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Bank-IT für Digitalisierung schlecht gerüstet

Wenn es darum geht, ihre IT auf die Anforderungen des digitalen Zeitalters auszurichten, haben viele Kreditinstitute noch erheblichen Nachholbedarf. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Neustart statt Altlast: Wie Banken ihre IT für die Zukunft rüsten" von Bain & Company, für die weltweit IT-Verantwortliche von Kreditinstituten befragt wurden. Demnach befindet sich die Mehrzahl der Banken nach eigener Einschätzung seit vier Jahren in einer digitalen Transformation, um dem veränderten Kundenverhalten Rechnung zu tragen. Als wichtigen Baustein dieser Transformation macht die Studie den Abgleich der IT-Prioritäten mit der Gesamtstrategie einer Bank aus. Dies gelingt nur rund 40 Prozent der größeren Kreditinstitute vollständig und über Jahre hinweg konsistent. Die befragten Manager begründen Diskrepanzen vor allem mit fehlender Dialogkultur zwischen den Fachbereichen und der IT sowie dem mangelnden Verständnis der eigenen Mannschaft für die digitalen Prioritäten des Unternehmens.

Auch bei der Umsetzung gibt es noch erhebliche Schwierigkeiten. Die Anwendung agiler Prinzipien wird in Zukunft erfolgskritisch sein. Die Abkehr von langen, starren Entwicklungszyklen hin zu einer wesentlich größeren Flexibilität bei der Vorbereitung und Markteinführung von Innovationen kommt jedoch erst bei gut einem Viertel der Projekte zum Einsatz. Agilität setzt zudem eine geschulte Belegschaft voraus - und auch hier hapert es nach Ansicht der Befragten. Im Durchschnitt benötigen 17 Prozent der Beschäftigten in der IT eine umfassende Weiterqualifizierung für das digitale Zeitalter. Ihr Wissen stammt häufig noch aus der Mainframe-Welt. Experten für digitale Lösungen, allen voran App-Entwickler und Cloud-Spezialisten, sind deshalb gefragt. Mindestens 50 Prozent der Server von Finanzhäusern sollten künftig aus Effizienzgründen in der Cloud laufen. Software-asa-Service-Modelle dürften in Zukunft bis zu 50 Prozent der laufenden Tätigkeiten abdecken.

Mit Blick auf die Budgets rät Bain den Kreditinstituten, bis zur Hälfte ihres IT-Budgets für digitale Projekte zu verwenden. Ansonsten droht die Gefahr, den Anschluss an die Konkurrenz zu verlieren und gegenüber Branchenneulingen ins Hintertreffen zu geraten. Red.

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