Anlageberatung

Anlagen im Ypos-Inflationscheck Ausgabe 4/2015

Vermögensklassen im Ypos-Inflationscheck (Zinsen und Dividendenrenditen abzüglich Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag, Angaben in Prozent) Quelle: Ypos- Consulting GmbH, Darmstadt; Reuters Eikon

Anlagenotstand. Dieser Begriff dürfte die Situation vieler Anleger aktuell am besten beschreiben. Die Renditen an den europäischen Anleihemärkten sind quer über die verschiedenen Bonitäten und Laufzeitbänder von einem ohnehin schon niedrigen Niveau noch weiter gefallen. Die aktuellen Kurs-/Buchgewinne sind schön, aber gleichzeitig auch vorweggenommene Erträge der nächsten Jahre.

Da der Rückgriff auf historische Blaupausen, ökonomisch "faire" relative Bewertungen und statistische Mittelwerte aufgrund der einmaligen Bedingungen nicht möglich ist, darf man mit Fug und Recht von einer besonderen Situation sprechen. Gleichzeitig wird darüber spekuliert, ob die Europäische Notenbank (EZB) genügend Angebote für das Aufkaufprogramm findet. Bei Ausweichreaktionen auf alternative Segmente wie beispielsweise Schwellenländeranleihen könnten sich aufgrund des starken US-Dollars und der möglichen Folgen auf die Schuldentragfähigkeit der im US-Dollar verschuldeten aufstrebenden Länder andere Probleme ergeben. Die am Kapitalmarkt gehandelten Inflationserwartungen haben sich wieder etwas von ihren Tiefstständen erholt und es könnte interessant werden, falls sich die aktuellen disinflationären Erwartungen als über zogen erweisen. Ob Zinsüberschuss, Garantieversprechen oder Produktmanagement für Wertpapiere: Es gibt keinen Bereich der Finanzwelt, der nicht von den Auswirkungen betroffen ist und vor großen Herausforderungen steht.

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