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Next Generation: 101 junge Winzer, die jeder kennen sollte. - MARTIN ALBRECHT - WEINGUT ROBERT BAUER - WÜRTTEMBERG -

Winzer Robert Bauer - ein altgedienter Qualitätsfanatiker und Querdenker - hat lange jemanden gesucht, der seine Vorstellungen von traditioneller Weinbereitung teilt und sein Weingut in Flein in diesem Sinne weiterführt. In Martin Albrecht, Jahrgang 1976, hat er nun einen würdigen Mitstreiter und Nachfolger gefunden. Im Jahr 2004 hat Robert Bauer sein Weingut an den damals Achtundzwanzigjährigen verkauft und arbeitet seither mit ihm zusammen. Das Weingut Robert Bauer steht für radikale Kompromisslosigkeit, für durchgegorene Weine ohne Restzucker und für traditionelle Weinbereitung im Keller mit Spontangärung und ohne Schönung. Im Weinberg konzentriert sich alles auf die sorgfältige Pflege alter Reben. Der Altersdurchschnitt der Rebanlagen liegt bei über fünfunddreißig Jahren. Die ältesten Rebstöcke sind 1934 gepflanzt worden. 30 Prozent der bewirtschafteten acht Hektar Weinberge sind Steillagen.

Martin Albrecht kommt selbst aus einer Winzerfamilie mit langer Weintradition. Er hat eine Winzerlehre absolviert und sich in Weinsberg zum Techniker für Weinbau und Önologie weitergebildet. In zahlreichen Weingütern hat er sich umgeschaut: in Neuseeland, Australien und in Burgund im Château Le Grand Tinailler. Das Weingut von Robert Bauer, dessen Geschichte Martin Albrecht im 21. Jahrhundert weiter schreiben will, wurde 1587 erstmals urkundlich erwähnt. Seit Generationen war es für klassische Weine ohne Restzucker bekannt. Es ging um Bekömmlichkeit und natürliche Finesse. Diese Weine haben eine Fangemeinde, sie werden von Insidern und Kennern geschätzt. Robert Bauer ist ein Außenseiter. Und Martin Albrecht, der einer anderen Generation angehört, muss Robert Bauers Kämpfe nicht mehr ausfechten. Er kann hier mit Gelassenheit etwas wirklich Besonderes zum Blühen bringen. Sein erklärter Lieblingswein ist der Spätburgunder Pflanzjahr 1949 aus dem Jahrgang 2007, von dem nur eine kleine Menge hergestellt werden konnte. "Die Reben dieses Weins", sagt Martin Albrecht, "gehören zu den ältesten des Weinguts, was dem Wein eine unnachahmliche Länge und Komplexität verleiht."

Porträt: Michael Link; Flasche: Thomas Jupa für Tre Torri Verlag Weintipp aus der Zeitschrift:

FINE Das Weinmagazin - Special No.1

Hrsg. Ralf Frenzel Tre Torri Verlag

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