ERTRAGSPOLITIK

Depot-A-Geschäft für Primärbanken immer wichtiger

Das Depot-A-Geschäft wird für Primärbanken immer wichtiger und leistet einen erheblichen Beitrag zum Unternehmenserfolg. Das geht aus einer Studie des CFin - Research Center for Financial Services der Steinbeis-Hochschule, unterstützt von Solutio und Pantheon, hervor. Sie basiert auf einer Erhebung bei 125 Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken. Demnach erachten 84 Prozent der Befragten das Depot-A-Geschäft im Niedrigzinsumfeld als sehr wichtig oder wichtig. Durchschnittlich trägt es mit einem Anteil von 29 Prozent der Bilanzsumme zum Unternehmenserfolg bei. 68 Prozent der befragten Institute gehen zudem von einer weiteren Zunahme der in den kommenden fünf bis zehn Jahren aus. Vom Zinsgeschäft glauben das lediglich 21 Prozent.

Im Durchschnitt steuert das Depot-A-Geschäft mit einem Anteil von 29 Prozent der Bilanzsumme schon heute einen nicht unerheblichen Beitrag zum Unternehmenserfolg bei. Zudem ergab die Befragung, dass alternative Anlageklassen wie Private Equity, Private Debt, Infrastruktur und Immobilien vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie weiter an Attraktivität gewinnen. Die Hälfte aller an der Studie beteiligten Institute (49 Prozent) sieht hier positive Auswirkungen auf die Attraktivität alternativer Anlageklassen, lediglich 2 Prozent erkennen negative Auswirkungen. Bei klassischen Anlagen wie Aktien oder Anleihen zeigt sich ein entgegengesetztes Bild: 24 Prozent erachten sie als weniger attraktiv, nur 10 Prozent sind positiv gestimmt.

Dieser Trend spiegelt sich auch in der Erwartungshaltung hinsichtlich des zukünftigen Portfolioanteils wider: Während heute durchschnittlich 8 Prozent des Depot-A der Banken in Alternative Assets investiert sind, wird für das Jahr 2025 ein Anteil von 12 Prozent, für das Jahr 2030 sogar von 16 Prozent prognostiziert. Binnen zehn Jahren würde sich der Anteil der Alternativen somit verdoppeln. Hauptziel dabei ist die Diversifizierung. Denn aufgrund zurückgehender Zinserträge im Eigenhandel arbeitet ein Großteil der Institute derzeit aktiv an einer Optimierung der Depot-A-Strategie. Knapp zwei Drittel (63 Prozent) setzen hier auf eine stärkere Diversifikation des Portfolios, weitere 59 Prozent nehmen neue Anlageklassen auf. Dadurch, dass Alternative Assets sich durch eine geringe Korrelation zu klassischen Titeln wie Aktien und Anleihen auszeichnen, kann eine Diversifikation bei attraktivem Rendite-Risiko-Profil erreicht werden.

Bereits heute investiert eine Mehrheit der Banken (54 Prozent) in alternative Geldanlagen, weitere 11 Prozent planen den Einsatz für die Zukunft. Die investierenden Institute setzen zu großen Teilen auf den Bereich Immobilien. Während dieses Underlying drei Viertel (75 Prozent) zum Volumen der Alternative Assets beisteuert, sind Investitionen in Infrastruktur (13 Prozent), Private Equity (7 Prozent) und Private Debt (4 Prozent) weniger prominent vertreten.

Rechnet man Immobilieninvestitionen heraus, sind lediglich 2 Prozent des durchschnittlichen Depot-A in Segmenten wie Private Equity, Infrastruktur und Private Debt investiert. Als Gründe hierfür macht die Studie neben einer mangelnden Verfügbarkeit im Verbund insbesondere Reporting-Anforderungen und regulatorische Hemmnisse aus. So erachten 75 Prozent der Befragten das aufwendige Reporting als einen Hauptgrund für den bisher geringen Anteil im Eigenhandel. 73 Prozent sehen regulatorische Hemmnisse als Problem. 48 Prozent nennen zudem die Illiquidität der Anlage bewertet, 48 Prozent sehen dies als Hemmnis. Alle übrigen Faktoren (zum Beispiel fehlendes Angebot oder komplexer Marktzugang) werden als deutlich weniger problematisch betrachtet. Entsprechend ist eine Hauptanforderung an Asset Manager, den Verwaltungsaufwand für Banken in den Punkten Regulatorik und Reporting über entsprechende Services, Schnittstellen und Tools zu reduzieren. Red.

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