Ipsos Finanzmarktpanel: Nur noch jeder Bankkunde schließt Bankprodukte neu ab

Die Niedrigzinsphase durchlebt hat  das Abschlussverhalten deutscher Haushalte in Bezug auf Finanzprodukte massiv verändert und die Abschlussquoten für kurzfristige Geldanlagen wie Tages- oder Festgeldkonten deutlich sinken lassen. Das geht aus dem jüngsten Ipsos Finanzmarktpanel hervor. 2008 hatten noch 9 Prozent aller Haushalte eine kurzfristige Geldanlage abgeschlossen, aktuell sind nur noch 2 Prozent. Die Neugeschäftsquote bei langfristigen Anlagen sank im gleichen Zeitraum von 5 auf 1 Prozent. Diese Verluste konnten auch von anderen Bankprodukten nicht aufgefangen werden. Investmentprodukte – die einzige Anlageform mit relevanten Renditen – verloren im Zehnjahresvergleich ebenfalls, wenngleich weniger drastisch. Die einzig positive Entwicklung zeigt sich beim Ratenkredit, wo die Abschlussquote von knapp 2 auf rund 3 Prozent anstieg.

In der Folge nahm die Neugeschäftsquote bei Banken und Sparkassen auch insgesamt deutlich ab, so dass heute nur noch knapp jeder neunte Haushalt ein Bankprodukt neu abschließt – 2008 war es noch jeder fünfte. Im Endeffekt sank dadurch die durchschnittliche Anzahl an existierenden Bankprodukten pro Haushalt, und zwar von 5,8 auf aktuell nur noch 4,9.

Das Ipsos Finanzmarktpanel befragt pro Quartal 20 000 Haushalte in Deutschland zu ihren Aktivitäten im Finanzmarkt. Dabei werden Bestände, Neuabschlüsse inklusive Informationsprozess und Kündigungen in den Bereichen Versicherungen, Bankendienstleistungen und Bausparen erfasst. Das Ipsos Finanzmarktpanel analysiert die Faktoren, welche die kurz- und mittelfristige Geschäftsentwicklung von Geldinstituten, Versicherungen und Bausparkassen prägen. Die erhobenen Daten können für verschiedene Marktsegmente, Finanzdienstleister oder Kundengruppen ausgewertet werden. Bis Oktober 2018 gehörte das Finanzmarktpanel zur GfK, ging jedoch im Zuge des Verkaufs von vier Geschäftseinheiten an Ipsos.

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