LSE: Segment für Hedgefonds
Über ein neues Marktsegment will die London Stock Exchange (LSE) ab November Listings von Hedgefonds, Private-Equity-Vehikeln und Immobilienfonds aufnehmen. Unter dem Namen Specialist Fund Market soll das neue Segment in direkter Konkurrenz zu einem entsprechenden Markt an der Euronext in Amsterdam treten, an dem bereits die neuen EU-Mindestanforderungen genutzt werden, um einen weniger regulierten Markt zu betreiben. Zudem will die LSE so eine Angebotslücke zwischen dem Alternative Investments Market (AIM) und dem Main Market schließen.
Der Specialist Fund Market nutzt nach Angaben der Börsenorganisation eine kürzlich erteilte Genehmigung der britischen Finanzaufsichtsbehörde Financial Services Authority (FSA), um einen Markt mit geringen Listinganforderungen zu betreiben. Der Zugang soll allerdings lediglich auf institutionelle Investoren beschränkt sein. Das Segment werde als regulierter Markt im Sinne der EU-Direktiven betrieben und ist für britische wie auch internationale Fonds offen.
Deutsche Börse: erste Kreditderivate-ETF
Seit Mitte Juli dieses Jahres sind drei neue Exchange Traded Funds des Emittenten DB X-Trackers II, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bank, im XTF-Segment auf Xetra handelbar. Diese Indexfonds sind nach Börsenangaben die ersten Kreditderivate-ETF in Europa.
Mit dem I-Traxx Europe 5-Year TR Index ETF nehmen die Investoren an der Entwicklung eines Index teil, der ein gleichgewichtetes Portfolio der 125 liquidesten europäischen Referenzschuldner für Credit Default Swaps (CDS) im Investment-Gra-de-Bereich abbildet. Der I-Traxx Crossover 5-Year TR Index ETF stellt die Performance von 45 gleichgewichteten europäischen Referenzschuldnern im Bereich Sub- Investment-Grade dar. Als dritter ETF kann über den I-Traxx Hi-Vol 5-Year TR Index ETF in ein gleichgewichtetes Portfolio inverstiert werden, das die 30 Referenzschuldner des I-Traxx Europe Index mit dem größten Spread umfasst.
Die drei Indizes werden von der International Index Company Ltd. (IIC) berechnet. Der globale Markt für Kreditderivate hat in den vergangenen zehn Jahren ein starkes Wachstum erlebt. Credit Default Swaps sind dabei die Kategorie mit dem größten Anstieg, ihr Marktanteil liegt nach Angaben des Frankfurter Handelsplatzbetreibers aktuell bei rund einem Drittel. Über Kreditderivate können vor allem Banken das Ausfallrisiko ihrer Kreditnehmer an Dritte, sogenannte Sicherungsgeber, weiterreichen, wofür diese eine Prämie erhalten. Im Gegenzug verpflichten sich der Sicherungsgeber bei Eintritt eines Zahlungsverzugs oder -ausfalls des Kreditnehmers an die Bank eine Ausgleichszahlung zu leisten.
Eurex: Initiative für Eigenhandelsfirmen
Die Terminbörse Eurex startet ab 1. August 2007 ein auf zwei Jahre ausgelegtes Programm, mit dem sie neue Händler gewinnen will. Unter dem Namen "Trader Development Program for New Markets" soll das Distributionsnetzwerk auf ausgewählte Länder in Europa, Mittel- und Südamerika, Asien und Afrika ausgeweitet werden, in denen aus regulatorischen Gründen derzeit keine direkte Eurex-Mitgliedschaft möglich ist. In Europa handelt es sich um die Länder Kroatien, Russland, Serbien und Türkei; in Mittel- und Südamerika um Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Mexiko, Peru und Venezuela. In Asien fallen China, Indien, Malaysia und Neuseeland darunter sowie Südafrika vom afrikanischen Kontinent.
Die Initiative richtet sich an neue, Eigenhandel betreibende Akteure in diesen Ländern. Zugang zum Eurex-Netzwerk erhalten sollen sie durch die Order-Rou-ting-Funktionalität von bereits zugelassenen Eurex-Teilnehmerfirmen. Die neuen, an diesem Programm interessierten Eigenhandelsfirmen haben die Möglichkeit, zwei Jahre lang zwei Millionen Eurex-Kontrakte pro Jahr und Standort ohne Gebühren zu handeln. Übersteigt das Handelsvolumen im ersten Jahr die Grenze von zwei Millionen Kontrakten, erhöht sich die Freigrenze im zweiten Jahr auf drei Millionen.
Börse Hamburg: Immobilienportal
Offene und geschlossene Immobilienfonds sowie Aktien und Pfandbriefe aus der Immobilienbranche fasst die Börse Hamburg künftig unter dem Informations- und Handelsportal "Immobilien Investments" zusammen. Unter http://immobilien.boersenag.de sind derzeit gut 1 600 Produkte gelistet. Nach der im Frühjahr 2007 beschlossenen Einführung von Real Estate Investment Trusts (REITs) in Deutschland sollen auch entsprechende Vehikel in dem Portal geführt werden, sobald die ersten Produkte auf dem Markt kommen. Das Portal enthält Ad-hoc-Meldungen und Berichte aus der Immobilienwirtschaft. Angesprochen werden auch Emittenten von Wertpapieren aller Art, die durch ein Listing in den "Immobilien Investments" zielgerichtet interessierte Kreise ansprechen möchten.
Börse Frankfurt: mobile Informationen
Seit Mitte Juli bietet die Deutsche Börse die Informationen ihres Privatanlegerportals boerse-frankfurt.com in einer für mobile Endgeräte optimierten Version an. Über das neue Mobilportal unter mobil.boerse-frankfurt.com sind Informationen zu den rund 8 500 in Frankfurt gehandelten Aktien und allen wichtigen Indizes abrufbar.
Neben ausführlichen Kursinformationen mit den gängigen Kennzahlen und Charts soll das Mobilportal aktuelle Nachrichten, Informationen zu Börsengängen und Hintergrundinformationen aus der Finanzwirtschaft liefern. Es stellt dazu eine integrierte Kurssuche sowie ein eingebautes Navigationsmenü zur Verfügung. Die Inhalte sind für mehr als 4 000 verschiedene mobile Endgeräte optimiert, heißt es von der Börse.