Bankenchronik

12. April 2007 bis 23. April 2007

Ab Sommer dieses Jahres wird die HSH Nordbank AG, Hamburg/Kiel, Namensgeberin des Fußballstadions des Hamburger Sportvereins. Der seit sechs Jahren bestehende Name AOL Arena wird dann in HSH Nordbank Arena geändert. Darüber hinaus seien auch Werbeaktionen zwischen dem Institut und dem Fußballklub geplant.

Eine Lizenz zum Betreiben von Finanzgeschäften im Qatar Financial Centre hat die US-amerikanische Investmentbank Lehman Brothers von den Aufsichtsbehörden in Katar erhalten. Das Institut will seine gesamte Palette an Investmentbanking- und Kapitalmarktdienstleistungen sowohl in Katar als auch in Dubai offerieren, wo sie bereits 2006 eine Lizenz erhalten hatte. Auch weitere mögliche Geschäftsausweitungen würden geprüft, heißt es. Zudem habe man eine strategische Partnerschaft mit der Qatar Investment Authority (QIA) geschlossen. Ziel sei es, gemeinsam weltweite Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren und umzusetzen.

Umgerechnet knapp 430 Millionen US-Dollar bezahlt die US-amerikanische Großbank Citigroup für die Akquisition der taiwanesischen Bank of Overseas Chinese (BOOC). Die erworbene Einheit werde mit Citi Taiwan zusammengelegt, heißt es. Nach Bilanzsumme rückt Citigroup damit nach eigenen Angaben in Taiwan auf Rang 13 unter den inländischen Banken sowie zur größten internationalen Bank auf. Der Abschluss der Transaktion wurde für das zweite Halbjahr in Aussicht gestellt.

Für einen nicht genannten Betrag hat die Privatbank Sal. Oppenheim jr. & Cie., Köln, zehn Prozent der Anteile an der US-Investmentbank Miller Buckfire übernommen. Das 2002 gegründete New Yorker Institut berät bei komplexen Restrukturierungs- und Refinanzierungsmandaten sowie bei Fusionen und Übernahmen (M&A). Die beiden Institute haben darüber hinaus eine strategische Zusammenarbeit in mehreren Bereichen vereinbart. So soll gemeinsam Beratung bei Financial Restructuring in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie im M&A-Geschäft bei grenzüberschreitenden Fusionen und Übernahmen zwischen den USA und dem deutschsprachigen Raum angeboten werden. Als festen Bestandteil der Kooperation werde Sal. Oppenheim künftig auf permanenter Basis M&A-Banker im jährlichen Wechsel nach New York entsenden.

Eine Stärkung der hausinternen Compli-ance-Funktionen hat die West LB AG, Düsseldorf, beschlossen. Zu den Maßnahmen gehöre der gezielte Ausbau der Kapazitäten in dem Geschäftsbereich, heißt es dazu Das Vorhaben steht im Zusammenhang mit laufenden Ermittlungen des Bundesamts für Finanzdienstleistungsaufsicht (Ba Fin) und der Staatsanwaltschaft wegen hoher Verluste im Eigenhandel. Zusätzlich ist die Bestellung eines Compliance Councils vorgesehen. Der Rat soll die Bank künftig in wesentlichen Fragen der Auslegung und Umsetzung des Kapitalmarktrechts unterstützen.

Ihren Stimmrechtsanteil an der irischen Depfa Bank hat die Schweizer Großbank UBS von 11,4 auf 8,8 Prozent reduziert. Letztere betont weiterhin, dass die Beteiligung an dem Staatsfinanzierer auf verschiedene Vermögensverwalter innerhalb der Gruppe entfalle; ein strategisches Interesse wird nach wie vor ausgeschlossen.

Für einen nicht bezifferten Kaufpreis übernimmt der Mailänder Handelsplatzbetreiber Borsa Italiana die Mehrheit an dem Bör-sen-Dienstleister Servizio Titoli. Insgesamt 90 Prozent der Anteile an der Gesellschaft sollen dabei den Besitzer wechseln, wobei 50,5 Prozent der Gesamtanteile von der Byte Software House übernommen werden. Mit Pirelli wurde ferner der Kauf ihres Anteils von 12,4 Prozent vereinbart; ihren Anteil von 9,9 Prozent veräußert die Gruppe Gemina. Die übrigen Anteile erwirbt die Börse von der Fiat-Tochter Business Solutions, die nach der Transaktion noch die verbleibenden zehn Prozent an Servizio Titoli halten wird.

Die genossenschaftliche Union Invest-ment-Gruppe, Frankfurt am Main, und die in Hongkong ansässige The Bank of East Asia (BEA) haben ein Abkommen zur Gründung einer Asset Management Gesellschaft unterzeichnet. Das Joint Venture soll unter dem Namen BEA Union Investment firmieren und nach Abschluss des Genehmigungsprozesses voraussichtlich im Sommer 2007 die Geschäftstätigkeit aufnehmen. Die Gesellschaftsanteile werden dann zu 51 Prozent von BEA und zu 49 Prozent von Union Investment gehalten, heißt es von den Unternehmen. Sitz des neuen Unternehmens soll Hongkong sein.

Umgerechnet mehr als 5,4 Milliarden Dollar hat der Börsengang des chinesischen Finanzkonzerns Citic Bank in Hongkong und Shanghai dem Institut erbracht. Der Marktwert von der nach eigenen Angaben sechstgrößten und vom Staat kontrollierten Bank beläuft sich auf 28,9 Milliarden Dollar. Der Wert der Citic Bank entspreche mit einem Ausgabepreis pro Aktie von 5,86 HK-Dollar beziehungsweise 5,8 Yuan dem 2,75-fachen des Buchwerts. In Hongkong wurden 4,9 Milliarden und in Shanghai 2,3 Milliarden Aktien auf den Markt gebracht.

Die Entscheidung, ob die Anteile Berlins an der Landesbank Berlin (LBB) veräußert oder per Zweitplatzierung an die Börse gebracht werden, soll vom zuständigen Finanzsenator Thilo Sarrazin im Juni dieses Jahres gefällt werden. Bis dahin sollen die verbindlichen Angebote der verbliebenen sieben Kaufinteressenten vorliegen. Die Öffnung des Datenraums soll in den nächsten Wochen erfolgen.

Für eine Summe von 67 Milliarden Euro will die britische Großbank Barclays die niederländische ABN Amro übernehmen. Nach mehrwöchigen Exklusivverhandlungen zwischen den beiden Instituten wurde am 23. April dieses Jahres eine entsprechende Übereinkunft präsentiert. Der vereinbarte Kaufpreis entspricht einem Wert von 36,25 Euro je Aktie, der mit 3,225 Barclays-Aktien je ABN-Amro-Titel bezahlt werden soll. Durch den Zusammenschluss würde die nach Marktkapitalisierung fünftgrößte Bank der Welt und das zweitgrößte europäische Institut entstehen. Ebenfalls bekannt gegeben wurde die Absicht des Vor-ab-Verkaufs der US-amerikanischen Einheit Lasalle für 21 Milliarden US-Dollar an die Bank of America, wenn innerhalb von 14 Tagen keine höhere Offerte vorliegen sollte. Zuvor angekündigte Gespräche zwischen ABN Amro und einem ebenfalls an der Übernahme des niederländischen Instituts interessierten Konsortium aus der britischen Royal Bank of Scotland (RBS), der spanischen Bank Santander und dem bel-gisch-niederländischen Finanzdienstleister Fortis wurden zunächst vertagt. Kurz vor Redaktionsschluss präsentierte die Dreiergruppe ein eigenes Angebot in Höhe von 72 Milliarden Euro.

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