Börsen

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OMX: Ausstieg Schwedens

Das von der US-amerikanischen Nasdaq und der Börse Dubai vorgelegte Übernahmeangebot für den skandinavischen Börsenbetreiber OMX hat der schwedische Staat Ende Januar dieses Jahres angenommen. Der viertgrößte Aktionär erhält für seine Anteile von 6,6 Prozent eine Summe von 2,1 Milliarden schwedische Kronen, was einem Reingewinn von einer Milliarde schwedische Kronen entspricht (umgerechnet rund 106 Millionen Euro). Die Transaktion soll im ersten Quartal 2008 abgeschlossen werden.

Eurex: Gesenkte Clearing-Entgelte

Eurex Clearing senkt zum 1. April dieses Jahres die fixen Clearing-Entgelte für Aktiengeschäfte auf Xetra und dem Parkett der Börse Frankfurt um 25 Prozent auf 0,30 Euro je Order. Das volumenabhängige Clearing-Entgelt bleibt unverändert bei 0,0015 Prozent des Gegenwerts einer Order. Die Entgeltobergrenze pro Order sinkt entsprechend um 0,10 Euro auf 6,00 Euro.

Mit den niedrigeren fixen Entgelten pro Order soll das Clearing von kleinteiligen Transaktionen aus dem algorithmischen Handel auf Xetra attraktiver werden, auf den bereits rund 60 Prozent aller ausgeführten Orders auf Xetra entfallen. Von der Entgeltsenkung können laut Eurex insbesondere Kunden profitieren, die bislang eine noch geringe Aktivität im algorithmischen Handel auf Xetra aufweisen. Zudem soll auf diese Weise der weiter rückläufigen durchschnittlichen Ordergröße im algorithmischen Handel Rechnung getragen werden.

Bei Letzterem werten Computer Handelssignale aus und stellen auf dieser Basis Kauf- und Verkauforders in das Handelssystem ein. Der algorithmische Handel sorgt für höhere Liquidität und damit für engere Spreads, so der Handelsplatzbetreiber. Die Gruppe Deutsche Börse fördert algorithmische Handelsaktivitäten seit Anfang 2005 im Rahmen des Automated Trading Program durch die Gewährung von Rabatten auf Handels- und Clearing-Entgelte.

EEX/Eurex: engere Kooperation

Die Energiebörse European Energy Exchange AG (EEX), Leipzig, und die deutschschweizerische Terminbörse Eurex bauen ihre Kooperation im CO2-Handel aus. Ab dem 26. März 2008 können Futures auf Certified Emission Reductions (CER), weltweit entstehende Emissionsgutschriften nach dem Kyoto-Protokoll, an der EEX gehandelt werden. Als Anreiz werden im gesamten Jahr 2008 keine Handelsentgelte (Börsenhandel und OTC-Registrierung) auf die neuen Futures erhoben.

Certified Emission Reductions (CERs) werden im Rahmen des Kyoto-Protokolls für Klimaschutzprojekte vergeben, die Industriestaaten in Entwicklungsländern durchführen. Ein CER entspricht einem Äquivalent von einer Tonne CO2-Reduktion. Seit 2008 können CERs teilweise auf die Reduktionsverpflichtungen im europäischen Emissionshandelssystem angerechnet werden. Dadurch stellen sie, anders als die CO2-Emissionsberechtigungen (EUA), schon heute eine global verfügbare "Währung" dar, die künftig über regionale Emissionshandelssysteme transferiert werden soll.

Mitglieder der Eurex haben im Rahmen der Kooperation bereits seit Anfang Dezember letzten Jahres Zugang zu den an der EEX gelisteten Futures auf EUA. Im Januar 2008 wurden rund 4,1 Millionen EUA gehandelt. Im Vorjahresmonat lag das Volumen bei 250 000 EUA. Im Vergleich mit dem Vormonat Dezember (1,4 Millionen EUA) habe sich das Volumen verdreifacht.

EEX und Eurex wollen ihr Produktspektrum im Emissionsrechtehandel auch künftig kontinuierlich erweitern. Als nächster Schritt soll im zweiten Quartal 2008 die Einführung von Optionen auf EUA-Futures folgen.

CME: Übernahme von Nymex Holdings

Gespräche zur Übernahme der Nymex Holdings als Muttergesellschaft der gleichnamigen Warenterminbörse hat die Terminbörse CME Group angekündigt. Das Volumen der Akquisition wird auf rund 13,3 Milliarden US-Dollar beziffert, das Ergebnis der Verhandlungen könne aber deutlich von den zuvor erörterten Konditionen abweichen. Die exklusiven Verhandlungen der beiden Parteien sollen 30 Tage lang dauern. Das gegenwärtige Gebot der CME von 36 Dollar in bar sowie 0,1323 CME-Aktien je Nymex-Anteilschein entspricht einer Prämie von rund elf Prozent auf den Aktienkurs Ende Januar dieses Jahres.

RMX: webbasierter Kredithandel

Den ersten öffentlich kontrollierten Internethandelsplatz für Kreditbeteiligungen haben die RMX Risk Management Exchange AG, Hannover, und der IT-Anbieter T-Systems Mitte Januar dieses Jahres in Betrieb genommen (siehe auch Ausgabe Technik "Kreditwesen" 1-2008). Unter dem Label RMX Creparts können Finanzinstitute dort Kreditbeteiligungen zur Risikostreuung austauschen. Die Handelsplattform stammt von der Telekom-Tochter.

Die für den Handel notwendige Standardisierung der Kredite wird von der Ratingagentur Standard & Poor's umgesetzt. Der Dienstleister stellt die Ausfallwahrscheinlichkeiten und Verlustquoten auf der Basis von Jahresabschluss- und Sicherheitendaten der Schuldner fest.

Vorerst bis Juni 2013 ist die Zusammenarbeit zwischen der RMX AG und T-Systems angelegt. Der Internet-Handelsplatz soll strengen Sicherheitsstandards entsprechen, heißt es von den Betreibern. Darüber hinaus wurde er im Vorfeld der Öffnung von Kreditinstituten aus allen drei Bankengruppen getestet. Eine Börsengenehmigung des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums liegt vor, Sicherung der Hausbankenfunktion und Kundenschutz sind durch ein öffentliches Regelwerk sichergestellt.

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