Parallel zu dem Angebot des Fachanwaltslehrganges für Bank- und Kapitalmarktrecht haben die Autoren das Handbuch des Fachanwalts Bank- und Kapitalmarktrecht veröffentlicht. Die Themen des Buches orientieren sich folglich an den Vorgaben der Fachanwaltsordnung. Es werden somit insbesondere Themen wie Bankvertragsrecht, Verbraucherkreditrecht, Leasing und Factoring, Recht der Kreditsicherung, Recht der Bankaufsicht und Bankenrecht der EG, Kapitalmarktrecht, Recht des Zahlungsverkehrs und Fragen der Kapitalanlage behandelt.
Aus der Vielzahl der Themen seien zwei Punkte exemplarisch herausgestellt: In Kapitel 4 H. (Leasing/Factoring, bearbeitet von Paul H. Assies und Sascha Vander) werden zunächst für diese wirtschaftlich sehr bedeutenden Vertragsgestaltungen des Leasings und Factorings die Rechtsgrundlagen erläutert wie Rechtsnatur und Erscheinungsformen.1) Danach werden für das Leasing die relevanten Themen wie Vertragsschluss, Lieferung, Gefahrtragung, Gewährleistung, Zahlungsverzug, Kündigung, Abwicklung beendeter Leasingverträge dargestellt, während für das Factoring die bei dieser Vertragsform relevanten Rechtsproblematiken aufgezeigt werden (zum Beispiel Sicherungsrechte Dritter und Abtretung von Bankforderungen, Bankgeheimnis, Datenschutz).
Eine weitere für den Bereich Bankrecht sehr relevante Produktbeschreibung enthält Kapitel 4 L. (Umgang mit offenen Kreditforderungen; bearbeitet von Johannes Ristelhuber). Im Bereich "Verkauf von notleidenden Forderungen" werden die zivilrechtlichen Fragen der Abtretung von "Non-performing Loans" behandelt.
Dem Verkauf von notleidenden Bankforderungen kommt in Deutschland große wirtschaftliche Bedeutung zu. Zahlreiche Banken und Sparkassen haben diesen Markt im Rahmen ihres Portfoliomanagements in Anspruch genommen2) und werden das wohl auch in Zukunft weiterhin tun. Neben der vorgenannten wirtschaftlichen Bedeutung werden auch die rechtlichen Rahmenbedingungen von Kreditverkäufen im Zusammenhang mit dem Entwurf des Risikobegrenzungsgesetzes in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert.
In der Bearbeitung werden die zivilrechtlichen Themen dieser Transaktionsform behandelt. Zu nennen sind hier insbesondere "Bankgeheimnis als Abtretungsverbot" und "Schadenersatzanspruch wegen Verletzung des Bankgeheimnisses".
Das Handbuch richtet sich von seiner Konzeption nicht nur an Teilnehmer des Fachanwaltskurses Bank- und Kapitalmarktrecht, sondern ist auch für denjenigen von größtem Nutzen, der Antwort auf Fragen aus dem Bereich Bank- und Kapitalmarkt sucht. Das Handbuch ist damit auch dem breiten Bankrechtspublikum zu empfehlen.
Rechtsanwalt Dr. Simon G. Grieser Mayer Brown LLP / Frankfurt am Main