Börsen

Börsen

Eurex Clearing: Lizenz als CCP

Die europäische Wertpapieraufsichtsbehörde Esma hat - nach dem Redaktionsschluss der ZfgK-Ausgabe 8-2014 - das Clearinghaus Eurex Clearing AG auf ihre Liste der unter der European Market Infrastructure Regulation (Emir) genehmigten zentralen Gegenparteien (CCPs) aufgenommen. Wie das Unternehmen Eurex Clearing erklärte, genehmigte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) seinen Antrag auf Zulassung als Clearinghaus nach Emir. Der Entscheidung der BaFin war eine Beratung des Aufseherkollegiums vorausgegangen. In diesem waren die europäische Wertpapieraufsicht Esma, das Eurosystem, sowie Zentralbanken und Aufsichtsbehörden aus acht EU-Mitgliedstaaten vertreten. Eurex Clearing hatte den Antrag auf Zulassung nach der Emir-Verordnung am 1. August 2013 eingereicht. Am 11. Oktober 2013 war der Antrag als vollständig erklärt worden. Der Risikobewertungsbericht der BaFin mit der Schlussfolgerung, dass Eurex Clearing uneingeschränkt die Emir-Anforderungen erfüllt, war dem für Eurex Clearing einberufenen College am 10. Februar 2014 vorgelegt worden. Am 10. April 2014 erfolgte die Erteilung der Zulassung innerhalb des hierfür vorgesehenen Zeitrahmens.

Clearstream: Konto bei TDCC

Die zur Gruppe Deutsche Börse gehörende Clearstream eröffnete ein Konto beim zentralen Wertpapierverwahrer Taiwans, Taiwanese Central Securities Depository (TDCC). Damit soll eine direkte Abwicklungsverbindung für globale Anleger und Emittenten geschaffen werden, die damit Zugang zu Taiwans internationalem Anleihenmarkt erhalten. Clearstream ist unter den internationalen Zentralverwahrern (ICSD) der erste ausländische Teilnehmer an dieser lokalen zentralen Verwahrstelle. Die Anbindung, die von der Niederlassung der Deutschen Bank AG in Taipei betrieben wird und deren Aufbau im kommenden Jahr abgeschlossen sein soll, wird Abwicklungs- und Verwahrdienste für Anleihen bieten, die auf Fremdwährungen lauten, darunter beispielsweise "Formosa-Bonds", über die Anleger offshore in der Währung Renminbi investieren können. Der Aufbau der Verbindung folgt neuen Maßnahmen der taiwanesischen Aufsichts behörden, die bestrebt sind, den Weg für ausländische Anleger zu direkten Investitionen am taiwanesischen Markt zu ebnen.

Virtu: Börsengang abgesagt

Der US-amerikanische Hochfrequenzhändler Virtu Financial hat seinen geplanten Börsengang nach einer Verschiebung des Datums (siehe ZfgK 8-2014) nun vorläufig abgesagt. Das Unternehmen sieht Medienberichten zufolge angesichts der aktuellen Marktturbulenzen und der Kontroverse um die Geschäfte von Hochfrequenzhandelsgesellschaften derzeit keine Chance auf ein erfolgreiches Initial Public Offering (IPO).

Börse Stuttgart: Cats-OS

Die Börse Stuttgart erwirbt mit Cats-OS ein Handelssystem der Citigroup. Dabei handelt es sich um eine außerbörsliche Plattform, die von der Citibank im Jahr 1995 zunächst für den Optionsscheinhandel in Deutschland gestartet wurde. Für das Handelssystem soll ein Unternehmen gegründet werden, an dem die Börse Stuttgart die Mehrheit hält, die Börse Stuttgart Cats GmbH. Die Citigroup bleibt als Minderheitsteilhaber engagiert. Die Geschäftsführer des neuen Unternehmens sollen Rupertus Rothenhäuser und Stefan Bolle werden. Rothenhäuser führt seit dem September 2012 den Bereich Marketing und Sales der Börse Stuttgart, er ist zudem Geschäftsführer der Börse Stuttgart Securities GmbH. Stefan Bolle ist Bereichsleiter Finanzen der Börse Stuttgart Holding GmbH. Das Management des Systems soll wie bisher von Chuffy Hunter verantwortet werden. Als Hintergund hierfür werden regulatorische Anforderungen genannt, die darauf hinwirken, Handel vom außerbörslichen auf den börslichen Bereich zu verlagern. Mit dem Kauf sollen Innovationen vorangetrieben und Orderflows zusammengeführt werden, um Synergien in den Backoffice-Bereichen zu generieren. Die Börse Stuttgart Cats GmbH wird von der BaFin beaufsichtigt. Die Eröffnung einer Niederlassung in Frankfurt ist geplant.

Euronext:

Börsengang im Juni

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass der Börsengang des europäischen Aktiengeschäftes der Nyse Euronext voraussichtlich im Juni dieses Jahres stattfinden wird. Das würde die Kassamarktaktivitäten der Euronext in Frankreich, Niederlande, Belgien und Portugal betreffen. Ein Konsortium aus acht Investoren hat sich den Informationen zufolge bereits verpflichtet, einen Anteil von 25 bis 30 Prozent an dem Börsenbetreiber Euronext zu erwerben. Zu dieser Gruppe gehören die BNP Paribas, Société Générale, Caisse des Depots, ING, ABN Amro, Banco Esperito Santo, SFPI (der Investmentarm der belgischen Regierung) und die Belfius Bank. Mit dem IPO sollen rund 1,5 Milliarden Euro erlöst werden. Im Jahr 2013 war Nyse Euronext von der Intercontinental Exchange (ICE) für 11 Milliarden Dollar übernommen worden. Das Interesse der ICE bezog sich aber vor allem auf die - zuvor durch Euronext übernommene - Londoner Terminbörse Liffe.

Deutsche Börse und SET

Die Stock Exchange of Thailand (SET) und die Deutsche Börse haben am 11. April 2014 ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Basierend auf der Kooperationsvereinbarung wollen beide Partner die Entwicklung der Wertpapier- und Derivatemärkte zwischen Thailand und Deutschland vorantreiben. Im Memorandum ist vereinbart, dass die Schwerpunkte der Kooperation zunächst in den Bereichen Produktentwicklung (Kassa- und Derivatemärkte), Marktdaten sowie im Clearing und Risikomanagement liegen sollen. Zudem ist ein umfangreicher Wissens- und Informationsaustausch über Geschäftsfelder und regulatorische Entwicklungen geplant.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X