Bilanzen

Westerwald Bank / Raiffeisen-Volksbank Aurich / VR-Bank Aalen

Westerwald Bank

Zinsüberschuss gesunken - deutlicher Rückgang der laufenden Erträge - Provisionsüberschuss leicht gestiegen - spürbare Rückführung der Verwaltungsaufwendungen - Risikovorsorge leicht über Vorjahresniveau - erhöhte Steuerposition - Jahresüberschuss auf 6,17 Mill. Euro gesteigert - Bilanzsumme bei 2,13 Mrd. Euro - hohe Aktienquote

Als eine der wenigen Primärbanken im Genossenschaftssektor führt die Westerwald Bank die Bezeichnung Volks- und Raiffeisenbank im Namen und deutet damit auf den Zusammenschluss zur heutigen Bank im Jahre 2001 hin. Die beiden Vorläuferinstitute Volksbank Westerwald und Raiffeisenbank Westerwald gehen letztlich auf die jeweiligen Linien der genossenschaftlichen Gründerväter Hermann Schultze Delitzsch und Wilhelm Friedrich Raiffeisen zurück. Aus dieser Historie erklärt sich auch die Zusammenarbeit mit beiden Zentralinstituten, also der DZ Bank wie der WGZ Bank.

Der Blick auf die Ertragslage der Bank zeigt für das Berichtsjahr 2013 einen Rückgang des Zinsüberschusses um 3,6% auf 44,65 Mill. Euro. Bei einem Anstieg des Zinssaldos um 2,63 Mill. Euro ist dieser ausschließlich auf einen Rückgang der laufenden Erträge um gleich 29,1% oder 4,29 Mill. Euro zurückzuführen. Dies wiederum resultiert aus einem Rückgang der laufenden Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren um knapp 31,7% auf 9,61 Mill. Euro. In den beiden anderen hier betrachteten Häusern spielen die laufenden Erträge demgegenüber eine völlig untergeordnete Rolle im Zinsgeschäft. Mit 14,33 Mill. Euro liegt der Provisionsüberschuss der Westerwald Bank um 0,6% über dem Vorjahresniveau, und der Rohertrag ist um 2,6% auf 58,77 Mill. Euro rückläufig. Mit dem Anteil des Zinsüberschusses am Rohertrag von 75,62 (76,4)% bewegt sich die Westerwald Bank damit zwischen der VR Bank Aalen (74,69% nach 74,98%) und der Raiffeisen-Volksbank Aurich mit 77,98 (78,74)%.

Die Rückführung des Verwaltungsaufwandes um 6,3% auf 39,21 Mill. Euro geht sowohl auf verringerte Personalkosten (minus 3% auf 23,88 Mill. Euro) als auch auf deutlich gesenkte Sachkosten zurück (minus 12,3% auf 13,05 Mill. Euro). Damit weist die Bank ein um 5,8% auf 19,56 Mill. Euro erhöhtes Teilbetriebsergebnis aus. Berücksichtigt man den auf 2,0 (1,16) Mill. Euro angestiegenen Saldo der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge sowie die um 4,2% auf 8,05 (7,72) Mill. Euro aufgestockte Risikovorsorge, so ergibt dies ein um 13,3% auf 13,51 Mill. Euro gesteigertes Betriebsergebnis. Und bei einem in etwa konstant gebliebenen Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge von minus 1,5 (minus 1,52) Mill. Euro steht ein um 15,4% auf 12,01 Mill. Euro erhöhter Gewinn vor Steuern zu Buche.

Abzüglich Steuern in Höhe von 5,85 (4,53) Mill. Euro und einer Einstellung in den Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von wiederum 1,5 Mill. Euro verbleibt einschließlich Gewinnvortrag aus dem Vorjahr ein Bilanzgewinn von 6,19 Mill. Euro. Der Vertreterversammlung wird vorgeschlagen, eine Dividende von 5,5% auszuzahlen, die Rücklagen um weitere 4,2 Mill. Euro zu erhöhen und den Rest auf neue Rechnung vorzutragen. Per Stichtag erreichte die Bilanzsumme der Bank nahezu unverändert 2,126 (2,124) Mill. Euro. Die Zahl der Kunden wird auf nahezu 142 000 Kunden beziffert, die Mitgliederzahl nach einem Plus von 0,6% auf 73 134 Mitglieder.

Der Blick auf die Bilanzstruktur zeigt für die Westerwald Bank auf der Aktivseite einen Anteil der Kundenforderungen an der Bilanz von 63,82 (62,35)%. In der Bilanz spiegelt sich diese Veränderung in einer Zunahme der Kundenforderungen um 2,4% auf 1,357 Mrd. Euro wider. Die Kreditzusagen an Kunden, so berichtet die Bank in ihrem Geschäftsbericht, bewegten sich mit einem Volumen von 358 Mill. Euro deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Es wurden 4 787 Kreditzusagen gegeben, wobei insbesondere Kredite mit langen Zinsfestschreibungen nachgefragt wurden. Den Schwerpunkt der Kreditnachfrage siedelt die Bank im Segment der Privatkunden, und zwar im wohnungswirtschaftlichen Bereich bei selbst genutzten Objekten an.

Einen leicht höheren Anteil an der Bilanzsumme als in den beiden anderen der hier betrachteten Häuser decken bei der Westerwald Bank mit 25,03 (25,45)% die Wertpapieranlagen ab. Während der Gesamtbestand mit minus 1,57% auf 532,23 Mill. Euro recht unverändert geblieben ist, hat sich die Struktur verändert. Mit plus 10,36% ist der Aktienbestand auf 446,55 Mill. Euro angewachsen, und die Festverzinslichen Werte sind mit minus 37,04% auf 85,67 Mill. Euro zurückgeführt worden. Vom gesamten Wertpapierbestand entfallen damit 83,90 (74,83)% auf Aktien und 16,1 (25,17)% auf Festverzinsliche. Bei den beiden anderen Banken decken die Festverzinslichen hingegen jeweils über 90% des gesamten Wertpapierbestandes ab. Der Bestand an eigenen Wertpapieren ermäßigte sich nach Angaben der Bank um 8,5 Mill. Euro auf insgesamt 532,2 Mill. Euro.

Auf der Passivseite der Bilanz weist die Westerwald Bank mit einen Anteil der Kundeneinlagen von 80,21 (79,92)% an der Bilanzsumme die mit Abstand höchste Quote der drei betrachteten Institute aus. In absoluten Werten sind die Kundeneinlagen ohne Inhaberschuldverschreibungen auf 1,705 (1,698) Mrd. Euro gestiegen.

Personalien: Aufsichtsrat: Karl Heinz Schmitz (Vorsitzender), Prof. Dr. Arno Steudter (stellvertretender Vorsitzender), Vorstand: Wilhelm Höser (Sprecher), Dr. Ralf Kölbach, Markus Kurtseifer, Paul-Josef Schmitt (bis 31. Mai 2013)

Raiffeisen-Volksbank Aurich

Zinsüberschuss und Provisionsüberschuss gestiegen - Rohertrag in Höhe von 40,68 Mill. Euro - Verwaltungsaufwand plus 3,7% auf 22,10 Mill. Euro - Modernisierung von Kundenzentren - 5,10 Mill. Euro in die offenen Rücklagen - Bilanzgewinn in Höhe von 2,83 Mill. Euro - Bilanzsumme um 6,1% auf 1,434 Mrd. Euro erhöht

Die Raiffeisenbank-Volksbank (RVB) mit Sitz im niedersächsischen Aurich betreibt ihre Geschäfte im Wirtschaftsraum Weser-Ems. Im ansonsten knapp gehaltenen Jahresbericht 2013 bekennt sie sich klar zu ihren "ostfriesischen Wurzeln". Die Ertragslage im Geschäftsjahr 2013 wird von der Genossenschaftsbank als "nachhaltig stabil" bezeichnet. Ihren Zinsüberschuss hat sie im zurückliegenden Berichtsjahr um 3,9% beziehungsweise 1,19 Mill. Euro auf 31,72 (30,53) Mill. Euro erhöht. In Relation zum Geschäftvolumen, das um 5,7% auf 1,460 (1,382) Mrd. Euro anstieg, reduzierte sich der Zinsüberschuss jedoch. Am Rohertrag hat er weiterhin einen relativ konstanten Anteil von 77,98 (78,74)%. Den

Provisionsüberschuss erhöhte die Raiffeisen-Volksbank um 8,6% oder 0,71 Mill. Euro auf 8,96 (8,24) Mill. Euro. Aus den beiden Quellen ergab sich ein um 4,9% oder 1,90 Mill. Euro gesteigerter Rohertrag mit einer absoluten Höhe von 40,68 Mill. Euro nach 38,77 Mill. Euro im Vorjahr.

Bei den Verwaltungsaufwendungen legte das genossenschaftliche Institut um 3,7% beziehungsweise 0,78 Mill. Euro auf 22,10 (21,31) Mill. Euro zu. Im Jahr 2013 baute die Bank ihr Kundenzentrum in Remels um, sie plant für das laufende Jahr die Modernisierung des Kundenzentrums in Holtrop. Die Personalkosten machten am Verwaltungsaufwand 14,34 (13,75) Mill.

Euro aus. Ein Blick auf die Kennzahlen der Bank zeigt, dass der Verwaltungsaufwand vom Zinsüberschuss rund 69,65% ausmachte und sich der Anteil der Personalkosten am Zinsüberschuss auf 45,20% belief. Im Dreiervergleich sind diese Quoten eher gering. Die Westerwald Bank weist einen Anteil der Verwaltungskosten am Zinsüberschuss von 88,22% aus und einen Anteil der Personalkosten am Zinsüberschuss von 53,72%. Bei der VR-Bank Aalen sind es 89,77% beziehungsweise 58,30%.

Das Teilbetriebsergebnis der Raiffeisen Volksbank Aurich belief sich auf 18,58 (17,46) Mill. Euro, in die Risikovorsorge wurden 1,59 (0,46) Mill. Euro eingestellt. Der Anteil der Risikovorsorge am Teilbetriebsergebnis betrug 8,56 (2,64)% im Vergleich zu 41,14 (41,76)% bei der Westerwald Bank. Aus den genannten Zahlen errechnete sich für das Institut ein Betriebsergebnis in Höhe von 17,38 Mill. Euro für 2013 nach 17,80 Mill. Euro im Jahr 2012. Der Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge wurde in Höhe von minus 4,50 (minus 4,35) Mill. Euro verbucht. Damit ergab sich ein Gewinn vor Steuern von 12,88 (13,45) Mill. Euro. Nach einem Steueraufwand von 4,96 (5,54) Mill. Euro, der einen Anteil von 38,49 (41,19)% am Gewinn vor Steuern hatte, belief sich der Jahresüberschuss der Bank auf 7,92 (7,91) Mill. Euro. Hiervon wurden wie im Vorjahr 5,10 Mill. Euro in die offenen Rücklagen gestellt, es verbleibt ein Bilanzgewinn von 2,83 (2,82) Mill. Euro.

Ihre Bilanzsumme erhöhte die genossenschaftliche Bank um 6,1% beziehungsweise 83,05 Mill. Euro auf 1,434 (1,351) Mrd. Euro. Damit zählt sie sich "unverändert zu den großen Raiffeisen- und Volksbanken in Norddeutschland". Auf der Passivseite der Bilanz hatten die Kundeneinlagen zum Jahresende 2013 einen Anteil von 69,50 (71,54)%. Ihre absolute Höhe betrug 996,30 (966,25) Mrd. Euro, sie erhöhten sich um 3,1% oder 30,05 Mill. Euro. Die Bankengelder beliefen sich zum Jahresende auf 274,62 (229,53) Mill. Euro, das entspricht einem Plus von 19,6 Prozent oder 45,09 Mill. Euro. Ihr Anteil an der Bilanzsumme erhöhte sich von 16,99% auf 19,16%.

An der Aktivseite der Bilanz machten die Kundenforderungen etwa 68,40 (67,31)% aus. Ihre absolute Höhe stieg von 909,11 Mill. Euro auf 980,61 Mill. Euro. Das gesamte Kundenkreditvolumen wird mit 1 007,40 (940,72) Mill. Euro beziffert. Laut Jahresbericht hat die RVB 2013 neue Kredite mit einem Gesamtvolumen von rund 260 Mill. Euro vergeben. Im Bereich des Privatkunden-Kreditgeschäftes wurden etwa 1 000 Wohnungsbaudarlehen mit einem Volumen von zirka 100 Mill. Euro bewilligt. Der Anteil der Wertpapieranlagen an der Bilanzsumme betrug 21,18 (23,16)%. Ihr Volumen verringerte sich um 2,91% oder 9,11 Mill. Euro auf 303,62 (312,74) Mill. Euro. Hierunter machten die festverzinslichen Werte 279,49 (286,96) Mill. Euro aus, die Aktien 24,13 (25,78) Mill. Euro.

Personalien: Aufsichtsrat: Dipl.-Ing. Manfred Gerdes (Vorsitzender), Herr Ralf Möhlmann (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Johann Kramer (Vorsitzender), André Kasten und Mario Baumert

VR-Bank Aalen

Bilanzsumme in Höhe von 1,111 Mrd. Euro - Zinsertrag in Prozent des Zinsüberschusses auf 320,87 Prozent erhöht - Rohertrag auf 35,44 Mill. Euro angestiegen - Verwaltungsaufwendungen gesenkt - Neubau der Hauptstelle für 2015 geplant - Umwidmung von Risikovorsorge in den Fonds für allgemeine Bankrisiken - Bilanzgewinn von 2,87 Mill. Euro

Die VR-Bank Aalen hat ihren Sitz in der badenwürttembergischen Stadt Aalen mit rund 66 000 Einwohnern und bearbeitet dort - und in der näheren Umgebung - ihr Geschäftsgebiet. Die Zahl ihrer Mitglieder ist 2013 auf 35 131 (34 218) Personen angestiegen. Ihre Bilanzsumme erhöhte sich um 2,2% auf 1,111 (1,088) Mrd. Euro.

Mit dem Verlauf des zurückliegenden Berichtsjahres zeigt sich der Vorstand der genossenschaftlichen Bank zufrieden, insbesondere die erfreuliche Entwicklung der wesentlichen Ertragsquellen wird betont. Der Zinsüberschuss der Bank stieg um 4,4% oder 1,12 Mill. Euro auf 26,47 (25,35) Mill. Euro an. Dabei entwickelte sich die Kennzahl Zinsertrag in Prozent des Zinsaufwandes für das Institut positiv: Sie erhöhte sich von 267,78% in 2012 auf 320,87% in 2013. Beim Provisionsüberschuss verbuchte die Bank ein Plus 6,1% oder 0,51 Mill. Euro auf 8,97 (8,46) Mill. Euro. Daraus ergab sich ein Rohertrag von 35,44 (33,81) Mill. Euro.

Gleichzeitig verringerten sich die Verwaltungsaufwendungen um 2,3% oder 0,57 Mill. Euro auf 23,76 (24,33) Mill. Euro. Das Minus fiel bei den anderen Verwaltungsaufwendungen an, diese sind um 8,7% oder 0,68 Mill. Euro auf 7,10 (7,78) Mill. Euro zurückgegangen. Währenddessen stiegen die Personalkosten um 0,8% oder 0,12 Mill. Euro auf 15,43 (15,31) Mill. Euro.

Das Teilbetriebsergebnis erhöhte sich um 23,2% oder 2,20 Mill. Euro auf 11,68 (9,48) Mill. Euro. Die Bank löste Risikovorsorge in Höhe von 7,96 Mill. Euro auf, nachdem sie im Vorjahr 0,53 Mill. Euro eingestellt hatte. Das Betriebsergebnis wurde damit gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt: auf 20,10 Mill. Euro für 2013 nach 9,22 Mill. Euro im Jahr 2012. Währenddessen belief sich der Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge auf minus 11,68 Mill. Euro nach minus 2,33 Mill. Euro im Vorjahr. Am Betriebsergebnis und den übrigen Aufwendungen zeigt sich ein vorübergehender Effekt, der aus der Umwidmung von Reserven in den Fonds für allgemeine Bankrisiken resultiert. Der Fonds wurde mit 12,4 (4,0) Mill. Euro dotiert, zum Jahresende 2013 betrug sein Volumen 17,40 (5,0) Mill. Euro. Der Gewinn vor Steuern belief sich bei der Kreditgenossenschaft auf 8,42 (6,89) Mill. Euro, die Bank leistete eine Steuerzahlung von 3,36 (2,37) Mill. Euro. Sie wies den Jahresüberschuss mit 5,06 (4,52) Mill. Euro aus. Wie im Vorjahr gingen davon 2,0 Mill. Euro in die offenen Rücklagen, es verblieb ein Bilanzgewinn von 2,87 (2,52) Mill. Euro.

Ein Blick auf die Bilanzstruktur zeigt, dass das Bilanzsummenwachstum um 2,1% auf 1,111 (1,088) Mrd. Euro insbesondere aus dem Kundengeschäft resultiert. Auf der Passivseite hatten die Kundeneinlagen zum Jahresende 2013 gegenüber 2012 einen erhöhten Anteil von 71,80 (71,07)%. Ihr absolutes Volumen belief sich auf 797,41 (772,99) Mrd. Euro. Das entspricht einem Zuwachs um 3,2% oder 24,43 Mill. Euro. 18,02 (19,55)% und damit ein geringerer Anteil der Bilanzsumme als im Vorjahr entfielen auf die Bankengelder, deren Volumen 200,10 (212,62) Mill. Euro betrug.

An der Aktivseite der Bilanz machten die Forderungen an Kunden 64,18% aus, nach 62,46% im Vorjahr. Ihr Volumen betrug 712,83 (679,34) Mill. Euro, das ist ein Plus von 4,9% oder 33,49 Mill. Euro. Die Wertpapieranlagen beliefen sich auf 268,70 (277,44) Mill. Euro, ihr Gewicht an der Bilanzsumme betrug 24,19 (25,51)%.

Personalien: Aufsichtsrat: Claus Albrecht (Vorsitzender), Arno Brucker (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Hans-Peter Weber (Sprecher), Kurt Abele, Ralf Baumbusch

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