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Zentralbanken - Bundesbank-Prognose

Die konjunkturelle Erholung der deutschen Wirtschaft hat nach einem verhaltenen Winterhalbjahr spürbar Fahrt aufgenommen. Seit Beginn des Frühjahrs setzen sich die von der Weltwirtschaft ausgehenden positiven Impulse zunehmend durch. Der Preisanstieg bleibt trotz der Euro-Abwertung verhalten. Dies geht aus der neuen, Mitte Juni 2010 veröffentlichten Prognose der Deutschen Bundesbank für 2010 und 2011 hervor.

Gesamtwirtschaftliche Produktion: Der Bundesbank-Prognose zufolge wird sich das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2010 um 1,9% und im Jahr 2011 um 1,4% erhöhen. Hauptantriebskräfte werden demnach zunächst die Exporte sowie Impulse vom Lagerzyklus sein, während die öffentlichen Stabilisierungsmaßnahmen nach und nach an Bedeutung verlieren werden. Mittelfristig wird sich die Investitionstätigkeit der Unternehmen beleben, und auch die privaten Konsumausgaben dürften wieder zunehmen.

Arbeitsmarkt: Zwar könnte die Arbeitslosigkeit aus Sicht der Notenbank im Prognosezeitraum etwas steigen. Dies ändere jedoch nichts an dem Befund, dass der deutsche Arbeitsmarkt die schwerste konjunkturelle Krise der Nachkriegszeit außerordentlich gut gemeistert hat. Im Jahr 2011 könnte sich die Zahl der registrierten Arbeitslosen auf 3,4 Millionen belaufen. Das entspräche einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 8,0%.

Preisentwicklung: Im Prognosezeitraum werden sich die Verbraucherpreise trotz der Belastungen durch höhere Rohölpreise sowie durch die Abwertung des Euro voraussichtlich nur moderat erhöhen. Im Mittel dürften die Verbraucherpreise laut Bundesbank im Jahr 2010 um 1,2% und im Jahr 2011 um 1,6% steigen.

Risikobeurteilung: Die vorliegende Prognose geht davon aus, dass negative Vertrauenseffekte, die von der erheblichen Verschlechterung der öffentlichen Finanzen in einer Reihe von Ländern ausgehen, begrenzt bleiben. Dies setze allerdings glaubwürdige Maßnahmen zur nachhaltigen Sanierung der öffentlichen Haushalte voraus. Abgesehen davon sei vorstellbar, dass die deutsche Wirtschaft von der globalen Erholung in einem größeren Maß profitiert als unterstellt wurde. Die gesamtwirtschaftliche Prognose für Deutschland, die am 27. Mai abgeschlossen wurde, ist der Beitrag der Bundesbank zur halbjährlichen Stabsprojektion des Eurosystems. Sie basiert auf gemeinsamen beziehungsweise abgestimmten Annahmen und auf einem identischen Prognosehorizont. Zu finden ist die Prognose, die auch im Monatsbericht Juni 2010 veröffentlicht wird, auf der Website der Bundesbank unter dem Link: http://www.bundesbank.de/presse/presse_aktuell.php

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