Die Aufgabe kirchlicher Gebäude dürfe nicht um jeden Preis erfolgen, mahnt Präses Alfred Buß von der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) anlässlich einer Fachtagung über Kirche und Immobilien in Dortmund. In der EKvW wurden bis April 2006 elf Kirchen und 45 weitere Predigtstätten entwidmet und einer neuen Nutzung zugeführt. Insgesamt hat die EKvW einen Bestand von 6 500 Gebäuden, darunter über 900 Kirchen, von denen aber die Hälfte erst nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurde. Dieser Bestand wird nicht zentral, sondern von jeweils rechtlich selbstständigen fast 600 Kirchengemeinden und 31 Kirchenkreisen verwaltet. Daran sei zu erkennen, welchen erheblichen Beitrag ein immobilienwirtschaftliches Management zur Haushaltsentlastung leisten könnte, erklärte Buß. Die Erhaltung von denkmalwerten Kirchen sieht er als gesamtgesellschaftliche Aufgabe an, doch sind die Mittel für die Denkmalpflege von 1993 bis 2006 von 1,7 Millionen auf 170 000 Euro gesunken. Einer gemeinsamen Nutzung von Gebäuden mit der katholischen Kirche stehe die evangelische Kirche offen gegenüber.