ANLAGEBERATUNG

Der Ypos-Inflationscheck

Vermögensklassen im Ypos-Inflationscheck (Zinsen und Dividendenrenditen abzüglich Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag, Angaben in Prozent) Quelle: Ypos-Consulting GmbH, Darmstadt; Reuters Eikon

Nach Lesart des statistischen Bundesamts sind die Konsumentenpreise in Deutschland im September 2019 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,2 Prozent angestiegen. Im Vormonat betrug der Anstieg noch 1,4 Prozent. Die gefallene Inflationsrate passt damit in das Bild einer sich abschwächenden deutschen Wirtschaft. Dieses Bild wurde jüngst durch das Herbstgutachten bestätigt. Die bekannten Themen Handelskonflikt und Brexit wirken weiter belastend und die politische Unsicherheit verbleibt auf einem sehr hohen Niveau. Für die gesamte Eurozone beträgt die Inflation aktuell 0,9 Prozent. Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) ist damit deutlich unterschritten. Auch die marktbasierten langfristigen Inflationserwartungen für fünf Jahre in fünf Jahren liegen mit 1,14 Prozent deutlich unter den Vorstellungen der Notenbank. Eine Verschärfung der geldpolitischen Interventionen erscheint aus dieser Perspektive realistischer als eine Straffung der Geldpolitik. Fiskalpolitische Maßnahmen sind vor diesem Hintergrund nicht mehr auszuschließen. Der Blick auf die Zinsstrukturkurve bleibt deprimierend. Die Sucht nach "Zinsersatz-Investments" dürfte daher auf einem hohen Niveau verbleiben. Gleiches gilt für das Fehlerpotenzial bei Anlageentscheidungen.

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