gif/CRES erwartet uneinheitliche Büromarktentwicklung

Quo vadis, deutscher Büromarkt? Die Sorgen vor negativen Pandemie-Folgen sind zuletzt wieder gestiegen, insbesondere nachdem das Maklernetzwerk Deutsche Immobilien Partner (DIP) Mitte November verkündete, dass in 14 beobachteten deutschen Büromärkten in den vergangenen zwölf Monaten die Zahl der leerstehenden Flächen um satte 25 Prozent beziehungsweise knapp 1,0 auf 4,8 Millionen Quadratmeter gestiegen sei. In Prozent entspricht dies einem Anstieg der durchschnittlichen Büro-Leerstandsquote von 3,5 auf 4,4 Prozent.

Heute haben die Experten der gif/CRES Consensus-Büromarktprognosen ihre Einschätzungen für das kommende Jahr bekanntgegeben. Mit Blick auf die Spitzenrendite liege aktuell keine der betrachteten fünf Städte (Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Düsseldorf) über 3 Prozent. Ungeachtet der Leerstandsentwicklung und der allgemein unsicheren Rahmenbedingungen erwarten die Researcher in drei Städten sogar ein weiteres, wenn auch nur leichtes Absinken der ohnehin sehr niedrigen Renditen. Das gilt für Berlin, Düsseldorf und Hamburg, während die Frankfurter und Münchener Renditen stabil bleiben.

Die Büroleerstände werden derweil an allen Standorten steigen, am stärksten in Berlin, am wenigsten in Hamburg. Frankfurt und Düsseldorf weisen demnach unverändert relativ hohe Leerstandsquoten auf, zum Jahresende 2022 rechnen die Experten mit ca 8 Prozent, während Berlin, Hamburg und München im Vergleich dazu mit Leerständen zwischen 4 und 5 Prozent signifikant besser dastünden. Bei insgesamt steigenden Leerständen werde sich an dieser Zweiteilung des Marktes nichts ändern.

Die geringsten Veränderungen werden bei den Spitzenmieten erwartet. Die Prognostiker sagen gleichbleibende Mieten in allen Märkten voraus. Lediglich für Hamburg ergibt sich als Medianwert der Prognosen ein minimaler Anstieg.

Die Mehrheit der Researcher, die sich an der Consensus Büromarkt-Umfrage beteiligt haben, erwartet somit bis Ende 2022 also eine uneinheitliche Marktentwicklung: stagnierende Mieten, steigende Leerstände, aber trotzdem leicht sinkende Renditen. Da sich in den Renditen die Zukunftserwartungen des Marktes ausdrücken, seien die Prognosen weiterhin von einem nennenswerten Quantum Optimismus geprägt, auch wenn die kurzfristigen Aussichten wegen steigender Leerstände weniger positiv seien.

Die gesamte Studie finden Sie in unserem Research-Bereich.

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