Gespräch des Tages

Börsen - Kosten gegen Erträge

Einhundert Millionen Euro jährlich will die Deutsche Börse bereits im Rahmen ihres Effizienzprogramms 2007 ab diesem Jahr einsparen. Und doch reicht es schon jetzt nicht: Ein neues Sparprogramm ist in der Mache, das dem Vernehmen nach auch Personalmaßnahmen beinhalten wird, darüber hinaus ein Beförderungsstopp zu leitenden Angestellten, niedrigere Gehaltserhöhungen sowie Kürzungen um ein Drittel bei Mitarbeiterboni und den erfolgsabhängigen Vergütungen von Führungskräften. Kurzum, es wird noch deutlicher gestrafft. Der Markt macht es dringend notwendig. Denn immer mutiger springen auf der Nase des bislang erfolgsverwöhnten Frankfurter Goliath und seiner alten Weggefährten LSE, Nyse Euronext oder auch Nasdaq OMX die flinken kleinen Davids herum - Chi-X als der wohl Bekannteste - und ziehen mit einer minimalen Kosten- sowie Mitarbeiterbasis, einer einfachen Geschäftsstruktur und entsprechend niedrigeren Transaktionskosten immer mehr Handel auf die eigenen, MiFID-getriebenen Plattformen. Wenn die Deutsche Börse Mitte Februar von den Ergebnissen des vergangenen Jahres berichtet, dann hat sie hoffentlich eine Vision für ihr Geschäftsmodell der Zukunft. Bei einsackenden Erträgen wird sie allein mit Kosteneinsparungen im Wettbewerb mit den agilen MTFs jedenfalls nicht bestehen können.

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