Bankenchronik

10. Oktober 2011 bis 25. Oktober 2011

Die zum genossenschaftlichen Finanzverbund gehörende R+V Rechtsschutzversicherung AG, Wiesbaden, wurde mit der R+V Allgemeine Versicherung AG, Wiesbaden, zusammengeführt. Die Verschmelzung wurde bereits in das Handelsregister eingetragen und gilt rückwirkend zum 1. Januar 2011. Am bestehenden Leistungsumfang der angebotenen Policen, an den Beiträgen, an den Ansprechpartnern sowie in der Vertrags- und Schadenbearbeitung soll sich nichts ändern.

Eine Vereinbarung zur Ausgabe von sogenannten Co-badging-Karten haben Die Deutsche Kreditwirtschaft (ehemals Zentraler Kreditausschuss) und JCB International Mitte Oktober dieses Jahres getroffen. Im Rahmen der Übereinkunft wird eine zweite Akzeptanzmarke auf die Debitkarte aufgebracht und das Zahlungssystem des japanischen Anbieters JCB unterstützt.

Die britischeCompetition Commission hat der Übernahme des alternativen Handelsplatzes Chi-X Europe durch den Wettbewerber Bats Global Markets vorläufig zugestimmt. Damit hat sie in Aussicht gestellt, die Prüfung am 2. Dezember mit einer endgültigen Genehmigung abzuschließen. Bats zahlt eine Summe von 300 Millionen US-Dollar für den Marktplatz, der sich mit derzeit knapp ein Fünftel des gehandelten Volumens eine der größten Aktienplattformen in Europa sieht.

Für eine Summe von 243,6 Millionen Euro übernimmt der Private-Equity-Investor J. C. Flowers die belgische Versicherung Fidea, eine Tochter des angeschlagenen FinanzkonzernsKBC. Name und Management des Instituts sollen unter dem neuen Eigentümer weitergeführt werden. Kurz zuvor hatte der Allfinanz-Anbieter auch einen Käufer für seine Privatbankengruppe KBL European Private Bankers mit Sitz in Luxemburg gefunden. Der Investor stammt aus dem Emirat Katar. Auch die polnische Versicherungstochter Warta steht zur Veräußerung.

Mitte Oktober dieses Jahres hat der Bundesverband deutscher Banken (BdB), Berlin, die angekündigte Reform der freiwilligen Einlagensicherung verabschiedet. Neben Maßnahmen einer angepassten Risikosteuerung des Einlagensicherungsfonds umfassen die Beschlüsse auch eine stufenweise Herabsetzung der Sicherungsgrenzen über einen Zeitraum von zehn Jahren. Derzeit schützt der Fonds Einlagen bis zu einer Sicherungsgrenze von 30 Prozent des haftenden Eigenkapitals der Bank pro Kunde. In einem ersten Schritt wird die Sicherungsgrenze zum 1. Januar 2015 auf 20 Prozent gesenkt. Danach zum 1. Januar 2020 auf 15 Prozent und zum 1. Januar 2025 auf 8,75 Prozent.

Die HSBC Trinkaus & Burkhardt AG führt ihre Teilnahme am Bieterprozess im Rahmen des Teilverkaufs der WestLB AG, Düsseldorf, nicht fort. Die ebenfalls in Düsseldorf ansässige Privatbank hatte zunächst grundsätzliches Interesse am Firmenkundengeschäft bestätigt und exklusive Verhandlungen angestrebt. Auf Letztere konnte man sich nicht einigen. Mit der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), Frankfurt am Main, habe sich zudem ein Bieter etabliert, der Interesse an dem Portfolio der gehobenen Mittelstandsfirmenkunden der WestLB deklariert. Es zeichne sich ab, dass ein großer Teil aus diesem Portfolio sowohl für das Privatbankhaus als auch für die Helaba von Interesse ist. Mit Eintreten eines Mitbieters mit Nähe zum Gesellschafterkreis der WestLB sieht HSBC Trinkaus nun die Möglichkeit, ein den eigenen Zielen entsprechendes Portfolio erwerben zu können, als gering an.

Die franko-belgische Bank Dexia, die unter anderem durch ein starkes Engagement in griechische Staatsanleihen in eine Schieflage gekommen war und von den Regierungen Frankreichs, Belgiens und Luxemburgs gestützt werden musste, soll nun zerschlagen werden. Für vier Milliarden Euro will Belgien den dort ansässigen Arm des Geldhauses übernehmen. Die EU-Kommission hat die Transaktion bereits vorläufig genehmigt. Darüber hinaus stellen die drei Länder gemeinsam weitere 90 Milliarden Euro als Garantien für Risikopapiere, die in eine Bad Bank ausgelagert werden. Noch keine endgültige Einigung gab es hinsichtlich des weitestgehend französischen Kommunalkreditgeschäfts, das ein Volumen von rund 80 Milliarden Euro hat. Über den Verkauf von Tochtergesellschaften wie die luxemburgische Dexia Banque Internationale (BIL) oder türkische Deniz-Bank würden derzeit Gespräche geführt. Offen ist nach eigenen Angaben die Zukunft der Berliner Tochter Dexia Kommunalbank Deutschland, deren aktiver Geschäftsbetrieb bereits 2008 eingestellt wurde.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat der Universal-Investment GmbH, Frankfurt am Main, die Genehmigung für die Auflage und Administration von Immobilien-Sondervermögen (§§66 bis 82 Investmentgesetz InvG) erteilt. Damit sind die aufsichtsrechtlichen Vorgaben zur Administration von Immobilienspezialfonds erfüllt. Gleichzeitig hat die Investmentgesellschaft die Zulassung zur Auflage und Verwaltung von vier weiteren Fondstypen erhalten: Sondervermögen mit zusätzlichen Risiken (Hedgefonds nach §2 Abs. 8a InvG), Infrastruktur-Sondervermögen (§§90a bis f InvG), Mitarbeiterbeteiligungs-Sondervermögen (§§ 90l bis r InvG) und die Verwaltung von EU-Investmentvermögen (sogenannter EU-Pass nach §2 Abs. 8a InvG).

Eine Kooperation im Bereich Corporate Finance in Asien haben die Züricher Vermögensverwaltungsbank Julius Bär und die australische Investmentbank Macquarie Group im Oktober dieses Jahres gestartet. Ziel ist es, die Produkte des australischen Anbieters auch vermögenden asiatischen Privatkunden anzubieten. Umgekehrt will Macquarie Kunden an die Privatbank weitervermitteln, die Private-Banking-Dienstleistungen vermitteln. Darüber hinaus übernimmt Julius Bär das asiatische Vermögensverwaltungsgeschäft der australischen Gruppe, dessen Volumen auf rund eine Milliarde US-Dollar beziffert wird.

Mit bis zu 49,9 Prozent will sich die US-amerikanische Beteiligungsgesellschaft AMA Capital Partners im Zuge eine Kapitalerhöhung von höchstens 15 Millionen Euro zu pari am Hamburger Emissionshaus Lloyd Fonds beteiligen. Mit den zufließenden Mitteln sei eine vollständige Enthaftung von früher bestellten, derzeit aber nicht zu platzierenden Schiffen verbunden.

Der US-amerikanische Krankenversicherer Cigna hat eine Offerte in Höhe von 3,8 Milliarden US-Dollar für den Wettbewerber Healthspring ausgesprochen. Das Angebot entspricht einem Aufschlag von 37 Prozent auf den letzten Kurs vor Bekanntgabe.

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