Quereinsteiger haben oft einen unverstellten Blick und können auch im Weinbau Zeichen setzen, insbesondere dort, wo neue Ideen gefragt sind. Sandra Berweiler bezeichnet sich als eine solche, obwohl sie in einem Moselweingut aufgewachsen ist. Bevor sie ins elterliche Gut einstieg, war sie beruflich sehr weit weg vom Wein. Sie war Medizinischtechnische Assistentin im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Trier. Nach einer siebenjährigen hauptberuflichen Tätigkeit im dortigen Zentrallabor orientierte sie sich neu. Sie absolvierte ein Praktikum im Weingut Heinz Schmitt in Leiwen sowie eine Winzerlehre und eine Ausbildung zur Winzermeisterin. Seit dem Jahrgang 2002 ist sie im elterlichen Weingut komplett für die Weinherstellung verantwortlich. Sandra Berweiler hat hier ihre eigene Weinstilistik durchgesetzt. Seit dem Jahrgang 2007 werden alle Weine des Guts ohne Reinzuchthefen hergestellt. Sie werden dabei spontan und sehr lange vergoren. Auch der Ausbau folgt dem Gedanken der Langsamkeit.
Sandra's Riesling ist ihr Lieblingswein, weil es der erste Wein ist, den sie nach ihren eigenen Vorstellungen produzieren konnte - ein anmutiger Riesling im klassischen Stil, für den sie auch ein neues Etikett entworfen hat, weil sie wollte, dass er sich auch äußerlich vom Sortiment ihrer Eltern abhebt. Den ersten Jahrgang 2001 hat Sandra Berweiler noch während ihres Praktikums in Leiwen im Weingut Heinz Schmitt ausgebaut und ihn seitdem mit jedem Jahrgang weiterentwickelt. Sie hat etwas riskiert, und dabei ist ihr ein köstlicher Wein gelungen. Seit dem Jahrgang 2002 entsteht dieser Wein im elterlichen Gut. Der Riesling aus dem Jahrgang 2008 entfaltet am Gaumen eine herrlich saftige Frucht, die Transparenz und wirkliche Tiefe hat. Im Mittelpunkt steht dabei die vitale Frische, balanciert von einem köstlichen Hauch Süße.
Porträt: Michael Link; Flasche: Thomas Jupa für Tre Torri Verlag Weintipp aus der Zeitschrift:
FINE Das Weinmagazin - Special No.1
Hrsg. Ralf Frenzel Tre Torri Verlag