Börsen

Börsen

Deutsche Börse: Bank of China

Nachdem die Deutsche Bundesbank und die chinesische Zentralbank PBoC (People's Bank of China) eine Absichtserklärung zum Clearing und Settlement in der chinesischen Währung Renminbi am Finanzplatz Frankfurt unterzeichneten (siehe auch Bankenchronik), gaben die Deutsche Börse und die Geschäftsbank Bank of China Ende März 2014 den Ausbau ihrer strategischen Kooperation bekannt. Die im Rahmen des Deutschlandbesuches des chinesischen Ministerpräsidenten unterzeichnete Folgevereinbarung basiert auf der im Dezember 2013 zwischen der Deutschen Börse und der Bank of China festgelegten bevorzugten Partnerschaft, mit der vereinbart worden war, kontinuierlich weitere Möglichkeiten zur Zusammenarbeit über die gesamte Wertschöpfungskette in ihren jeweiligen Regionen zu sondieren. Zunächst wird die Bank of China im Rahmen dieser Partnerschaft Handels- und Clearingmitglied bei der Gruppe Deutsche Börse, was chinesischen Emittenten und asiatischen Anlegern direkten Zugang zu den deutschen und europäischen Kapitalmärkten, zum Beispiel durch Börsengänge, verschaffen soll. Die Vereinbarung zielt zudem darauf ab, dass die beiden Gesellschaften mit dem Ausbau des europäischen Offshore-Center für den Renminbi in Frankfurt die für die weitere Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland und die Internationalisierung des Renminbi erforderliche Finanzinfrastruktur entwickeln.

Clearstream:

T2S-Kooperation

Im Zuge der Einführung von Target-2-Securities durch die Europäische Zentralbank kündigte Clearstream an, mit BNP Paribas Securities Services, Intesa Sanpaolo und BBVA ein neues Modell für wertpapierbezogene Dienstleistungen (Asset Servicing) zu entwickeln. Dabei wird sich Clearstream über den eigenen Zentralverwahrer an die T2S-Plattform anbinden und damit die Abwicklung abdecken. Die Depotbank-Partner werden ihrerseits auf ihrem jeweiligen Heimatmarkt das Asset Servicing übernehmen. Die über diese Kooperation abgedeckten Zielmärkte sind Belgien, Frankreich, die Niederlande (mit BNP Paribas Securities Services), Italien (mit Intesa Sanpaolo) und Spanien (mit BBVA). T2S soll 2015 als gesamteuropäische Abwicklungsplattform in Betrieb genommen werden, mit dem Ziel der Harmonisierung der Abwicklung in Zentralbankgeld. Ihre Auswirkungen werden jedoch von Clearstream als weit über die Abwicklung hinausgehend bezeichnet, da T2S die Abwicklung vom Asset Servicing entkoppele. Über das neue Partnerschaftsmodell will Clearstream die eigene Expertise in der globalen Abwicklung mit der Kenntnis der Partner in Bezug auf die lokalen Märkte kombinieren.

Nachdem das Modell zunächst mit den drei Gründungspartnern entwickelt wurde, haben auch Citi und Erste Group Bank bestätigt, dass sie gemeinsam mit Clearstream ein entsprechendes Modell für T2S für Griechenland beziehungsweise Österreich entwickeln wollen.

CME Europe:

Start im April

Für den Start ihrer europäischen Terminbörse in London hat die CME Group, Chicago, von der britischen Finanzaufsicht Financial Conduct Authority (FCA) nach zweimaligen zeitlichen Verzögerungen eine Genehmigung erhalten. Am 27. April kann die CME Europe mit Rohstoffprodukten den Betrieb aufnehmen. Für ebenfalls geplante Devisen-Futures stehen noch endgültige Genehmigungen für bestimmte Clearing-Vorkehrungen aus.

Nasdaq OMX: zentraler Kontrahent

Mitte März 2014 hat die europäische Wertpapieraufsichtsbehörde Esma die Nasdaq OMX Clearing AB als erste zentrale Gegenpartei (Central Counterparty CCP) in Europa unter der Derivaterichtlinie Emir zugelassen. Kurz darauf hat sie eine Liste von Derivaten veröffentlicht, die Nasdaq OMX clearen darf. Für die Marktteilnehmer liefert diese Liste Hinweise darauf, für welche Gruppen von OTC-Derivaten künftig eine Clearingpflicht besteht.

EEX: erweitertes Produktangebot

Die European Energy Exchange (EEX) weitet ihr Produktangebot am Strom-Terminmarkt aus. Für den italienischen Strommarkt wird die EEX einen Orderbuchhandel einführen, der das bestehende Angebot für Trade Registration in diesem Markt ergänzt. Ab dem 7. April 2014 werden finanziell abgerechnete Strom-Futures für Italien als Grundlast- und Spitzenlastprodukt mit den Fälligkeiten Woche, Monat, Quartal und Jahr handelbar sein. Seit Oktober 2013 können italienische Strom-Futures an der EEX zum Clearing über die European Commodity Clearing (ECC) registriert werden. Die Resonanz auf dieses Angebot wird als sehr gut bezeichnet.

Zudem wird die EEX zukünftig auch Trade-Registration-Dienstleistungen für spanische Strom-Futures anbieten. Im Dezember 2013 haben EEX und ECC eine Kooperation mit der iberischen OMIP und OMI-Clear geschlossen und ein Cross-Listing ihrer Strom-Terminprodukte vereinbart. Im Rahmen dieser Kooperation können Teilnehmer ab dem 19. März 2014 spanische Strom-Grundlast-Futures (Wochen, Monate, Quartale, Jahre) an der EEX zum Clearing über die ECC registrieren.

Ende Februar wurde zum ersten Mal ein Geschäft für schweizerische Strom-Futures zum Clearing über die ECC registriert. Der Trade für die Lieferung im dritten Quartal 2014 wurde zwischen EDF Trading Limited und Gunvor International B.V. (Niederlassung Genf) abgeschlossen und durch den Broker GFI Securities Limited vermittelt. Die Registrierung von Strom-Futures für die Schweiz bietet die EEX im Rahmen ihres Trade-Registration-Angebots seit 1. Ok tober 2013 an. Dieser Service ermöglicht es Marktteilnehmern, außerbörslich geschlossene Strom-Handelsgeschäfte in das börsliche Clearing zu überführen.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X