Bankenchronik

8. November 2008 bis 25. November 2008

Die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), Berlin, hat die SKG Bank AG, eine Tochter der Deutsche Kreditbank AG, Berlin, sowie die LTH Landestreuhandstelle Rheinland-Pfalz, Mainz, mit Wirkung vom 1. Januar 2009 als ordentliche Mitglieder in den Verband aufgenommen. Zudem ist die Deutsche Wertpapierservice Bank AG, Frankfurt am Main, als Rechtsnachfolgerin der TXB Transaktionsbank GmbH mit sofortiger Wirkung ordentliches Verbandsmitglied. Der VÖB hat ab dem 1. Januar 2009 damit 34 ordentliche und 28 außerordentliche Mitgliedsinstitute.

Ihr Angebot im Bereich der Private Equity-Beteiligungen bündelt die Sal. Oppenheim Gruppe, Luxemburg. Mit der zum 1. Januar 2009 neu gegründeten Sal. Oppenheim Private Equity Partners GmbH führt das Bankhaus seine Mehrheitsbeteiligungen an der CAM Private Equity Consulting & Verwaltungs-GmbH, Köln, und VCM Capital Management, München, zusammen. Ebenfalls in die neue Gesellschaft eingegliedert wird der bisherige Geschäftsbereich Alternative Investments und Beteiligungen von Sal. Oppenheim.

Der angeschlagene US-Kreditkartenanbieter American Express wandelt sich in eine Bank-Holding um. Die Genehmigung der US-Notenbank Federal Reserve liege bereits vor. Die Umwandlung in die neue Gesellschaftsform soll es dem Konzern ermöglichen, die auch anderen Banken offenstehenden Möglichkeiten zur Refinanzierung bei der Notenbank sowie die Maßnahmen des von der US-Regierung lancierten Rettungspakets zu nutzen.

Die US-Regierung will das Rettungspaket über 700 Milliarden US-Dollar anders einsetzen als bisher geplant. Demnach sieht das US-amerikanische Finanzministerium den ursprünglich geplanten Kauf von devaluierten Papieren nicht mehr als effektivste Verwendung des Geldes. Stattdessen soll eine zweite Runde von Finanzhilfen an angeschlagene Finanzkonzerne ausgegeben werden. Ursprünglich sollte das Geld aus dem Troubled Asset Relief Program (Tarp) zum Erwerb von illiquiden Hypotheken-Papieren eingesetzt werden (siehe auch Gespräch des Tages in diesem Heft).

Nach der Beteiligung an der Stützungsaktion des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate Holding AG und der Mittelstandsbank IKB Deutsche Industriebank AG sowie mit Blick auf mögliche Belastungen im eigenen Bereich erhöht der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Berlin, die Beiträge an der genossenschaftlichen Sicherungseinrichtung. Nach Beschluss des Verbandsrats wurde der jährliche Beitragssatz für das Jahr 2009 von 0,75 auf ein Promille der Kundenforderungen angehoben.

In Australien übernimmt die Westpac Banking Corporation den Wettbewerber St. George Bank. Aus dem Zusammenschluss hervorgehen wird die zweitgrößte Bank des Landes. Rund 95 Prozent der Anleger hatten sich für die Übernahme ausgesprochen. Das Westpac-Angebot lautete auf 1,31 eigener Aktien für ein St.-George-Papier. Zum letzten Handelsschluss entsprach dies einem Gesamtwert von nicht ganz zehn Milliarden australischer Dollar. Sowohl die australische Kartellbehörde wie auch die Bankenaufsicht haben dem Vorhaben bereits zugestimmt.

Mit der Ausübung einer Option hat die Bank of America ihre Beteiligung an der China Construction Bank (CCB) von bisher 10,8 Prozent auf nunmehr 19,1 Prozent aufgestockt. Abgegeben wurden die Anteile vom Staatsfonds China Safe Investments Ltd., dem Hauptaktionär der CCB. Das US-amerikanische Institut hatte sich erstmals im Juni 2005 für einen Kaufpreis von drei Milliarden Euro mit 8,2 Prozent an der CCB beteiligt. Im Rahmen dieser Transaktion war auch die Option ausgegeben worden. Erst im Juli dieses Jahres war der Anteil dann aufgestockt worden.

Ihre Tochtergesellschaft Dresdner Bank (DIFC) Limited hat die Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main, Mitte November dieses Jahres in Dubai offiziell eröffnet. Die neu gegründete Tochter soll künftig vermögenden Privatkunden Zugang zu Dienstleistungen und Produkten aus dem Bereich Private Wealth Management der Dresdner-Bank-Gruppe bieten. Im Juni 2008 hatte die Dresdner Bank ihre Lizenz von der zuständigen Aufsichtsbehörde des Dubai International Financial Centers (DIFC) erhalten. Rechtlich wird die Bank von der Dubai Financial Services Authority (DFSA) beaufsichtigt. Die Dresdner Bank ist bereits seit 1995 in Dubai mit einer Repräsentanz für Firmenkunden und Financial Institutions vertreten.

Eine nachrangige Wandelschuldverschreibung in Höhe von bis zu 123,75 Millionen Euro begibt die IKB Deutsche Industriebank AG, Düsseldorf. Das Institut erwartet, dass der neue Mehrheitseigner Lone Star denjenigen Anteil der Wandelschuldverschreibung, der von den Aktionären der IKB nicht über das Bezugsrecht gezeichnet wird, vollständig übernehmen wird. Der Kauf der Wandelschuldverschreibung ist Teil der angekündigten Erhöhung der IKB-Eigenmittel durch Lone Star in Höhe von insgesamt 225 Millionen Euro. Über die Wandelschuldverschreibung hinaus will der Finanzinvestor eine Nachranganleihe der IKB in Höhe von etwa 100 Millionen Euro zeichnen. Zudem überträgt die IKB nominal 2,6 Milliarden Euro der bei der IKB verbliebenen Portfolioinvestments in Höhe von insgesamt 3,1 Milliarden Euro an eine Zweckgesellschaft.

Die Verbandsversammlung des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen (SGVHT), Frankfurt am Main, hat mit einer Mehrheit von gut 80 Prozent den Weg für den Kauf der Naspa Dublin plc beschlossen. Die Tochtergesellschaft der Nassauischen Sparkasse, Wiesbaden, die ein Wertpapierportfolio in Höhe von 4,2 Milliarden Euro verwaltet, soll für 251 Millionen Euro durch den Verband erworben werden. Dies entspricht dem Buchwert des Eigenkapitals. Die Naspa war die einzige Sparkasse, die für ihr Kapitalmarktgeschäft eine Tochter in Dublin unterhielt.

Als bisher größte Rettungsaktion für eine US-amerikanische Bank erhält die Citigroup vom US-Staat eine direkte Kapitalspritze von 20 Milliarden US-Dollar und staatliche Bürgschaften von mehr als 300 Milliarden US-Dollar. Im Gegenzug zu der Direkthilfe bekommt der Staat Vorzugsaktien mit einer Dividende von acht Prozent. Weitere sieben Milliarden US-Dollar an Vorzugspapieren gehen für die Bürgschaft an das US-Finanzministerium, genau wie Aktienoptionen im Wert von 2,7 Milliarden US-Dollar. An den Verhandlungen war auch der designierte US-Finanzminister Timothy Geithner beteiligt.

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