Gespräch des Tages

Persönliches - Ernst-Otto Sandvoß 75

Ob solche Stetigkeit bei den heutigen Fluktuationsraten des Spitzenpersonals des Kreditgewerbes überhaupt noch realistisch wäre? In dieser Ausprägung, vom Lehrling bis ganz an die Spitze, dürfte man sie im Sparkassensektor wie in anderen Banken(gruppen) wenn überhaupt dann nur ganz selten finden. Ernst-Otto Sandvoß gehörte seit 1971 dem Vorstand der Deutschen Girozentrale - Deutsche Kommunalbank an. Und seit 1975 hat er das Institut bis in die Startphase des Zusammenschlusses zur heutigen Deka-Bank hinein als Vorstandsvorsitzender geführt - und das, obwohl er so gut wie jeden Posten in der Sparkassenorganisation hätte haben können. Entsprechend stark war und ist er auf allen Ebenen des S-Sektors vernetzt und informiert. Er wurde und wird um Rat gefragt, und er wusste und weiß Marktchancen wie Klippen des Sparkassengeschäftes klug und weitsichtig zu beurteilen. Dass man mit ihm in seiner aktiven Zeit mehr und ergiebiger über die strategischen Tops und Flops in der gesamten Sparkassenorganisation reden konnte als über das eigene Haus, lag an der selbstverordneten Verschwiegenheit in allen Angelegenheiten seiner DGZ. Heute mag sich mancher im Sparkassensektor eine Sparkas-sen-Wholesalebank dieser Art ohne große Risiken wünschen.

Nach seiner Verabschiedung in den Ruhestand war er als Mitglied und 2002/2003 als Aufsichtsratsvorsitzender der Berliner Bankgesellschaft AG in deren Sanierung eingebunden. Seinen guten Einblick in die wichtigen Strömungen der S-Gruppe hat er sich bis heute bewahrt. Am 12. Dezember 2009 feierte Ernst-Otto Sandvoß seinen 75. Geburtstag. Die Redaktion bedankt sich für viele gute Gespräche und Anregungen und wünscht alles Gute.

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