Gespräch des Tages

Förderbanken - Ein gutes Förderjahr

2007 war sicherlich kein gutes Bankenjahr. Das kann man schon im Februar 2008 nach Vorlage der ersten Jahresabschlüsse mit Sicherheit sagen. Und ob 2008 deutlich besser werden wird, muss mit einem großen Fragezeichen versehen werden. Zu anhaltend sind die Auswirkungen der weltweiten Finanzierungskrise, zu groß der Druck auf die Zinsspannen, zu gering das Vertrauen in den Bankpartner. Vielleicht sind aber genau das - neben einer Vielzahl an innovativen Förderprogrammen und den guten Rahmenbedingungen dank des Konjunkturaufschwungs - die Gründe für ein gutes Förderjahr 2007 und vielleicht auch 2008. Die größte deutsche Förderbank, die staatliche KfW Bankengruppe, jedenfalls hat ihr Fördervolumen im abgelaufenen Geschäftsjahr um 13 Prozent auf 87,1 Milliarden Euro deutlich ausweiten können. Der Großteil hiervon entfiel mit 68,1 Milliarden Euro auf die Kreditvergabe, weitere 19 Milliarden Euro auf Verbriefungen - ein Plus von 11 Prozent in einem alles andere als guten Verbriefungsumfeld. Gerade dies soll im laufenden Jahr ausgeweitet werden: Über die beiden Plattformen Promise und Provide sollen künftig auch Verbriefungstransaktionen mit kleineren Volumina durchgeführt werden, um kleineren Banken diese Möglichkeit besser zu erschließen. Die Landwirtschaftliche Rentenbank steigerte ihr Fördervolumen, das ausschließlich wettbewerbsneutral über die Hausbanken und vor allem für die Landwirtschaft ausgereicht wird, um rund 19 Prozent auf 17,2 Milliarden Euro. Hiervon entfielen 7,0 Milliarden Euro auf allgemeine Förderkredite für die Landwirtschaft, 5,6 Milliarden Euro auf Prolongationen und 4,5 Milliarden Euro auf Verbriefungen. Anders als die KfW legte die Rentenbank auch gleich Eckdaten zum Ergebnis vor. Der Zinsüberschuss stieg von 222,6 Millionen Euro auf 238,7 Millionen Euro, nach Abzug der Aufwendungen erwartet der Vorstand ein Betriebsergebnis von 201,2 (im Vorjahr 185,2) Millionen Euro. Zur Refinanzierung nahm die Rentenbank 11,2 Milliarden Euro auf. Die KfW hat 2007 mit über 550 Transaktionen Anleihen in 25 Währungen emittiert und Gelder in Höhe von 64,6 Milliarden Euro aufgenommen. Dieses Jahr soll die Mittelaufnahme auf rund 70 Milliarden Euro steigen.

Während sich der Verkaufsprozess um die IKB in die Länge zieht, machte der KfW-Vorstand eines deutlich: Einen Abschied von der ebenfalls von der Kreditwirtschaft als nicht wettbewerbsneutral kritisierten KfW Ipex Bank wird es nicht geben. Die seit vier Wochen verselbstständigte Tochter bleibe "eng in die Gesamtstrategie des Konzerns eingebunden und unverzichtbarer Bestandteil der KfW Bankengruppe". Sie werde "auch zukünftig einen wichtigen Beitrag für die KfW Bankengruppe leisten". Spätestens bei Vorlage der GuV-Rechnung in einigen Wochen wird man wissen, wie wichtig.

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