Bankenchronik

24. Januar 2013 bis 7. Februar 2013

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ( BaFin) hat den Entschädigungsfall für die FX-direkt Bank AG, Oberhausen, festgestellt. Nach Angaben der Aufsichtsbehörde ist das Institut nicht mehr in der Lage, Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften zu erfüllen. Aussicht auf eine spätere Rückzahlung oder Erfüllung besteht nicht.

Die 2009 als Zweigniederlassung der Oldenburgischen Landesbank AG (OLB) gegründete Allianz Bank beendet ihre Tätigkeit und wird den operativen Betrieb zum 30. Juni 2013 einstellen. Das Institut habe die Wachstumserwartungen in der Breite nicht erfüllt, das Geschäft der Bank sei defizitär, nannte die Allianz Deuschland AG als Begründung. Durch die Schließung fallen in der Bank bundesweit rund 450 Arbeitsplätze weg.

Der französische Crédit Agricole hat seinen ursprünglichen Anteil von 25 Prozent an der spanischen Bank Bankinter unter Verlusten um weitere 5,2 Prozentpunkte reduziert. Auch die verbleibenden 9,9 Prozent will das französische Institut noch verkaufen.

Gegen die Stimmen der Opposition haben die Abgeordneten von SPD, Grünen und SSW eine Änderung des schleswigholsteinischen Sparkassengesetzes beschlossen. Künftig dürfen sich nur noch öffentlich-rechtliche Kreditinstitute mit maximal 25,1 Prozent an den 14 Sparkassen im Lande beteiligen. Damit wurde der Präzedenzfall verhindert, dass die Haspa Finanzholding sich erstmalig auch an einer kommunalen Sparkasse beteiligt. Die Hamburger Sparkasse hatte beim Innenministerium bereits einen Antrag auf Beteiligung an der Sparkasse Hohenwestedt gestellt.

Die Basler Vermögensverwaltungsbank Sarasin und die von der brasilianischen Unternehmerfamilie Safra beherrschte Bank J. Safra (Suisse) fusionieren zur J. Safra Sarasin Holding. Das fusionierte Institut verfügt über ein verwaltetes Vermögen von 130 Milliarden Schweizer Franken und beschäftigt etwa 2 140 Mitarbeiter.

Um den Auflagen der EU-Kommission im Zuge des 2012 abgeschlossenen Beihilfeverfahrens nachzukommen, will die Bayern-LB die Banque LB-Lux S.A. im Rahmen eines Bieterverfahrens veräußern. Als exklusiven Finanzberater für diesen Verkaufsprozess hat die Landesbank die Société Générale Corporate & Investment Banking mandatiert. Die Luxemburger Tochter betreute nach Angaben der Bayern-LB zum 31. Dezember letzten Jahres etwa 3,9 Milliarden Euro Assets under Management und 3,0 Milliarden Euro der Depotbank zuzuordnende Assets under Custody.

Die beiden Unternehmen Prosegur und Brink's führen Gespräche über den Kauf des deutschen Geld- und Werttransportgeschäfts von Brink's durch den spanischen Sicherheitsdienstleister. Die mögliche Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Freigabe durch das Bundeskartellamt. Prosegur ist seit der Übernahme von Securlog im Dezember 2011 im deutschen Markt aktiv.

Mit dem Principal Closing der im August 2012 angekündigten Akquisition von Merrill Lynchs International-Wealth-Management-Geschäft außerhalb der USA ( IWM) von der Bank of America durch Julius Bär hat die Schweizer Privatbank-Gruppe die Merrill Lynch Bank (Suisse) S.A. mit Niederlassungen in Zürich und Dubai übernommen. Die in Genf ansässige Einheit hat ein verwaltetes Vermögen von rund elf Milliarden Schweizer Franken.

Wegen immenser Verluste durch Immobilienengagements hat die niederländische Regierung die viertgrößte Bank des Landes SNS Reaal verstaatlicht. Die Gesamtkosten der Rettungsaktion belaufen sich auf fast zehn Milliarden Euro. Inzwischen befindet sich die Hälfte der Bankenbranche in den Niederlanden in Staatsbesitz.

Gemeinsam mit den Spitzeninstituten der Sparkassen-Finanzgruppe, den beiden genossenschaftlichen Zentralbanken sowie der Deutschen Bank und der Postbank will die KfW eine neue Online-Förderplattform entwickeln und aufbauen. Neue Tools und effiziente, automatisierte Prozesse sollen mit Fortschritt des Projekts "Bankdurchleitung Online 2.0" den Weg zum Förderkredit - sowohl für Kunden als auch deren Hausbanken - technisch verbessern und somit leichter und schneller machen. Im Fokus der Projektarbeiten stehen zunächst der Antragsprozess und die Bearbeitung von KfW- und ERP-Förderkrediten.

Wegen Irreführung der Investoren in den Monaten vor Ausbruch der Finanzkrise hat das US-amerikanische Justizministerium die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) auf fünf Milliarden US-Dollar Schadenersatz verklagt. S&P wird vorgeworfen, Investoren bei der Bewertung von Credit Default Obligations (CDO) zum US-Häusermarkt getäuscht zu haben.

Die DAB Bank AG erhöht ihr Grundkapital durch Ausgabe neuer Aktien. Unter Ausschluss des Bezugsrechts werden 8,27 Millionen neue Papiere zu jeweils 3,96 Euro ausgegeben, sodass die mehrheitlich zur Hypovereinsbank (HVB) gehörende Direktbank 32,8 Millionen Euro einsammelt. Einzige Zeichnerin ist die HVB, deren Anteil an der DAB Bank dadurch von aktuell 79,5 Prozent auf 81,4 Prozent steigt. Mit dieser Kapitalmaßnahme will die Direktbank auf gestiegene aufsichtsrechtliche und interne Anforderungen an den ökonomischen Kapitalverbrauch und das Risikodeckungspotenzial reagieren.

Zum 1. Januar 2014 will die Pictet-Gruppe die Rechtsform einer Schweizer Kommanditaktiengesellschaft annehmen. Die heute in Form einer Personengesellschaft organisierte Pictet & Cie, die Schweizer Bank der Gruppe, soll wie die anderen Betriebsgesellschaften der Gruppe in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden. Diese Maßnahme soll Wachstum und Anpassung der Gruppe an den komplexeren internationalen Kontext erleichtern. Neben Pictet will auch das Privatbankiershaus Lombard Odier & Cie. seine Rechtsstruktur per 1. Januar 2014 in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien nach Schweizer Recht wandeln.

Die Commerzbank und die thailändische Kasikornbank wollen zukünftig kooperieren. Firmenkunden der Commerzbank soll es möglich sein, in Thailand Produkte und Services des Partners zu nutzen. Umgekehrt sollen auch die Kunden der Kasikornbank die Möglichkeit bekommen, in Deutschland auf das Produkt- und Leistungsspektrum der Commerzbank im Firmenkundengeschäft zuzugreifen.

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