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Zentralbanken - Neue Bundesbank-Prognose

Die konjunkturellen Perspektiven für die deutsche Wirtschaft haben sich aus Sicht der Deutschen Bundesbank in den vergangenen Monaten spürbar aufgehellt. Unterstützt durch umfangreiche geld- und fiskalpolitische Impulse hat sich im Frühjahr 2009 ein Erholungsprozess eingesetzt, der in den nächsten beiden Jahren anhalten dürfte. Das Preisklima bleibt dabei aus Sicht der Bundesbank günstig. Dies geht aus der Anfang Dezember 2009 veröffentlichten Prognose für 2010 und 2011 hervor.

Gesamtwirtschaftliche Produktion: Der Bundesbank-Prognose zufolge wird sich das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt nach einem Rückgang um 4,9 Prozent im laufenden Jahr - 2010 um 1,6 Prozent und im Jahr 2011 um 1,2 Prozent erhöhen. Die Effekte der öffentlichen Stabilisierungsmaßnahmen, so die aktuelle Einschätzung, dürften über den Prognosezeitraum an Gewicht verlieren. An Bedeutung gewinnen dagegen voraussichtlich marktendogene Impulse aus dem Außenhandel und später aus einer wieder zunehmenden Investitionstätigkeit der Unternehmen sowie steigenden privaten Konsumausgaben. Der gesamtwirtschaftliche Auslastungsgrad wird sich der Prognose zufolge allmählich erholen. Gleichwohl dürfte die Unterauslastung auch im Jahr 2011 spürbar sein.

Arbeitsmarkt: Die Reaktion des Arbeitsmarktes auf den Konjunktureinbruch war bislang äußerst verhalten. Ausschlaggebend hierfür war, dass in den Unternehmen zahlreiche Steuerungsmöglichkeiten genutzt wurden, um die Arbeitszeiten der reduzierten Nachfrage anzupassen, Entlassungen aber nach Möglichkeit zu vermeiden. Für den Prognosezeitraum ist davon auszugehen, dass per saldo weiter Arbeitsplätze verloren gehen werden, wenn auch nicht in dem vielfach befürchteten Ausmaß. Im Ergebnis könnte die Zahl der registrierten Arbeitslosen von 3,4 Millionen in diesem Jahr über 3,8 Millionen im Jahr 2010 auf 4,2 Millionen im Jahr 2011 steigen. Das entspräche einer Arbeitslosenquote von 10,1 Prozent im Jahr 2011.

Preisentwicklung: Die Verbraucherpreise werden sich voraussichtlich über den gesamten Prognosehorizont moderat erhöhen, nachdem die Abwärtskorrekturen bei Energie und Nahrungsmitteln ausgelaufen sind. Im Mittel dürften die Verbraucherpreise im Jahr 2010 um 0,9 Prozent und im Jahr 2011 um 1,0 Prozent steigen, nach 0,3 Prozent in diesem Jahr.

Die gesamtwirtschaftliche Prognose für Deutschland, die am 20. November abgeschlossen wurde, ist zugleich der Beitrag der Bundesbank zur halbjährlichen Stabsprojektion des Eurosystems. Sie basiert auf gemeinsamen beziehungsweise abgestimmten Annahmen und auf einem identischen Prognosehorizont.

Die Prognose, die auch im Monatsbericht Dezember 2009 erscheint, findet sich auf der Website der Bundesbank unter dem Link: http://www.bundesbank.de/presse/presse_aktuell.php.

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