Yougov: Vertrauen in Banken sehr niedrig

Quelle: Pixabay

Nur jeder fünfte Deutsche (20 Prozent) vertraut Banken, knapp jeder Dritte (31 Prozent) sagt, dass man ihnen nicht vertrauen kann. Das sind die Ergebnisse einer Yougov-Analyse, für die 2 032 Personen zwischen dem 27. und 29. Juli 2020 befragt wurden. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

43 Prozent stimmen der Aussage, dass man Banken vertrauen kann, teils zu und teils nicht, so die Studie. 16 Prozent sagen, dass Banken im Interesse ihrer Kunden handeln. Dem stimmen 35 Prozent nicht zu. Besonders großes Misstrauen gegenüber Banken haben Kunden von Direktbanken. Von ihnen sind zwei von fünf Befragten (41 Prozent) überzeugt, dass Banken nicht zu trauen ist. Nur 15 Prozent von ihnen sagen, dass sie Vertrauen hätten. Weniger Misstrauen herrsche bei Kunden von Sparkassen (28 Prozent) und Großbanken (29 Prozent).

Anders verhalte es sich, wenn nach der konkreten Erfahrung mit dem eigenen Bankberater während der letzten Bankberatung gefragt wird. Hier hatte ein Großteil der Befragten (62 Prozent) das Gefühl, dem Bankberater vertrauen zu können. Nur jeder Zehnte (12 Prozent) jener Befragten, die sich von einer Bank zu Finanzthemen haben beraten lassen, gibt an, dem Bankberater nicht getraut zu haben. Jeder Fünfte (22 Prozent) ist sich unsicher.

Innerhalb der Altersgruppen seien es besonders die jüngsten und ältesten Befragten, die bei der letzten Bankberatung Vertrauen in ihr Gegenüber hatten. Von den 18- bis 24-Jährigen geben dies 77 Prozent an und unter Befragten ab 55 Jahren sagen dies 67 Prozent. Im Vergleich sei das Vertrauen unter den 35- bis 44-Jährigen (53 Prozent) und 45- bis 54-Jährigen (57 Prozent) deutlich geringer.

Yougov geht davon aus, dass das Vertrauen in den Bankberater daher rühren könnte, dass ein Großteil der Befragten nicht das Gefühl hatte, der Bankberater hätte Verkaufsdruck ausgeübt (66 Prozent). Das Gefühl, gedrängt worden zu sein, hatten 14 Prozent. Auch hatte die Mehrheit den Eindruck, dass sich die Empfehlungen des Bankberaters an ihren individuellen Bedürfnissen orientiert haben (59 Prozent) und, dass ihre Interessen für den Bankberater an erster Stelle standen (48 Prozent). Insgesamt sagen 61 Prozent jener, die sich von einem Bankberater haben beraten lassen, mit der Beratung voll und ganz zufrieden gewesen zu sein.

Der mit Abstand am liebsten genutzte Kommunikationskanal der Bankkunden ist die Beratung in der Bankfiliale (75 Prozent). Es folgen die Telefonberatung (48 Prozent) und die App der eigenen Bank (43 Prozent). Rein digitale Kommunikationsformen sind bei den Bankkunden deutlich unbeliebter. So würde nur jeder Siebte einen Chatbot (15 Prozent) oder Robo-Advisor (16 Prozent), einen Online-Beratungsroboter, nutzen, um mit der eigenen Bank in Kontakt zu treten. Potential besteht hier in den jüngeren Zielgruppen. Immerhin jeder Vierte (25 Prozent) der 18- bis 24-Jährigen könnte sich vorstellen, per Chatbot mit der Bank zu kommunizieren und von den 25- bis 34-Jährigen sind es sogar 29 Prozent, die dies in Erwägung ziehen, so Yougov.

Die detaillierten Ergebnisse der Analyse finden Sie hier.

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