Gespräch des Tages

Sparkassen - Neuer Präsident, neue Instrumente

Dass Gerhard Grandke an die Verbandsspitze der Sparkassen in Hessen und Thüringen rücken würde, war nach dem allgemeinen Informationsstand der vergangenen Wochen keine wirkliche Überraschung. Der künftige Präsident kennt die Strukturen des Verbandes und der Landesbank. Seine politische Vorgeschichte bürgt für eine pragmatische Sparkassenpolitik mit eigenständigen strategischen Akzenten. Klugerweise abgewendet hat der Vorstand des SGVHT hingegen die von der Politik angedachte Erweiterung der Verbandsführung auf fünf Mitglieder.

Auch die sparkassenpolitischen Instrumente, mit denen der neue Präsident ab Frühjahr kommenden Jahres operieren darf, haben sich Ende September geändert. Die Sparkassennovelle basiert wesentlich auf den Vorschlägen einer spontanen Wiesbadener Jamai-ka-Koalition: gegen Stammkapital und für öffentlich-rechtliche Trägeranteile, gegen eine Verbandsträgerschaft, für die Möglichkeit zur Bildung von Stiftungssparkassen und für die Beteiligung von Sparkassen an Schwesterinstituten durch direkte oder stille Einlagen. Die Optionen zur Behebung der sparkassenpolitischen Gemengelage bis hin zur Bildung einer Rhein-Main-Holding dürfen jetzt auf allen Seiten neu durchdacht werden. Aber vor der Erledigung der Hausaufgaben in der Rhein-Main-Region stehen mit hoher Wahrscheinlichkeit Entscheidungen zur Landesbankenstruktur - noch in der Amtszeit des alten Präsidenten.

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