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Zentralbanken: Bundesbank Prognose

Die konjunkturellen Perspektiven in Deutschland haben sich zum Ende des Jahres 2012 eingetrübt. Die Unternehmen reduzieren ihre Investitionen und stellen weniger neues Personal ein. Hierbei spielt neben der Anpassungsrezession in einigen Ländern des Euro-Gebiets die Verlangsamung der globalen Konjunktur eine Rolle. Dennoch rechnet die Deutsche Bundesbank in ihrer neuen Prognose nicht mit einer länger anhaltenden wirtschaftlichen Schwächephase, sondern sie sieht vielmehr die baldige Rückkehr auf einen Wachstumskurs. Dazu gehört, dass die Weltwirtschaft wieder Fahrt aufnimmt und der Reformprozess im Euro-Raum weiter voranschreitet. Allerdings dürfte das Wirtschaftswachstum aus Sicht der Notenbank angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage in Teilen des Euro-Raums und der weit verbreiteten Verunsicherung geringer ausfallen als bisher angenommen.

Gesamtwirtschaftliche Produktion: Vor diesem Hintergrund erwartet die Bundesbank im Rahmen ihrer halbjährlichen Prognose nach einer Zunahme des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) im laufenden Jahr um 0,7 Prozent (kalenderbereinigt 0,9 Prozent) für das kommende Jahr einen Anstieg um lediglich 0,4 Prozent (kalenderbereinigt 0,5 Prozent). Im Jahr 2014 ist laut Prognose eine Steigerung des realen BIP um 1,9 Prozent möglich, wenn sich die Banken- und Staatsschuldenkrise im Euro-Raum nicht weiter verschärft und sich die Verunsicherung der Investoren und Verbraucher allmählich legt.

Arbeitsmarkt: Der Arbeitsmarkt dürfte die langsamere konjunkturelle Gangart nach Einschätzung der Bundesbank gut überstehen. Die Arbeitszeit wird wieder als Konjunkturpuffer dienen. Die Arbeitslosenquote könnte sich im kommenden Jahr zwar leicht auf 7,2 Prozent erhöhen, sie sollte dann aber wieder auf 7,0 Prozent zurückgehen.

Preisentwicklung: Der Anstieg der Verbraucherpreise könnte sich laut der Prognose abschwächen, und zwar von 2,1 Prozent 2012 auf 1,5 Prozent im Jahr 2013 und 1,6 Prozent im Jahr 2014. Dahinter steht die Annahme leicht rückläufiger Rohöl notierungen sowie eines nur langsam zu nehmenden binnenwirtschaftlichen Preisdrucks.

Risikobeurteilung: Die vorliegende Projektion sieht die Bundesbank durch ein hohes Maß an Unsicherheit charakterisiert. Dabei überwiegen die Abwärtsrisiken. Sollte etwa das weltwirtschaftliche Wachstum hinter den Erwartungen zurückbleiben oder sich die Schuldenkrise in einigen Ländern erneut verschärfen, dann sei eine schwächere Entwicklung als in der Basislinie unterstellt wahrscheinlich. Es sei aber auch durchaus vorstellbar, dass sich der Euro-Raum schneller erholt und dass sich die Weltwirtschaft stärker beschleunigt als hier unterstellt werde.

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