Börsen

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Deutsche Börse: Nutzung von Indizes

Die Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main, stellt ihr Modell für die professionelle und kommerzielle Nutzung ihrer Indizes um. Die bisherige Lizenzierung der Indizes wird demnach zum 1. Januar 2010 durch einen nutzungsbezogenen Zugang zu den wesentlichen Indexparametern ersetzt. Die bisher ebenfalls erfolgte Lizenzierung der Indexmarken für Werbe- und Kennzeichnungszwecke bleibt dabei unverändert erhalten. Im Rahmen der Umstellung werden bestimmte Detaildaten, die für die professionelle und kommerzielle Nutzung der Indizes notwendig sind, ausschließlich den Vertragspartnern der Deutschen Börse zur Verfügung gestellt.

Die Leitfäden zu den Indizes bleiben weiterhin frei verfügbar, die 30 Komponenten werden weiterhin veröffentlicht. Zusätzlich werden vollständige historische Detailinformationen mit einer Zeitverzögerung von maximal drei Monaten zugänglich gemacht, heißt es vom Handelsplatzbetreiber. Im Rahmen der Umstellung macht die Deutsche Börse zusätzlich eine Palette an indexrelevanten Kennzahlen, wie die Performance der Indexwerte oder die Sharpe Ratio, kostenfrei verfügbar.

Marktteilnehmern wird eine Übergangsperiode bis zum 31. März 2010 gewährt. Zudem erhalten registrierte Mitglieder zum alleinigen Zweck des Handels von Dax-Produkten auf den Plattformen der Deutschen Börse die Detaildaten entgeltfrei.

Neues Preismodell für die Börse München

Die Bayerische Börse AG, München, hat als Träger der Börse München mit Wirkung zum 2. November 2009 ein neues Entgeltmodell für Kreditinstitute eingeführt. Dieses ist volumenbasiert und ersetzt das bisher erhobene Schlussnotenentgelt in weiten Teilen. Mit dem neuen Preismodell soll es vor der Orderausführung möglich sein, die Ausführungskosten einer Order zu berechnen: Das Entgelt richtet sich nach der Ordersumme.

Bei Anleihen gilt ein variabler Bereich von 1,0 Basispunkten und ein Mindestentgelt von einem Euro. Dieses Mindestentgelt wird bei einer Ordergröße bis 10 000 Euro fällig. Danach steigt es linear an bis 100 000 Euro Ordervolumen; ab hier greift das Höchstentgelt von zehn Euro.

Bei Aktien, Fonds, ETFs, ETCs und sonstigen an der Börse München gehandelten Wertpapieren liegt der variable Bereich bei 2,9 Basispunkten. Das Mindestentgelt von 1,30 Euro wird fällig bis zu einem Ordervolumen von 4 466 Euro. Das Höchstentgelt von 14,00 Euro wird ab einer Ordergröße von 48 259 Euro berechnet. Die Maklercourtage bleibt unverändert bestehen.

EEX und Eurex: Stromderivate

Die European Energy Exchange (EEX), Leipzig, und die deutsch-schweizerische Terminbörse Eurex bauen ihre Kooperation aus. Ab dem 25. November dieses Jahres sollen Eurex-Kunden auch Stromderivate der EEX über ihren bestehenden Eurex-Zugang handeln und clearen können. Die neuen Kooperationsprodukte umfassen die Phelix Baseload Futures und Optionen und Phelix Peakload Futures.

Wie bei der bisherigen Kooperation im Handel mit Emissionsrechten werde es für die Eurex-Teilnehmer auch für den Handel mit Stromfutures und -optionen einen vereinfachten Zulassungsprozess geben. Durch einen Clearing-Link zwischen der European Commodity Clearing AG (ECC) und der Eurex Clearing AG können Eurex-Teilnehmer ihre bestehenden Verbindungen weiterhin nutzen.

EEX und Eurex arbeiten bislang im Emissionshandel zusammen: Eurex-Teilnehmer können seit Dezember 2007 Emissionsprodukte am Terminmarkt der EEX handeln. Die Kooperation umfasst EUA Futures, Optionen auf EUA Futures und CER Futures.

Xetra International Market

Das paneuropäische Handelssegment Xetra International Market (XIM) der Deutschen Börse ist in der Startphase. Seit Anfang November dieses Jahres können Xetra-Teilnehmer europäische Bluechips über XIM handeln und die Geschäfte im Heimatmarkt abwickeln. Zunächst stehen die liquidesten Werte aus Belgien, Frankreich und den Niederlanden zum Handel auf XIM zur Verfügung. In wenigen Wochen sollen den Teilnehmern weitere Aktien aus Finnland und Spanien bereitgestellt werden. Mitte Januar 2010 werden schließlich die italienischen Bluechips in den Handel aufgenommen, heißt es vom Frankfurter Handelsplatzbetreiber.

Mit der gestaffelten Einführung der einzelnen Märkte bis Mitte Januar 2010 will die Deutsche Börse den Anforderungen der Marktteilnehmer Rechnung tragen: Sämtliche Prozesse, Systeme und Schnittstellen für den Handel, das Clearing und die Abwicklung können pro Heimatmarkt ab sofort über die gesamte Prozesskette überprüft und schrittweise integriert werden.

Am Ende der Startphase sollen insgesamt 96 Aktien in der Handelswährung Euro in das Handelssegment XIM aufgenommen worden sein. Es handelt sich um die Werte des DJ Euro-Stoxx-50-Index und weitere besonders liquide Werte anderer Indizes. Die auf Xetra International Market abgeschlossenen Geschäfte werden über Eurex Clearing verrechnet und im jeweiligen Heimatmarkt abgewickelt. Clearstream bildet für Eurex Clearing die Schnittstelle zu diesen und nutzt die dortige Abwicklungsliquidität.

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