Börsen

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LSE und TMX: Kein Zusammenschluss

Die beiden Handelsplätze London Stock Exchange (LSE) und die kanadische TMX Group haben ihre seit mehreren Monaten laufenden Fusionsgespräche abgebrochen. Zuvor war vom Aktionariat signalisiert worden, dass eine notwendige Zweidrittelmehrheit für den Zusammenschluss der beiden Betreibergesellschaften auf der anstehenden Hauptversammlung sicher nicht zu erreichen sein würde. Zuvor hatte die Maple Group, ein Zusammenschluss verschiedener kanadischer Finanzunternehmen, ein konkurrierendes Übernahmeangebot für 70 Prozent der TMX-Gruppe vorgelegt. Nach Plänen der LSE wären nur 45 Prozent an dem fusionierten Unternehmen von kanadischen Anteilseignern kontrolliert worden.

Minderheitsbeteiligung an Devisenplattform

Die Deutsche Börse AG hat eine Minderheitsbeteiligung an der Währungsoptionsplattform Digital Vega erworben. Nach eigenen Angaben offeriert der Dienstleister Buy-Side- und Sell-Side-Marktteilnehmern elektronische Technologielösungen für den Devisenhandel. Dazu gehört ein System, das Anfragen von Vermögensverwaltern, Unternehmen, Hedgefonds und Regionalbanken für Währungsoptionstransaktionen an Banken übermittelt, die Liquidität im Devisenhandel bereitstellen. Der Kaufpreis für den Anbieter wird in US-Dollar auf einen einstelligen Millionenbetrag beziffert.

Positivvotum der Nyse-Euronext-Aktionäre

Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung haben die Aktionäre der Nyse Euronext Anfang Juli dieses Jahres zu mehr als 96,09 Prozent des stimmberechtigten Kapitals für den geplanten Zusammenschluss der beiden Börsenorganisationen gestimmt. Das entspricht nach Angaben des Marktbetreibers einem Anteil von 65,68 Prozent des Gesamtkapitals. Mit dem Votum ist eine wesentliche Bedingung des geplanten Zusammenschlusses erfüllt. Die Annahmefrist, in der Aktionäre der Deutschen Börse ihre Anteilscheine zum Tausch in Aktien der neuen Holdinggesellschaft andienen können, lief nach Redaktionsschluss am 13. Juli 2011 ab.

Bereits Ende Juni hatten beide Marktbetreiber die Generaldirektion Wettbewerb der EU-Kommission offiziell von ihrem gepslcahnltuesns Unternehmenszusammen in Kenntnis gesetzt. Damit begann die formelle kartellrechtliche Prüfung in Europa.

Fusion: Micex und RTS

In Russland haben die Chefs der beiden Handelsplätze Micex und RTS ein Abkommen zur Fusion beider Unternehmen unterzeichnet. Juristisch soll die Transaktion bis spätestens Anfang 2012 abgeschlossen werden, der endgültige Zusammenschluss wurde für nächstes Jahr in Aussicht gestellt. Der Börsengang der fusionierten Betreiberorganisation sei für Anfang 2013 geplant. Im Fokus des Zusammenschlusses stehe insbesondere die Bündelung von Know-how, das Zusammenlegen der Nachhandelsvolumina und eine Steigerung der Handelsvolumina.

EEX: Büro in London eröffnet

Seit Anfang Juli dieses Jahres ist die European Energy Exchange (EEX), Leipzig, mit einem Büro im Londoner Banken- und Geschäftsviertel Canary Wharf vertreten. Die Präsenz in London soll die Aktivitäten der EEX zur Weiterentwicklung des Handels für Strom, Erdgas, Emissionsrechte und Kohle sowie für den Bereich Clearing begleiten. Darüber hinaus will die EEX verstärkt daran arbeiten, die Sichtbarkeit ihrer Preise und Produkte auf allen wichtigen Handelsbildschirmen zu erhöhen und damit die Konnektivität der Börsenmärkte weiter auszubauen.

Übernahme von Kingsbury International

Die Deutsche Börse hat Kingsbury International Ltd. übernommen, ein Unternehmens- und Wirtschaftsberatungsunternehmen mit Sitz in den USA, das monatlich den Chicagoer Einkaufsmanagerindex (Chicago PMI) berechnet und veröffentlicht. Die Transaktion wurde bereits vollzogen, der Kaufpreis habe in US-Dollar im einstelligen Millionenbereich gelegen und auch eine erfolgsabhängige Zahlung beinhaltet. Bei der Entwicklung des Business Barometer arbeitet der US-Dienstleister mit dem ISM-Chicago zusammen, eine gemeinnützige Tochtergesellschaft des Institute for Supply Management (ISM).

Kassamarkt in neuem Rechenzentrum

Seit Anfang Juli dieses Jahres betreibt die Deutsche Börse ihren Kassamarkt Xetra in einem neuen Rechenzentrum. Die Xetra-Infrastruktur befindet sich seither im International Business Exchange (IBX) des IT-Dienstleisters Equinix Inc., einem internationalen Anbieter von Rechenzentrumsdienstleistungen. Beide Unternehmen bieten bereits seit 2006 zusammen sogenannte Proximity-Services an. Im Rahmen des Umzugs hat die Deutsche Börse unter anderem die Hardware mit neuen, leistungsfähigeren Geräten ersetzt. Hierdurch sollen alle Xetra-Kunden nach Angaben der Börsenorganisation von nochmals gesunkenen Latenzzeiten des Xetra-Systems von bis zu 40 Prozent profitieren.

Durch den Umzug des Kassamarktes Xetra bietet die Deutsche Börse Group ihren Kunden nun erstmalig Co-Location-Services von einer Lokation an. Zugleich werden mehrere börsennahe Dienstleister wie Datenvendoren und Service Provider unter einem Dach gebündelt. Xetra-Teilnehmer haben zudem durch die höhere Zahl der angebundenen Telekommunikationsanbieter die Wahl des Zugangs zum neuen Rechenzentrum.

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