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Kooperation für brasilianischen Strom

Angesichts steigender Bedürfnisse der brasilianischen Gesellschaft für einen wettbewerblichen, nachhaltigen und sicheren Strommarkt ist die brasilianische Kammer zur Vermarktung elektrischer Energie (CCEE) eine Partnerschaft mit der Europäischen Strombörse Epex Spot SE und der European Commodity Clearing AG (ECC AG) eingegangen. Die Projektpartner haben in den vergangenen Monaten eng zusammengearbeitet, um fortschrittliche Handels- und Clearinglösungen für den brasilianischen Strommarkt zu entwickeln. Erstes Ergebnis dieser Partnerschaft ist das Grundlagenpapier "Building a Smart Brazilian Electricity Market" ("Aufbau eines intelligenten brasilianischen Strommarkts"), das auf dem vierten Brasilianischen Jahrestreffen der freien Marktwirtschaft in Bahia, Brasilien, erstmals vorgestellt wurde. Das Dokument erläutert, dass eine Handelsumgebung mit standardisierten Produkten Transaktionskosten senkt und Liquidität erhöht, was zu einer verlässlichen Preisfindung führt. Mittels einer zentralisierten Abwicklung der Transaktionen durch ein Clearinghaus kann zudem finanzielle Sicherheit hergestellt werden.

In Brasilien wurde der Markt vor etwas mehr als zehn Jahren liberalisiert. Dies legte den Grundstein für den brasilianischen Strommarkt. Heutzutage hat der freie Markt mehr als 2 200 Akteure und repräsentiert 26 Prozent des Gesamtverbrauchs an Strom. Sein Anteil könnte auf 46 Prozent des Gesamtmarktes steigen, wenn man die aktuellen Auswahlkriterien zugrunde legt. Derzeit werden Handelsgeschäfte auf dem freien Markt zu 100 Prozent bilateral abgeschlossen, wodurch es an Liquidität und transparenter Preisbildung mangelt. Für die Teilnehmer des freien brasilianischen Strommarktes ist es wichtig, verlässliche Preisreferenzen und angemessene Instrumente zum Risikomanagement bereitzustellen. Ersetzt man das Ausfallrisiko bei bilateralen Transaktionen durch eine Clearing-Lösung, führt dies nach Angaben der Kooperationspartner zu einer größeren Zahl von Marktteilnehmern, denn sie stärkt das Vertrauen in den Markt. Eine solche Handelsumgebung trägt dazu bei, Unsicherheiten zu mini mieren und das Vertrauen von Investoren hinsichtlich langfristiger Entscheidungen zu stärken. In den kommenden Monaten wollen die Projektpartner in enger Kooperation mit den brasilianischen Behörden und den zentralen Akteuren zur Entwicklung des brasilianischen Strommarktes beitragen.

Prag nutzt Xetra

Am 30. November 2012 hat die Prague Stock Exchange ihren elektronischen Wertpapierhandel auf das Xetra-Handelssystem der Deutschen Börse umgestellt. Die Anbindung der Prager Börse an das Netzwerk erfolgte über die Wiener Börse, die selbst bereits seit 1999 ihren Kassamarkt mit Xetra betreibt. Gemeinsam mit den Börsen Budapest, Ljubljana und Prag gehört die Wiener Börse zur CEE Stock Exchange Group (CEESEG). Xetra-Handelsteilnehmer können nach dieser Umstellung mithilfe der Xetra-Infrastruktur leicht auf den Prager Finanzmarkt zugreifen. Zudem haben nun 15 neue Marktteilnehmer aus Prag Zugang zu einem großen, pan-europäischen Händlernetz.

Kooperation von CFA und Eurex

Auf dem achten International Derivatives Forum in Shenzhen haben die China Futures Association (CFA) und die Eurex Group eine umfassende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Beide Vertragspartner beabsichtigen einen weitreichenden Dialog mit dem Ziel, die künftige Entwicklung beider Derivatemärkte voranzutreiben. Nach eigenen Angaben ist Eurex damit der erste internationale Terminmarktbetreiber, der eine Kooperationsvereinbarung mit dem führenden Verband für Futures in China geschlossen hat. Beide Partner haben die Zusammenarbeit bereits aufgenommen und in den vergangenen Monaten gemeinsame Schulungen in der Volksrepublik China organisiert. Mit der Unterzeichnung der Vereinbarung soll die Kooperation nun erweitert und vertieft werden. Beide Organisationen wollen in einen umfangreichen Wissens- und Informationsaustausch über Geschäftsaktivitäten und regulatorische Entwicklungen eintreten. Darüber hinaus ist die Durchführung gemeinsamer Forschungsprojekte geplant, um das Wissen über die inländischen und internationalen Derivatemärkte auszubauen. Zusätzlich will man ausloten, wie ein größerer Mehrwert für die Mitglieder von Eurex und CFA geschaffen werden kann. Die Kooperationsvereinbarung beinhaltet zudem weitere gemeinsame Schulungs- und Fortbildungsveranstaltungen für CFA-Mitglieder sowie regelmäßige Besuche der jeweiligen Führungskräfte beider Organisationen.

Eurex mit neuem Derivate-Handelssystem

Anfang Dezember hat die Eurex Exchange ein neues Handelssystem in Betrieb genommen. Durch die neue Technologie sollen Teilnehmer der Terminbörse von einer höheren Performance, mehr Wahlmöglichkeiten und verbesserten Funktionalitäten bei höchster Systemstabilität und -verfügbarkeit profitieren. Nach Angaben des Unternehmens wurde das System in enger Zusammenarbeit mit den Nutzern auf Grundlage der globalen Handelsinfrastruktur der Gruppe Deutsche Börse entwickelt. Es soll eine erhöhte Flexibilität bieten und dadurch geringere Time-to-Market-Zeiten für die Einführung neuer Produkte und Funktionalitäten ermöglichen. Eine leistungsstarke Messaging-Architektur sorgt nach Angaben der Terminbörse für niedrigere Latenzzeiten, eine schnellere Kommunikation und basiert auf hochverlässlichen Datenbankensystemen. Zudem sollen Teilnehmer der Eurex Exchange von verbesserten Funktionalitäten wie besseren Kalender-Spreads und benutzerdefinierten Strategien sowie von vereinfachten Processingund Reporting-Strukturen profitieren.

Insgesamt sind inzwischen 24 Kontrakte aus den Segmenten Immobilien-, Inflations- und Wetterderivate auf der neuen Handelsarchitektur verfügbar. In den kommenden Monaten sollen weitere Produktsegmente folgen. Die vollständige Umstellung soll im Mai 2013 abgeschlossen sein.

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