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Die Rückkehr der Bankshops?

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Ein bisschen erinnert es an ein Déjà vu, was die Erste Bank im Oktober verkündetet: Am Wiener Hauptbahnhof haben die Österreicher im Rahmen ihres neuen Filialkonzepts eine sogenannte "Servicefiliale" eröffnet. Das hatten wir doch schon, mag da mancher Banker oder Sparkässler denken. Längst sind die "Bankshops" hierzulande aus Bahnhöfen oder Einkaufszentren größtenteils wieder verschwunden, weil sich gezeigt hat, dass der Kunde unterwegs in der Regel eben doch keine Lust auf Bankgeschäfte hat. Wieso also diese Neuauflage?

Der grundlegende Fehler der Bankshops war es vermutlich, die Standorte überschätzt zu haben: Denn die bloße Frequenz bringt noch kein Geschäft. Der Kunde muss auch Zeit mitbringen. Und die hat der Reisende meist ebenso wenig wie derjenige, der sich zum Einkauf aufgemacht hat.

Diesen Fehler will die Erste Bank offenbar nicht wiederholen. Bei der Servicefiliale ist der Name Programm: Es geht um reinen Service, Beratung ist nur als "Schnellberatung" zu einfachen Produkten vorgesehen, auch die Kontoeröffnung ist möglich. Wenn ein über das Basisangebot hinausgehender Beratungsbedarf auftreten sollte, kann per Video-Chat ein Experte zugeschaltet werden, der die offen gebliebenen Fragen klären kann. Gar so häufig wird das aber vermutlich nicht vorkommen. Schließlich geht es erklärtermaßen um "Banking to go".

Einen enormen Beitrag zum Neugeschäft werden Servicefilialen wie diese also vermutlich nicht bringen. Wer jedoch seine Bank dort als serviceorientiert erlebt, so die Überlegung, der wird sich auch mit komplexeren Themen an sie wenden. Insofern dienen die Servicefilialen wohl in erster Linie der Kundenbindung. Red.

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