Multibanking

Die Jugend ist offen

Multibanking ist eines der Zauberworte, das vor allem im Kontext mit der PSD2 viel beschworen wird. Banken müssten sich mit entsprechenden Angeboten beeilen, heißt es immer wieder, sonst gefährden sie die Beziehung zu ihren Kunden.

In der Kundenperspektive sieht das offenbar ein wenig anders aus. Darauf deutet zumindest eine GfK-Studie im Auftrag von Euro Kartensysteme hin. 71 Prozent der insgesamt 1 207 Befragten zwischen 16 und 69 Jahren gaben hier zu Protokoll, Multibanking-Plattformen, über die sie alle ihre Konten, Karten, Depots oder Kredite verwalten können, nicht nutzen zu wollen. Weitere 19 Prozent bezeichnen ein derartiges Angebot als "für mich nicht so wichtig". Und nur jeder Zehnte nutzt bereits eine Multibanking-Plattform (3 Prozent) oder kann sich das zumindest vorstellen (7 Prozent). Auf die viel beschworene "Gefahr im Verzug" für die Banken deutet das eher nicht hin.

Dies gilt umso mehr beim Blick auf die Angaben, von welchen Anbietern Bankkunden eine solche Anwendung nutzen würden. Einmal mehr haben hier Banken und Sparkassen die Nase vorn. 54 Prozent können sich die Nutzung eines von einem Kreditinstitut kommenden Multibanking-Angebots gut oder sehr gut vorstellen, Kreditkartenfirmen folgen mit 30 Prozent, für Smartphonehersteller oder Internetfirmen geben das nur 11 beziehungsweise 10 Prozent der Befragten an. Nach Fintechs wurde an dieser Stelle allerdings nicht gefragt.

Überdurchschnittlich hoch ist die Zustimmung zum Multibanking von der Bank oder Sparkasse gerade bei den jungen Kunden zwischen 16 und 29 mit 73 Prozent. Diese Zahl wiederum kann als Indiz dafür gewertet werden, dass zwar keine Panikmache angesagt ist, dass aber durchaus Handlungsbedarf besteht. Denn bei aller Bereitschaft, ein entsprechendes Angebot von der eigenen Bank zu nutzen, steht doch zu vermuten, dass die Loya lität zur Hausbank begrenzt ist, wenn deren Angebot mit dem Wettbewerb nicht mithält. Red.

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