Gespräch des Tages

Privatbankiers - Viele Sondereffekte

So richtig vergleichbar sind die Bilanzen der Privatbankiers schon lange nicht mehr. Spätestens seit die Bundesbank diese Bankengruppe als eigenes Segment unter den Privatbankiers aufgegeben hat, ist sie in ihrer Gesamtheit statistisch nicht mehr wahrnehmbar. Und angesichts der heterogenen Geschäftsmodelle, der Einbindung einiger ehemals selbstständiger Häuser in große Konzerne sowie des teilweisen Übergangs zur Rechnungslegung nach IFRS ist die Vergleichbarkeit der Häuser untereinander weiter eingeschränkt. Aber es gibt eben noch Privatbankiers, und einige sind recht erfolgreich. Die Redaktion geht in dieser Ausgabe (Seite 1359) exemplarisch auf die Geschäftsentwicklung und die strategische Ausrichtung einiger dieser Institute ein.

Besonders auffällig sind im laufenden Jahr freilich eine Reihe von Sondereffekten, die nicht nur den Vergleich der Institute untereinander erschweren, sondern auch die Entwicklung der einzelnen Häuser im Zeitablauf relativieren. Bei Sal. Oppenheim ist das beispielsweise der Erwerb der BHF-Bank sowie die Umstellung der Rechnungslegung auf IFRS. Die Geschäftszahlen von Hauck & Aufhäuser werden wesentlich durch den Ertrag aus dem Verkauf der Anteile an der Deutschen Börse tangiert. Das Bankhaus Lampe hat seinen Ableger in Luxemburg geschlossen und seine ausländischen Private-Banking-Aktivitäten in einer neuen Einheit in der Schweiz gebündelt. Die Warburg-Gruppe wurde im Berichtsjahr 2005 aufgespalten und in eine Parallelholding-Organisation überführt. Und HSBC Trinkaus & Burkhardt sowie die Castell-Bank haben im laufenden Jahr ihre Rechtsform zur Aktiengesellschaft beziehungsweise zur Familien-Aktiengesellschaft gewandelt.

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