Unter der Regie von Friedrich Becker hat sich das Gut schrittweise zu einem der Topbetriebe in Deutschland entwickelt. Der Schweigener Winzer ist ein Pionier des Spitzenweinbaus in der Südpfalz, sein Durchbruch gelang ihm mit barriqueausgebauten Rotweinen. Eine Leistung, die jeden Respekt verdient, besonders wenn man sich vergegenwärtigt, dass erst 1973 mit der eigenen Flaschenweinvermarktung begonnen wurde. Heute bewirtschaftet der Familienbetrieb neunzehn Hektar Rebland; den Schwerpunkt bilden mit etwa zwei Dritteln die roten und weißen Burgundersorten. Zudem werden Riesling, Silvaner, Gewürztraminer und Muskateller angebaut.
Im Jahr 2005 ist Sohn Friedrich Wilhelm Becker, Jahrgang 1980, in den elterlichen Betrieb eingestiegen. Er bezeichnet sich selbst augenzwinkernd als "Rebstockkosmetiker". Ob er damit auf den demutsvollen Dienst am Stock anspielt oder an raffinierte und kundige Verfeinerungen denkt, weiß nur er selbst. Die Liste der Stationen und Referenzen auf seinem Weg zur Leitung des Betriebes, zu Weinbereitung und Vermarktung an der Seite seines Vaters, ist lang. Neben einer Ausbildung als Weinbauwirtschafter in Neustadt und als Weinbautechniker in Bad Kreuznach war er beispielsweise bei Joachim Heger in Ihringen, bei Emmerich Knoll in Unterloiben in der Wachau, bei Jim Clendenen im Weingut Au Bon Climat in Kalifornien oder bei Spring Creek Vintners in Neuseeland.
Friedrich Wilhelm Becker liebt die Würze der Kürze, seine Unternehmensphilosophie ist: "Willst was gelten, mach dich selten! Weniger ist mehr." Sein persönlicher Favorit ist der Spätburgunder Steinwingert aus dem Jahrgang 2007. "Der Wein", sagt der junge Winzer, "hat einfach alles, was ein guter Burgunder braucht: Finesse, beerige Frucht, belebende Säure und Länge. Vor allem aber macht jeder Schluck Lust auf mehr."
Porträt: Michael Link; Flasche: Thomas Jupa für Tre Torri Verlag
Weintipp aus der Zeitschrift: FINE Das Weinmagazin - Special No.1
Hrsg. Ralf Frenzel Tre Torri Verlag