Bilanzen

Volksbank Kur- und Rheinpfalz / Westerwald Bank

Volksbank Kur- und Rheinpfalz / Raiffeisen-Volksbank (Aurich)
Zuwächse sowohl beim Zins- wie auch beim Provisionsüberschuss - Verwaltungsaufwendungen um 6,0% unter Vorjahresniveau - Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken um 12,9 Mill. Euro - Jahresüberschuss um 8,8% höher - Bilanzsumme bei 2,23 Mrd. Euro

Maßgeblich hervorgegangen aus dem ursprünglichen Dreier-Zusammenschluss Volksbank Speyer-Neustadt-Hockenheim, die im Jahr 2004 ihr 140-jähriges Bestehen feierte, verfügt die heutige Volksbank Kur- und Rheinpfalz neben dem Hauptsitz in Speyer zusätzlich über Regionaldirektionen in Haßloch, Hockenheim, Ketsch, Lingenfeld, Neustadt, Schifferstadt und Schwetzingen sowie 30 Zweigstellen in den Städten und der umliegenden Region. In der Rangliste der größten Genossenschaftsbanken wird das Institut mit einer Bilanzsumme von 2,23 (2,2) Mrd. Euro auf Platz 42 geführt.

In der Ertragsrechnung der Volksbank erhöhte sich der Zinsüberschuss im Berichtsjahr 2010 vergleichsweise deutlich um 11,4% auf 58,0 (52,1) Mill. Euro. Der Hintergrund für diese Entwicklung findet sich im Geschäftsbericht des Genossenschaftsinstituts: Der deutliche Rückgang des Zinsniveaus in Verbindung mit einer historisch steilen Zinsstrukturkurve führte zu einem Rückgang der Zinsaufwendungen, der ein gleichzeitiges Minus von 4,1% bei den Zinserträgen deutlich überkompensiert hat.

Auch der Provisionsüberschuss als zweite maßgebliche Ertragsquelle wurde deutlich um 15,4% auf 20,1 (17,4) Mill. Euro ausgebaut. Anders als im Zinsgeschäft war hier auch bei den Erträgen ein deutliches Plus von 16,6% gegenüber dem vorangegangenen Jahr zu verzeichnen. Als Summe aus den Ergebnissen im Zins- und Provisionsgeschäft erhöhte sich der Rohertrag der Volksbank um insgesamt 12,4% auf 78,1 (69,4) Mill. Euro. Zum Vergleich: Die beiden anderen hier besprochenen Institute - die Westerwald Bank und die Raiffeisen-Volksbank (Aurich) - weisen hier merklich geringere Steigerungsraten von 2,1% beziehungsweise 2,2% aus.

Die Ertragsstruktur des in Speyer ansässigen Genossenschaftsinstituts hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht signifikant verändert. Mit einer Verteilung von drei Viertel Zins- und einem Viertel Provisionsüberschuss ist der Rohertrag zwar ein klein wenig deutlicher vom Dienstleistungsgeschäft geprägt als bei den beiden anderen Instituten in dieser Gegenüberstellung. Gleichwohl liegen die Werte zum einen recht nahe beieinander und zum anderen auf einem für die Institutsgruppe der Volks- und Raiffeisenbanken (wie übrigens auch für die der Sparkassen) typischen Niveau.

Um 6,0% auf 44,4 (47,3) Mill. Euro haben sich die Verwaltungsaufwendungen der Volksbank Kur- und Rheinpfalz im vergangenen Jahr verringert. Diese Entwicklung ist - Abschreibungen auf Sachanlagen einmal außen vor gelassen - vollständig auf um 7,8% niedrigere Personalkosten von 29,2 nach 31,6 Mill. Euro zurückzuführen. Zu beachten gilt dabei allerdings, dass der Vorjahreswert durch eine Anpassung der Pensionsrückstellungen beeinflusst war. Daher bezeichnet auch das Institut den nun zu konstatierenden Rückgang als Normalisierung.

Um knapp zwei Drittel geringer fiel die Risikovorsorge der Genossenschaftsbank im Jahr 2010 aus. Nach 8,9 Mill. Euro zuvor wurden im vergangenen Berichtszeitraum noch 3,5 Mill. Euro auf Forderungen und Wertpapiere abgeschrieben. Im Resultat aus gestiegenen Erträgen, einer niedrigeren Kostenbasis und verringerten Abschreibungen weist das Institut ein mit 29,8 nach 15,2 Mill. Euro nahezu verdoppeltes Betriebsergebnis aus.

Die günstige Ertragslage wurde genutzt, um den Fonds für allgemeine Bankrisiken um 12,5 Mill. Euro aufzustocken, was in den nebenstehenden Tabellen im deutlich negativen Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge Einschlag findet. Bereits im Vorjahr hatte man hier 2,0 Mill. Euro dotiert. Insgesamt wurden bislang 54,9 Mill. Euro nach §340g HGB "zur Seite gelegt".

Vor dem Hintergrund einer deutlich um 51,3% auf 9,9 (6,6) Mill. Euro angestiegenen Steuerposition - und den genannten Rückstellungen - lag der Jahresüberschuss der Volksbank Kur- und Rheinpfalz mit 6,1 (5,6) Mill. Euro um 8,8% über dem Vorjahresniveau. Er wird vollständig als Bilanzgewinn ausgewiesen.

Der Blick auf die Bilanzstruktur zeigt einen angestiegenen Anteil der Kundenforderungen an der Bilanzsumme von 74,0%, der damit signifikant höher liegt als die Vergleichswerte der Westerwald Bank von 61,8 und der zum Genossenschaftsverband Weser-Ems gehörenden Raiffeisen-Volksbank (Aurich) von 65,4%. In absoluten Zahlen betrachtet erhöhte sich die Aktivposition per Stichtag 31. Dezember 2010 um 6,0% auf 1,65 (1,56) Mrd. Euro. Deutlich zurückgeführt wurden im Berichtsjahr demgegenüber die Forderungen an Kreditinstitute, die mit 44,7 (102,0) Mill. Euro um 56,2% unter dem Stichtagswert des Vorjahres lagen.

Die Wertpapieranlagen im Volumen von 348,6 (347,8) Mill. Euro machten nahezu unverändert 15,6 (15,8)% der Bilanzsumme aus. Zur Begrenzung der Abschreibungsrisiken habe man im abgelaufenen Jahr vorrangig in Anlagen mit einer Restlaufzeit bis zu fünf Jahren investiert, kommentiert die Bank in ihrem Bericht zum Geschäftsjahr 2010. Insgesamt wurde der Aktienbestand um 15,2% auf 118,5 (102,9) Mill. Euro ausgeweitet, während sich die Position der festverzinslichen Werte um 6,0% auf 230,2 (244,9) Mill. Euro verringerte.

Auf der Passivseite der Bilanz erhöhten sich die Kundeneinlagen - im Vergleich der drei hier besprochenen Institute unterdurchschnittlich - um 3,2% auf insgesamt 1,67 (1,62) Mrd. Euro. Die Bankengelder lagen mit 196,5 (208,8) Mill. Euro um 5,9% niedriger als zum Ende des vorangegangenen Jahres.

Personalien: Aufsichtsrat: Reinhard Oelbermann (Vorsitzender), Jürgen Kappenstein (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Rudolf Müller (Sprecher), Dirk Borgartz (stellvertretender Sprecher), Bernd Fischer, Heinz Heupel (bis 31. Januar 2011) Kurt Hepp, Heinz Kuppinger, Winfried Szkutnik

Westerwald Bank

Historische Wurzeln - Bilanzsumme auf 2,02 Mrd. Euro gestiegen - Zinsüberschuss dank höherer laufender Erträge gestiegen - Provisionsüberschuss leicht rückläufig - Verwaltungskosten nahezu unverändert - Risikovorsorge zurückgeführt - Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken um 1,5 Mill. Euro - deutliche Abschmelzung des Interbankengeschäftes

Die im Jahre 2001 in ihrer heutigen Form entstandene Westerwald Bank verweist in ihrer Historie auf beide genossenschaftlichen Gründerväter als Vorläufer. Mit Friedrich-Wilhelm Raiffeisen, der in ihrem heutigen Geschäftsgebiet wirkte und dort im Jahre 1849 den "Flammersfelder Hülfsverein" zur Unterstützung unbemittelter Landwirte gründete, sieht sie sich in einer direkter Nachfolgelinie.

Die Verbindungen zum früheren Reichstagsabgeordneten Hermann Schultze- Delitzsch sind eher indirekter Art. Auf seine Ideen ging im Dezember 1862 die Gründung des "Hachenberger Vorschussverein" zurück, der letztlich ebenfalls in der heutigen Bank mündete. Beide Stämme, so beschreibt es die Bank auf ihrer Homepage, vereinigten sich durch die Fusion im Jahre 2001 zur Westerwald Bank eG Volks- und Raiffeisenbank mit Sitz in Hachenburg. Ihr Geschäftsgebiet mit 34 personenbesetzten Bankstellen und 18 SB-Stellen liegt zwischen Rengsdorf im Westen, Rennerod im Osten, Ransbach-Baumbach im Süden und Kirchen im Norden.

Mit einer um 0,5% auf 2,02 Mrd. Euro gestiegenen Bilanzsumme wird das Institut in der BVR-Liste der Genossenschaftsbanken auf Rang 50 geführt. Die Zahl der Mitglieder wird mit mehr als 70000 und die der Kunden mit 147000 beziffert. Ohne die Spardabanken, die PSD Banken und die atypischen Genossenschaftsbanken rückt die Bank unter die 30 größten Primärinstitute in Deutschland. Die in diesem Heft ebenfalls betrachtete Volksbank Kur- und Rheinpfalz rangiert mit einer um 1,6% auf 2,234 Mrd. Euro gestiegenen Bilanzssumme auf Rang 42. Und die Raiffeisen-Volkbank eG (Aurich), Uplengen, wird mit 1,204 Mrd. Euro (plus 7,3%) auf Rang 112 ausgewiesen. In der gesamten Liste der 1136 Kreditgenossenschaften haben übrigens inzwischen rund 160 Institute eine Bilanzsumme von mehr als 1 Mrd. Euro.

Der Blick auf die Ertragsrechnung der Westerwald Bank zeigt einen um 3,4% auf 46,52 Mill. Euro gestiegenen Zinsüberschuss, der ausschließlich aus den um 35,3% auf 11,03 Mill. Euro erhöhten laufenden Erträgen gespeist wird. Wie der Blick in die GuV-Rechnng zeigt, resultiert der Anstieg nahezu ausschließlich aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren. Anders als in den beiden anderen der hier betrachteten Ortsbanken ist der Provisionsüberschuss in der Westerwald Bank mit minus 2,1% auf 14,56 Mill. Euro rückläufig. Die im Vorjahr noch dem Handelsergebnis zugeordneten Erträge aus zurückgekauften eigenen Inhaberschuldverschreibungen, so erläutert die Bank im Geschäftsbericht, wurden nach der Umwidmung zum 1. Januar 2010 im Bewertungsergebnis aus Wertpapieren der Liquiditätsreserve ausgewiesen. Mit einem Anteil von 76,16 (75,14)% am Rohertrag liegt der Zinsüberschuss auf einem Niveau, das für die genossenschaftliche Ortsbankebene durchaus typisch ist und auch von den beiden anderen Instiuten nicht allzu weit entfernt ist.

Der moderate Anstieg der Verwaltungskosten um 0,3% auf 39,97 Mill. Euro resultiert bei der Westerwald Bank aus zwei gegenläufigen Entwicklungen. Während die Personalkosten um 1% auf 24,20 Mill. Euro gestiegen sind, konnten die Sachkosten um 1,5% auf 13,38 Mill. Euro gesenkt werden.

Um 14,0% auf 8,55 Mill. Euro zurückgeführt hat die Bank die Risikovorsorge. Dass das Betriebsergebnis mit 12,63 Mill. Euro um 9,7% über dem Vorjahresniveau liegt, der Jahresüberschuss mit 5,11 Mill. Euro aber lediglich um 1,4% gestiegen ist, resultiert bei nahezu unveränderter Steuerposition (10,11 nach 10,01 Mill. Euro) aus der Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken um weitere 1,5 Mill. Euro auf nunmehr 3,0 Mill. Euro.

Der Blick auf die Bilanz zeigt ein deutliches Plus von 6,1% auf 1,597 Mrd. Euro bei den Kundeneinlagen, das größtenteils den Spareinlagen (plus 8,7% auf 710,33 Mill. Euro) sowie den anderen Verbindlichkeiten (plus 4,2% auf 886,74 Mill. Euro) zugute kommt. Spürbar zurückgeführt wurde hingegen das Interbankengeschäft. Auf der Passivseite nahmen die Bankengelder um gleich 28,9% auf 190,90 Mill. Euro ab, und auf der Aktivseite stehen die Forderungen an Kreditinstitute per Stichtag mit 240,99 Mill. Euro zu Buche, ein Minus von 7,9%.

Die Struktur des Interbankengeschäftes ist im Berichtsjahr in der Westerwald Bank vergleichsweise stabil geblieben, während sie in den beiden anderen hier betrachteten Häusern deutliche Veränderungen zeigt. So erreichen die täglich fälligen Gelder in dem Hachenburger Institut einen leicht rückläufigen Anteil von 21,02 (22,15)% an den Forderungen an Kreditinstituten. Sie haben damit in etwa ein Gewicht, wie es mit 22,95% auch die Raiffeisen-Volksbank in Aurich ausweist. Dort allerdings haben sich freilich im Berichtsjahr die Forderungen an Kreditinstitute insgesamt um 62,5% auf 25,842 Mill. Euro drastisch reduziert, und die täglich fälligen Gelder sind gar um 86,3% auf 5,93 Mill. Euro zurückgeführt worden, nachdem sie noch per Stichtag 2009 einen Anteil von 62,89% an den Forderungen an Kreditinstituten abgedeckt hatten. Entsprechend ist der Anteil der befristeten Gelder an den Kundenforderungen in Aurich im Berichtsjahr auf 77,05 (37,11)% gestiegen.

An den Laufzeiten der Forderungen an Kreditinstituten gemessen weist die Volksbank Kur- und Rheinpfalz eine von den beiden anderen Instituten abweichende Struktur auf. Hier dominieren mit einem Anteil von 80,66 (81,1)% die täglich fälligen Gelder. Bei der Laufzeitstruktur der Bankengelder haben in allen drei Häusern die befristeten Gelder mit Anteilen zwischen 94,9 (83,24) in der Volksbank Kur- Rheinpfalz bis zu den 99,91 (99,89)% bei der Raiffeisen-Volksbank (Aurich) das mit Abstand größte Gewicht.

Betrachtet man die Bilanzsstruktur der Westerwald Bank decken die Kundenforderungen auf der Aktivseite nur leicht verändert 61,82 (62,09)% der Bilanzssumme ab. Knapp ein Fünftel (19,89% nach 18,19%) entfällt auf die Wertpapieranlagen. Das mit Abstand größte Gewicht auf der Passivseite fällt mit 79,05 (74,83)% an der Bilanzssumme den Kundeneinlagen zu. Diese Relation hat sich bei allen drei Instituten in die gleiche Richtung verschoben, bei der Westerwald Bank freilich besonders deutlich.

Personalien: Aufsichtsrat: Karl Heinz Schmitz (Vorsitzender), Barbara Metzger (stellvertretende Vorsitzende bis Mai 2010), Bernd Ochsenbrücher (stellvertretender Vorsitzender ab Juni 2010), Prof. Dr. Arno Steudter (stellvertretender Vorsitzender) Vorstand: Wilhelm Höser (Sprecher), Markus Kurtseifer, Paul-Josef Schmitt

Raiffeisen-Volksbank (Aurich)

Zinsüberschuss auf Vorjahresniveau - Anstieg des Dienstleistungsergebnisses um 9,4% - steigende Ausgaben in der Verwaltung - Risikovorsorge um 61,8% erhöht - Jahresüberschuss um 2,2% über Vorjahreswert- Kundenkredite und Wertpapierposition ausgeweitet - Bilanzsumme bei 1,2 (1,12) Mrd. Euro

Dass das Institut im Internet knapp unter www.meine-rvb.de zu finden ist, hat einen praktischen Vorteil: Denn in der vollen Namensbezeichnung sind neben Aurich auch Detern, Friedeburg, Großefehn, Holtrop, Uplengen, Wiesmoor und Wittmund aufgeführt. Das Geschäftsgebiet der Raiff-eisen-Volksbank umfasst die Landkreise Aurich, Leer und Wittmund, an den Filialstandorten festgemacht reicht es von Werdum im Norden über Schirum im Westen und Horsten im Osten bis nach Detern im Süden. Als prägend für die Bank sieht diese unter anderem ihren Regionalfonds und die RVB-Bürgerstiftung an, mit denen Mitglieder und Bürger die eigene Region fördern können. Insbesondere unterstützt die Einrichtung gemeinnützige, soziale Kunst- und Kulturprojekte sowie ausgewählte Vereinsvorhaben.

Mitten im Geschäftsgebiet gleichsam als Enklave ausgespart liegt die Raiffeisenbank Wiesedermeer-Wiesede-Marcardsmoor mit einer Bilanzsumme von 30,5 Mill. Euro per Ende 2010, mit 987 Mitgliedern und 15 Mitarbeitern inklusive Teilzeitbeschäftigten (darunter inklusive der zwei Vorstandsmitglieder neun in der Bank und sechs in der Warenabteilung). Zum Vergleich: Die ungleich größere RVB bringt es indes im Berichtsjahr 2010 auf eine Bilanzsumme von 1,2 (1,12) Mrd. Euro, beziffert auf ihrer Homepage die Mitarbeiterzahl auf rund 300 und nennt als Eckdaten rund 26000 Mitglieder sowie 70000 Kunden.

In der Ertragsrechnung der Raiffeisen-Volksbank lag der Zinsüberschuss im Berichtsjahr 2010 mit 30,4 (30,3) Mill. Euro in etwa auf dem Vorjahresniveau. Einem leichten Plus von 0,7% beim Zinssaldo stand dabei ein Rückgang der laufenden Erträge um 7,5% gegenüber. Deutlich zulegen konnte das Institut derweil beim Provisionsgeschäft, bei dem ein Zuwachs um 9,7% auf 8,1 (7,4) Mill. Euro verzeichnet wurde.

Der Vergleich mit den beiden anderen hier besprochenen Genossenschaftsbanken zeigt die unterschiedlichen Gewichtungen und Erfolge beim Dienstleistungsgeschäft: Mit einem Anteil von etwas mehr als einem Fünftel am Rohertrag stützt sich die RVB hier zwar deutlicher als die Volksbank Kur- und Rheinpfalz und die Westerwald Bank auf das Zinsgeschäft, verbucht aber anders als Letztere beim Provisionsüberschuss einen Gewinnzuwachs. Als Summe beider Ertragsquellen hat der Rohertrag dementsprechend um 2,2% auf 38,6 (37,8) Mill. Euro zugenommen.

Um 2,4% auf 20,4 (20,0) Mill. Euro sind im vergangenen Jahr die Verwaltungsaufwendungen der RVB angestiegen. Diese Entwicklung ist sowohl auf höhere Personalkosten (plus 1,6% auf 13,3 nach 13,1 Mill. Euro) wie auch auf Mehrausgaben beim Sachaufwand (plus 7,7% auf 5,8 nach 5,4 Mill. Euro) zurückzuführen. Im Resultat aus dem Rohertrag und den Aufwandspositionen lag das Teilbetriebsergebnis mit 18,2 (17,8) um 1,9% über dem Vorjahresniveau.

Anders als die beiden anderen Institute dieser Gegenüberstellung erhöhte die Raiffeisen-Volksbank im Geschäftsjahr 2010 ihre Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft - in den nebenstehenden Tabellen unter Risikovorsorge ausgewiesen - deutlich um 61,8% auf 5,8 (3,6) Mill. Euro. Zum Vergleich: Bei der nach Bilanzsumme knapp doppelt so großen Volksbank Kur- und Rheinpfalz wurden diese um 60,6% auf 3,5 (8,9) Mill. Euro und bei der Westerwald Bank um 14,0% auf 8,6 (10,0) Mill. Euro zurückgeführt.

Die höheren Abschreibungen schlugen sich insbesondere im Betriebsergebnis der RVB nieder, hier stand für das Berichtsjahr ein Minus von 15,6% auf 12,7 (15,1) Mill. Euro zu Buche. In absoluten Zahlen erwirtschaftet das ostfriesische Institut damit allerdings genau so viel wie die gut eineinhalb Mal so große Westerwald Bank - wobei für diese noch eine Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 1,5 Mill. Euro zu beachten ist, die in den Tabellen in den Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge einfließt.

Da Letzterer bei der Raiffeisen-Volksbank nach minus 2,0 Mill. Euro im Vorjahr für die vergangene Berichtsperiode neutral ausfiel und die Steuerposition um 9,7% auf 5,0 (5,6) Mill. Euro gesunken ist, verzeichnet die Genossenschaftsbank für das Geschäftsjahr 2010 insgesamt einen Anstieg des Jahresüberschusses um 2,2% auf 7,7 (7,5) Mill. Euro. Als kleinstes Institut dieser Gegenüberstellung weist sie damit die per saldo beste Ertragslage auf, sowohl in Relation zur Bilanzsumme wie auch in absoluten Zahlen.

Auf der Aktivseite der Bilanz haben sich die Kundenforderungen zum Stichtag 31. Dezember 2010 um 6,7% auf 788,2 (738,8) Mill. Euro erhöht. Demgegenüber wurden die Forderungen an Kreditinstitute deutlich um knapp zwei Drittel auf 25,8 (69,0) Mill. Euro zurückgefahren. Um 30,1% auf 327,3 (251,7) Mill. Euro wurde der Wertpapierbestand ausgeweitet, wobei gleichzeitig eine Verschiebung hin zu festverzinslichen Werten stattfand. Mit einem Anteil von 27,2% an der Bilanzsumme verfügt die Raiffeisen-Volksbank damit über die höchste Wertpapierquote der drei hier besprochenen Institute, die Westerwald Bank liegt hier bei 19,9% und die Volksbank Kur- und Rheinpfalz bei 15,6%.

Die Refinanzierung des ausgeweiteten Kunden-Aktivgeschäfts fand hauptsächlich über um 10,4% höhere Kundeneinlagen mit einem Gesamtvolumen von 885,5 (801,8) Mill. Euro statt. Auch die Bankengelder erhöhten sich um 8,0% auf 186,6 (172,7) Mill. Euro. Auf verbriefte Verbindlichkeiten greift das Genossenschaftsinstitut nur in sehr geringem Maße zurück (minus 62,0% auf 10,7 nach 28,1 Mill. Euro).

Personalien: Aufsichtsrat: Manfred Gerdes (Vorsitzender), Ralf Möhlmann (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Reinhard Schoon (Vorsitzender), Johann Kramer, André Kasten

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