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Zentralbanken: Target-Jahresbericht 2012

Aus dem Ende Mai 2012 von der Europäischen Zentralbank (EZB) veröffentlichten Target-Jahresbericht 2012 geht hervor, dass sich die in Target (dem transeuropäischen automatisierten Echtzeit-Brutto-Express-Zahlungssystem des Eurosystems) im vergangenen Jahr verarbeiteten Euro-Zahlungen im Vorjahrsvergleich sowohl dem Volumen als auch dem Wert nach erhöht haben. Im Berichtsjahr 2012 verarbeitete Target-2 (die zweite Systemgeneration) 92 Prozent der in Euro vorgenommenen Großbetragszahlungen, womit es dem Bericht zufolge das zweitgrößte Zahlungssystem der Welt darstellt und seine Spitzenposition in der europäischen Zahlungsverkehrslandschaft behauptet hat.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 90,6 Millionen Transaktionen in Target-2 abgewickelt; dies entsprach einem Tagesdurchschnitt von mehr als 354 000 Transaktionen und einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Prozent. Auf Kundentransaktionen entfielen 60 Prozent, bei den verbleibenden 40 Prozent handelte es sich um Banken- oder Zentralbankentransaktionen. Die in Target-2 im vergangenen Jahr verarbeiteten Zahlungen beliefen sich insgesamt auf 634 Billionen Euro oder tagesdurchschnittlich 2,4 Billionen Euro. Damit wird alle vier Tage ein Betrag in Höhe des jährlichen BIP des Euroraums über Target-2 abgewickelt.

Der Gesamtumsatz des Jahres 2012 erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Prozent. Insbesondere in der ersten Jahreshälfte war dem Bericht zufolge ein Teil dieses Zuwachses auf Geschäfte zurückzuführen, an denen Zentralbanken beteiligt waren. Ende 2012 unterhielten ins gesamt 999 direkte Teilnehmer ein Konto in Target-2. Über diese konnten 3 386 in direkte Teilnehmer aus Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums sowie 13 313 Korrespondenten aus aller Welt auf das System zugreifen. Unter Berücksichtigung aller Zweigstellen der direkten und indirekten Teilnehmer waren weltweit mehr als 57 000 Kreditinstitute über Target-2 erreichbar. Das System, so der Bericht, trägt daher nach wie vor maßgeblich zu einem integrierten Euro-Geldmarkt bei, der eine wesentliche Voraussetzung für die effektive Durchführung der einheitlichen Geldpolitik darstellt. Darüber hinaus fördere es die Integration der Finanzmärkte im Euro-Währungsgebiet und somit letztlich die Finanzstabilität.

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