach einige technische Transaktionen nun ausgenommen sind.

Kapitel I des Berichts liefert Angaben zu Target-2 sowie Hintergrundinformationen zum Vorläufersystem. Kapitel II enthält Einzelheiten zum Zahlungsverkehr, zur Leistungsfähigkeit des Systems und zu den wichtigsten Entwicklungen im Jahr 2009. Die zentralen Merkmale sind in den Anhängen aufgeführt, die auch eine Chronik der Entwicklungen im Bereich von Target/Target-2 umfassen. Der Bericht enthält sieben Kästen zu aktuellen Themen, wie etwa zur Rolle von Target-2 bei der Abwicklung kommerzieller Zahlungen und zu einer internetbasierten Teilnahme an Target-2. Letztere ist für November 2010 vorgesehen. Schließlich umfasst der Bericht auch ein Verzeichnis allgemeiner Begriffe und Abkürzungen sowie ein Glossar. Der Jahresbericht 2009 kann von der Website der EZB heruntergeladen werden.

* Target steht für transeuropäisches automatisiertes Echtzeit-Brutto-Express-Zahlungssystem (Trans- European Automated Real-time Gross settlement Express Transfer system). Es handelt sich um das Echtzeit-Bruttozahlungssystem (RTGS-System) des Eurosystems für den Euro. Die erste Systemgeneration, Target, wurde im Mai 2008 durch Target-2 ersetzt. Anstelle der dezentralen Struktur der ersten Generation wurde eine einheitliche technische Plattform, die Gemeinschaftsplattform (Single Shared Platform - SSP), implementiert, über die alle Zahlungsaufträge zur Bearbeitung eingereicht werden. Sie wird von drei Zentralbanken des Eurosystems, der Banca d'Italia, der Banque de France und der Deutschen Bundesbank, gemeinsam zur Verfügung gestellt und im Auftrag des Eurosystems betrieben.

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