Börsen

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Clearing eines Single Name CDS

Eurex Credit Clear hat Ende August dieses Jahres eine Clearingtransaktion für einen Single Name Credit Default Swap (CDS) durchgeführt. Die Transaktion hatte einen Nominalwert von fünf Millionen Euro, der Single Name CDS basiert auf RWE. Abgestimmt mit dem Zeitplan, zu dem sich große Marktteilnehmer verpflichtet hatten, ab 31. Juli 2009 einen europäischen zentralen Kontrahenten für das Clearing von europäischen Index- und Single Name CDS zu nutzen, ist Eurex Credit Clear am 27. Juli 2009 gestartet.

Agrarderivate in den USA handelbar

Die vier Eurex-Agrarderivate - Futures auf europäische Veredelungskartoffeln und auf Kartoffeln für den britischen Markt (London Potatoes) sowie Futures auf Ferkel (Piglets) und Schlachtschweine (Hogs) können ab sofort auch in den USA gehandelt werden, und zwar auf der Grundlage des bestehenden No-Action-Letter der US-Aufsichtsbehörde Commodity Futures Trading Commission (CFTC). Seit Einführung dieser Produkte am 20. Juli dieses Jahres ist das Open Interest kontinuierlich gestiegen und lag vor Redaktionsschluss bei mehr als 4 000 Kontrakten. Von August bis Oktober 2009 fallen für die Teilnehmer beim Handel der Agrarkontrakte nur 50 Prozent der Transaktionsentgelte an. In Abstimmung mit Marktteilnehmern soll die Produktpalette im kommenden Jahr weiter ausgebaut werden.

IBM für künftige Handelsinfrastruktur

Die Gruppe Deutsche Börse will zukünftig die High Speed Messaging-Technologie von IBM für ihre neue künftige Handelsinfrastruktur einsetzen. Die Plattform soll als Backbone für alle von der Gruppe Deutsche Börse betriebenen Handelsplätze dienen. Individuelle Anforderungen der einzelnen Börsen Eurex, ISE und Xetra sollen durch entsprechend angepasste Anwendungen auf der neuen Technologieplattform umgesetzt werden, heißt es vom Handelsplatzbetreiber. Als Erste will die International Securities Exchange (ISE) ihr Optionshandelssystem Ende 2010 auf die gemeinsame Infrastruktur überführen.

Die Gruppe Deutsche Börse will durch die neue Infrastruktur, die auf dem IBM Websphere MQ Low Latency Messaging Tool basiert, stetig wachsenden Anforderungen an Geschwindigkeit, Kapazität und Stabilität entgegentreten. Das Backbone soll auch Synergien innerhalb der Gruppe bewirken. Etwa werden deutlich niedrigere Wartungskosten in Aussicht gestellt oder bessere Möglichkeiten zur Expansion in neue Märkte und Anlageklassen. Zudem verringere der modulare Aufbau der Plattform die technische Entwicklungsdauer.

Börse Stuttgart: neues Entgeltmodell

Die Börse Stuttgart ändert mit Wirkung zum 1. Oktober dieses Jahres das Transaktionsentgelt für verbriefte Derivate (Optionsscheine und Zertifikate) sowie Fonds und Exchange Traded Funds (ETFs) und Exchange Traded Commodities (ETCs). Die neue Preisstruktur soll die Attraktivität des Handels insbesondere bei kleineren Ordergrößen steigern - Neueinsteiger wie auch Anleger, die sich zuletzt aufgrund schwieriger Marktverhältnisse zurückgehalten hätten, würden derzeit verstärkt kleinere Volumina handeln. Die Entgeltregelung ist MiFIDkonform, bereits vor Orderaufgabe ist absehbar, welches Entgelt für eine ausgeführte Order anfallen wird. Das Entgelt setzt sich pro Order ab 1. Oktober 2009 zusammen wie in der Tabelle dargestellt (alle Angaben inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer).

Marktsicherheit und Integrität

Die Deutsche Börse und Eurex haben heute das White Paper "The Global Derivatives Market - A Blueprint for Market Safety and Integrity" veröffentlicht. Das Papier habe das Ziel, einen Beitrag zur Debatte zu leisten, wie die Finanzmarktstabilität als Konsequenz der Finanzkrise besser sicherzustellen ist. Es entwirft dazu eine Marktstruktur, die systemische Risiken effektiv verringern soll. Das Papier knüpft an das erste White Paper der Deutschen Börse zu Derivaten an, das im Mai 2008 veröffentlicht wurde und die Grundlagen des globalen Terminmarktes beschreibt.

Vor dem Hintergrund der Finanzkrise will die Studie sowohl die Widerstandsfähigkeit des Terminmarktes als auch dessen strukturelle Mängel erörtern. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Vorteilen eines effektiven Risikomanagements und verbesserter Transparenz insbesondere für außerbörslich (Over-the-Counter/OTC) gehandelte Kontrakte, um das ordnungsgemäße Funktionieren des Gesamtmarktes zu gewährleisten. Der Entwurf schlägt folgende Hauptelemente vor, um die derzeitige Marktstruktur zu stärken: (1.) größtmögliche Nutzung von organisierten Märkten beim Handel von Derivaten; (2.) größtmögliche Nutzung von zentralen Kontrahenten (CCPs), wenn der Handel an organisierten Märkten nicht realisierbar ist; (3.) bilaterale Besicherung von offenen Risikopositionen, vorzugsweise durch neutrale Dritte, wenn der organisierte Handel oder die Nutzung eines zentralen Kontrahenten nicht geeignet ist, und (4.) obligatorische Registrierung von offenen Risikopositionen sowie Einführung von Reporting-Standards für alle Terminmarktkontrakte. Das White Paper steht zum Download auf der Website der Deutschen Börse zur Verfügung.

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