Rechenschaftsberichte

DWS Investment GmbH

Auf 15,4 (7,6) Mrd. Euro beziffert die DWS im Berichtsjahr 2007 das Neugeschäft ihrer Gruppe mit deutschen, Luxemburger und Schweizer Fonds. An Fondsvermögen werden 152,7 Mrd. Euro genannt, das sind 21 Mrd. Euro mehr als am Jahresende 2006 (siehe Abbildung 6). Zu den Mittelzuflüssen der beim BVI gemeldeten DWS-Fonds, so hebt die Gesellschaft bei der Erläuterung dieser Zahlen hervor, kommen Zuflüsse aus Fonds, die in Deutschland und Luxemburg aufgelegt sind, aber im Ausland verkauft werden. In dieser Abgrenzung sieht die DWS ihr tatsächliches Geschäft wesentlich besser erfasst als in den Statistiken des hiesigen Branchenverbandes BVI. Laut Zwischenbescheid von Mitte November vergangenen Jahres wurden mehr als die Hälfte der Mittelzuflüsse dem europäischen Geschäft außerhalb Deutschlands zugerechnet.

Nach Fondsgattungen gegliedert beziffert die DWS das Neugeschäft bei Aktienfonds (inklusive gemischter Fonds) für das Berichtsjahr mit 4,0 (1,3) Mrd. Euro (Abbildung 6). Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das mehr als eine Verdreifachung. Nahezu verdoppelt hat sich mit 6,8 (3,6) Mill. Euro das Nettomittelaufkommen mit Rentenfonds (inklusiver gemischter Fonds). Von 2,5 Mrd. Euro auf 3,9 Mrd. Euro gestiegen ist das Neugeschäft mit Geldmarktfonds. Und 0,7 (0,2) Mrd. Euro verbleiben damit noch für die sonstigen Fonds. Rund 51% beziehungsweise 77,9 Mrd. Euro des Fondsvermögens rechnet die Gesellschaft per Jahresende 2007 den Aktienfonds zu, auf Rentenfonds entfallen 44,20 Mrd. Euro oder 28,9%, auf Geldmarktfonds 29,9 Mrd. Euro oder 19,6%, und die Sonstigen sind in der Summe unverändert mit 0,2 Mrd. Euro ausgewiesen.

Auch in Deutschland sieht sich die 1956 gegründete DWS Investment per Ende Januar 2008 anhand der BVI-Zahlen mit rund 136 Mrd. Euro verwaltetem Fondsvermögen "mit Abstand" als Marktführer. Die Deka-Bank freilich hat gerade dieser Tage noch einmal auf den erfolgreich verlaufenden Aufholprozess des eigenen Hauses hingewiesen, der gemessen am Fondsvolumen nach BVI-Zahlen schon vor dem angepeilten Jahr 2009 nachhaltig zu einer Wachablösung in der Spitzenposition führen könnte.

Wie schon in den Jahren zuvor richtet sich der Blick der DWS freilich über Deutschland hinaus. Mit rund 177 Mrd. Euro Fondsvermögen stuft sie sich per Jahresende 2007 als zweitgrößte Investmentfondsgesellschaft in Europa ein und verweist auf den Ausbau ihres Geschäftes in verschiedenen Märkten. So sind Fonds erstmalig in Schweden, Griechenland und Malta registriert worden, die Türkei soll Anfang 2008 folgen. Den DWS Invest SICAVs werden dabei per Mitte November vergangenen Jahres rund 15,8 Mrd. Euro Gesamtvolumen zugerechnet, davon die Hälfte in Aktienfonds. Mehr als 50% der Mittelzuflüsse in Europa, so wird betont, werden mit neuen Fondskonzepten erzielt. Weltweit schließlich stuft sich die Gesellschaft mit 268 Mrd. Euro an verwalteten Geldern unter den Top 10 ein.

Wurden in der Vergangenheit Fonds hauptsächlich im Ausland lokal gesteuert, konzentriert die Deutsche-Bank-Tochter ihre Aktivitäten nach der Veräußerung der Einheiten in Frankreich und Italien stärker in ihrer Frankfurter Zentrale. Fonds für den internationalen Vertrieb werden dagegen überwiegend in Luxemburg aufgelegt, was auch in Zukunft der Fall sein soll. So sei es etwa nach Luxemburger Recht einfacher möglich, verschiedene Anteilsklassen eines einzelnen Fonds für verschiedene Währungen - etwa Euro und Dollar - oder unterschiedliche lokale Anforderungen aufzulegen.

Besonderen Wert legt die Gesellschaft neben der reinen Performance ihrer Fonds auf das Abschneiden bei Ratings und Rankings. 82% der DWS-Aktienfonds, so die hauseigene Zwischenwertung aus dem November vergangenen Jahres haben über zehn Jahre ihre Benchmark volumengewichtet nach Kosten geschlagen. Und im Gesamtjahr 2007, so wird Mitte März des laufenden Jahres nachgelegt, schlugen volumensgewichtet 86% der DWS-Aktienfonds im Zehnjahresvergleich ihre Benchmark. Im Konkurrenzvergleich über fünf Jahre und im Kalenderjahr werden sowohl im Aktienfonds- als auch im Rentenfondsbereich mehr als die Hälfte der eigenen Fonds im ersten Quartil gesehen. Und in allen bedeutenden Aktiensegmenten verweist man stolz auf ein Morningstar- Rating mit 5 Sternen.

Dass das frühzeitige Erkennen von Markttrends und deren Umsetzung in neue Produkte heute unabdingbar für ein gutes Abschneiden im Neugeschäft ist, erläutert die Frankfurter Investmentgesellschaft an verschiedenen Beispielen aus der älteren und jüngeren Vergangenheit. So zählt sich die Gesellschaft nach ihrem Start im Jahre 1989 in Schwellenländern heute mit ihren rund 14 Mrd. Euro in reinen Emerging-Markets-Aktienfonds, die sie in Frankfurt managt, zu den weltweit größten Investoren in diesem Segment.

Mit Blick auf das abgelaufene Berichtsjahr wird besonders auf die sogenannten Grünen Investments verwiesen, etwa auf den DWS Klimawandel und den DWS Invest Global Agribusiness. Insgesamt managt die DWS 6 Mrd. Euro in Grünen Investments. Sie verweist mit beiden genannten Produktkategorien insbesondere auf Japan. In Grünen Investments und Emerging Markets obliegt der Gesellschaft nach eigenen Bekundungen das Management von zirka 4 Mrd. Euro japanischer Kundengelder.

Ihre Entwicklung von einer reinen Fondsgesellschaft "zu einem verpackungsneutralen Asset Manager" sieht die Gesellschaft nicht zuletzt durch das Angebot von DWS Go an Themen- und Trendzertifikaten dokumentiert. Insgesamt verwaltet die DWS über 7 Mrd. Euro in strukturierten Produkten.

Im Frühjahr des Berichtsjahres 2007 hatte die Gesellschaft besondere Anstrengungen bei der Produktentwicklung und dem Vertrieb von Riesterprodukten angekündigt. In Anbetracht der Konvergenz der Produkte von Investmentbanken und Fonds- und Versicherungsgesellschaften wird auf die Stärke der Fondsgesellschaften als Vermögensverwalter verwiesen, ihre Leistungen in Zukunft in allen Verpackungen anbieten zu können. Rund 150 000 Riesterverträge, die sowohl als Fondssparplan als auch im Versicherungsmantel vollständig von der DWS gemanagt werden, konnten bis Mitte November vergangenen Jahres abgesetzt werden.

Auch in ihrem vorläufigen Resümee von Ende Januar dieses Jahres zeigt sich die Gesellschaft mit dem Erreichten überaus zufrieden und spricht im abgelaufenen Jahr 2007 vom Durchbruch in der privaten Altersvorsorge. Sie zählt knapp 352 000 Neuverträge, bei denen die Kapitalanlage gemanagt wird. Zusammen mit Bestandsverträgen der DWS-Top-Rente beziffert die Gesellschaft die am Jahresende erreichte Zahl an Riesterverträgen auf 413 000. Besonders hervorgehoben wird dabei die Entwicklung eines Anlagekonzepts, das erstmals individuelle Garantielösungen bei Sparplänen erlaubt. Zum Neugeschäft mit Riesterverträgen haben vier Varianten beigetragen: die DWS Top-Rente mit 19 346 Verträgen, die DWS Riester-Rente Premium mit 83 152, Zürich Förderrente Premium mit 112 366 und AM Riester-Rente Strategie No.1 mit 137 000. Dem Volumen nach managte die DWS Ende vergangenen Jahres rund 260 Mill. Euro in Riesterverträgen.

Mit Blick auf die rechtlichen Wettbewerbsbedingungen für Investmentfonds lobt die DWS das Investmentänderungsgesetz zwar insgesamt für seine Verbesserungen, "die den Investmentstandort Deutschland insgesamt stärken werden". Fondssparpläne sieht sie aber durch den neuen § 125 so deutlich diskriminiert, dass sie gegenüber Policen im Vertrieb kaum eine Chance mehr haben werden. Die Beschränkung der Vorabprovisionierung, so der Einwand, solle die Verbraucher schützen, tatsächlich schade sie ihnen aber. Gerade bei Anlageentscheidungen, die der Beratung bedürfen, so die Befürchtung, könnten nun Fondssparpläne nicht mehr angeboten werden: "Die Verbraucherschützer haben mit ihrer nicht gerade weitsichtigen Ablehnung der Vorabprovisionierung dem von ihnen selbst unterstützten Fondssparplan einen Bärendienst erwiesen und dafür gesorgt, dass er für die meisten Sparer keine Rolle spielen wird", heißt es wörtlich.

Ähnlich wie im vergangenen Jahr hat die Gesellschaft auch seit Jahresbeginn 2008 eine Reihe neuer Produkte angeboten. So vertreibt sie beispielsweise seit Januar den Geschlossenen Fonds DWS Access Global Timber, mit dem "weltweiten Zugang zu Waldinvestments" geboten werden soll. Im Februar wurde dann das DWS Go Balkan TR Index Zertifikat aufgelegt, das Anleger Konvergenzchancen in Südosteuropa zunutze machen will. Es bildet die Wertentwicklung des eigens dafür aufgelegten Spezialfonds DWS Balkan SIF ab, der im eigenen Haus gemanagt wird. Zudem ging ein Infrastrukturfonds mit Schwerpunkt in den Vertrieb, der vor allem in die Betreiber solcher Objekte investiert.

Ihr Produktsortiment erweitert die Investmentgesellschaft auch bei Investmentlösungen in Zertifikategattungen. So hat die Deutsche-Bank-Tochter für Ende April 2007 den DWS Europa Express angekündigt. Der aktiv gemanagte Fonds investiert in Express-Strukturen auf europäische Werte und soll in schwankungsreichen, seitwärts laufenden Märkten attraktiv sein. Die Einzeltitelauswahl führt die Investmentgesellschaft dabei selbst durch, das Derivate- und Struktur-Know-how wird extern vom Berater IDC eingekauft.

Die angestrebte Risikodiversifikation soll durch eine breite Streuung über verschiedene Emittenten, Laufzeiten, Basiswerte und Tilgungsschwellen erreicht werden. Der DWS Europa Express wird mit einem Ausgabeaufschlag von 4% angeboten. Die Kostenpauschale beläuft sich auf 1,4% pro Jahr und enthält auch Depotbankgebühren und sonstige Verwaltungs- und Vertriebskosten.

Personalien: Aufsichtsrat: Kevin Parker (Vorsitzender); Geschäftsführung: Klaus Kaldemorgen (Sprecher), Dr. Stephan Kunze, Heinz W. Fesser, Jochen Wiesbach, Michael Reinicke, Dr. Boris Liedtke, Thomas Richter

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