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Eurex-Ergebnis 2008

An der internationalen Terminbörse Eurex wurden im abgelaufenen Jahr insgesamt knapp 2,17 Milliarden Kontrakte gehandelt, ohne Einbeziehung der International Security Exchange (ISE). Gegenüber dem Jahr 2007 mit 1,9 Milliarden Kontrakten nahm das Handelsvolumen der Deutsche-Börse-Tochter damit um rund 14 Prozent zu. Im Jahresdurchschnitt wurden 2008 etwa 8,5 Millionen Kontrakte pro Tag umgesetzt nach durchschnittlich 7,5 Millionen im Jahr 2007.

Aktienindexprodukte wuchsen im zurückliegenden Jahr am stärksten und waren erstmals das umsatzstärkste Segment. Das Volumen stieg dabei um rund 36 Prozent auf etwas mehr als eine Milliarde Kontrakte, im Jahr davor waren es 754 Millionen. Mit Abstand am meisten gehandelt wurden Kontrakte auf den DJ Euro Stoxx 50 - darunter 432 Millionen Futures und 401 Millionen Optionen. Im Segment Aktienderivate (Optionen und Single Stock Futures) wurden vergangenes Jahr 480 Millionen Kontrakte gehandelt, was einem Plus von 28 Prozent entspricht, im Jahr 2007 waren es 375 Millionen. Derweil wurden im Segment Zins-Derivate insgesamt 658 nach 771 Millionen Kontrakte umgesetzt.

Die International Securities Exchange (ISE), die seit Ende Dezember 2007 zur Eurex gehört, vermeldet für das vergangene Jahr rund 1,0 Milliarden gehandelte US-Optionen, ein Anstieg von knapp einem Viertel im Jahresvergleich - 2007 waren es 804 Millionen. Im Tagesdurchschnitt wurden 2008 etwa vier Millionen Optionen gehandelt nach durchschnittlich 3,2 Millionen im Jahr davor.

Übernahme von Market News International

Mit der Übernahme der US-amerikanischen Finanznachrichtenagentur Market News International (MNI) will die Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main, ihr Angebot im Geschäftsbereich Market Data & Analytics weiter ausbauen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde Ende Dezember 2008 unterzeichnet. Der Anbieter wird für einen Kaufpreis von zehn Millionen US-Dollar zu einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Deutschen Börse. Die Transaktion soll nach Zustimmung der Kartellbehörden, die für Ende Januar 2009 in Aussicht gestellt wird, abgeschlossen werden.

Die Agentur hat direkten Zugriff auf Meldungen von Behörden und supranationalen Organisationen wie der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds. Market News International war bisher eine Tochtergesellschaft des chinesischen Nachrichtendienstes Xinhua Finance Ltd. Das übernommene Unternehmen beschäftigt 85 Mitarbeiter an zwölf Standorten in Europa, Asien und in den USA.

Jahresstatistik der Börsengänge 2008 Die Deutsche Börse hat im vergangenen Jahr 185 Erstnotizen und 28 Transfers von Unternehmen in allen Segmenten verzeichnet. Die Primärmarktzahlen für das Jahr 2008 sind somit im Vergleich zum Vorjahr rückläufig: 2007 waren es 208.

Im Prime Standard betrug die Anzahl der Neuzugänge zwölf, nach 33 neuen Unternehmen im Jahr zuvor. Mit SMA Solar Technology und GK Software haben zwei Unternehmen ihre Aktien im Rahmen eines initialen öffentlichen Angebots (IPO) platziert, zehn Unternehmen sind aus anderen Segmenten in den Prime Standard aufgestiegen. Im Entry Standard wurden 16 Neuzugänge verzeichnet, was einen deutlichen Rückgang nach 43 Unternehmen im Jahr 2007 bedeutet. Fünf Unternehmen sind aus dem Open Market (Freiverkehr) gewechselt.

Im Entry Standard sind momentan 118 Unternehmen vertreten. Zehn Prozent dieser Unternehmen kommen aus dem Ausland. Mit den Neuzugängen Shigo Asia und Classic Dream Properties Ltd. haben sich in diesem Jahr zwei chinesische Unternehmen für den Entry Standard entschieden.

Das First Quotation Board im Open Market verzeichnete einen Anstieg im Jahresvergleich. Trotz des momentan schwierigen Marktumfelds konnte hier ein Zuwachs von 176 Neuzugängen verzeichnet werden, davor waren es 150 Unternehmen. Die Deutsche Börse hat im Oktober 2008 den Open Market neu strukturiert. Im First Quotation Board werden alle Erstnotierungen dieses Primärmarktsegments zusammengefasst.

Liffe: Einstieg ins Clearing-Geschäft

Liffe, die Derivatebörse von Nyse Euronext, sowie LCH-Clearnet steigen in das Clea-ring-Geschäft mit Kreditderivaten ein. Liffe ist damit die erste Börse, die die Abwicklung von Kreditderivaten anbietet. Die relevanten Produkte sind die außerbörslich (Over the Counter, kurz OTC) gehandelten Credit Default Swaps (CDS). Im ersten Schritt sollen von dieser neuen Clearing-Lösung drei Kontraktarten erfasst werden. Hierbei handelt es sich um die CDS auf Kredit-Indizes, und zwar den I-Traxx Europe, Crossover und den Hi-Vol. Technisch wird für das Clearing die Plattform Bclear genutzt.

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