Jeder dritte Haushalt nutzt mindestens eine Konsumfinanzierung

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Jeder dritte Verbraucherhaushalt verwendet regelmäßig Finanzierungen, um Konsumgüter wie Autos, Möbel oder Computer anzuschaffen. Im Schnitt haben diese Haushalte 1,9 laufende Finanzierungsverträge, etwas weniger als im Vorjahr (2,0). Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung der Ipsos Marktforschung, die im Auftrag des Bankenfachverbandes jährlich rund 1 700 Verbraucherhaushalte nach ihren Finanzierungsgewohnheiten befragt. Die Untersuchung 2023 wurde im Mai und Juni durchgeführt.

Während der Finanzierungsanteil und die Vertragszahlen im Vorjahresvergleich nahezu konstant geblieben sind, hat sich die durchschnittliche offene Finanzierungssumme von 13 100 Euro 2022 um 1 300 Euro auf 11 800 Euro reduziert, also um rund ein Zehntel. „Jeder fünfte Haushalt musste Anschaffungen verschieben oder ganz auf sie verzichten“, erläutert Jens Loa, Geschäftsführer des Bankenfachverbandes. Hauptgrund waren gestiegene Energie- und Lebenshaltungskosten. Die durchschnittliche Höhe der monatlichen Raten lag dennoch mit 310 Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Im Durchschnitt verfügen Finanzierungsnutzer über ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen von 3 410 Euro und liegen damit über dem bundesweiten Mittelwert.

In Zeiten begrenzter finanzieller Freiräume ist die Nachfrage nach Finanzierungen deutlich gestiegen. So haben 71 Prozent aller Kunden, die im Handel eine Ratenzahlung nutzen, bereits selbst nach entsprechenden Zahlungsoptionen gefragt. Das ist ein Plus von sieben Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Die Möglichkeit, in Raten zu bezahlen, hat generell einen hohen Einfluss auf die Kaufentscheidung. Rund zwei Drittel aller finanzierten Käufe wären ohne entsprechende Angebote nicht zustande gekommen. „Finanzierungsangebote sind unverzichtbar, um Verbrauchern eine Teilhabe am Konsum zu ermöglichen“, so Loa. Hauptanlass für eine Konsumfinanzierung bleibt dabei die Anschaffung eines Kraftfahrzeugs. Jeweils 28 Prozent aller Ratenkredite dienen dem Kauf eines Neu- bzw. Gebrauchtwagens.

Ein Drittel der Kredite kommt mittlerweile online zustande. 7 Prozent der Verträge werden dabei sogar ausschließlich online abgeschlossen. 75 Prozent der Online-Ratenkreditnutzer haben dabei nur einen Vertrag, durchschnittlich nutzen die Online-Kreditnutzer 1,7 Verträge. Bei 38 Prozent der Online-Verträge liegt die Kreditsumme unter 500 Euro.

Den Studienergebnissen zufolge achtet bereits jeder Fünfte beim Abschluss von Finanzdienstleistungen auf die Nachhaltigkeit des Anbieters. Mehr als jeder zweite Befragte geht davon aus, dass Nachhaltigkeitsaspekte in den nächsten zwölf Monaten auch bei Finanzangelegenheiten wichtiger werden. Insgesamt messen jüngere eher als ältere Menschen dem Thema Nachhaltigkeit bei Finanzen eine hohe Bedeutung bei.

Rund drei von zehn Kreditnutzern sichern die Rückzahlung ihrer Raten mit einer Restkreditversicherung ab. Die Versicherung springt ein, falls Verbraucher aus unverschuldeten Gründen wie Arbeitslosigkeit dazu nicht mehr in der Lage sind. Das generelle Absicherungsbedürfnis hat sich im Vorjahresvergleich um fünf Prozentpunkte auf einen Anteil von 39 Prozent der Finanzierungsnutzer erhöht.

 

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