Börsen

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Deutsche Börse: Netzwerkerweiterung

Die Deutsche Börse hat Ende Mai 2012 bekannt gegeben, im Rechenzentrum Equinix ZH4 in Zürich einen weiteren Zugangspunkt zu ihrem globalen Handelsnetzwerk aufzubauen, der im dritten Quartal zur Verfügung stehen soll. Das Rechenzentrum in Zürich wird unter anderem bereits von der Six Swiss Exchange als Co-Location-Standort für deren Kunden genutzt. Von der Einbindung dieses Rechenzentrums in die Netzwerkinfrastruktur sollen sowohl Kunden des Terminmarktes Eurex als auch des Kassamarktes Xetra durch sinkende Latenzzeiten profitieren. Zudem verringern sich die Latenzzeiten für die über das Netzwerk der Deutschen Börse angebundenen Kunden der Six Swiss Exchange. Für die Verbindung Zürich-Frankfurt rechnet die Börse künftig mit einer durchschnittlichen Latenz von 2,6 Millisekunden, für die Verbindung Zürich-London von 6,9 Millisekunden. Gleichzeitig bietet der neue Zugangspunkt Kunden im Rechenzentrum Equinix ZH4 die Möglichkeit, ihre jeweiligen Installationen in Frankfurt und Zürich über die von der Deutschen Börse bereitgestellten Low-Latency-Netzwerkverbindungen zu koppeln.

LSE: Ausstieg von Unicredit und Intesa

Die italienischen Großbanken Unicredit und Intesa Sanpaolo haben gemeinsam 31 Millionen London Stock Exchange (LSE)-Aktien im Wert von rund 300 Millionen Euro veräußert. Die Anteile resultieren aus dem im Jahre 2007 vollzogenen Zusammenschluss der LSE und der Borsa Italiana, deren Großaktionäre die italienischen Banken waren. Unicredit, der zuvor drittgrößte Aktionär der LSE mit einem Anteil von 6,1 Prozent, verkaufte 16,6 Millionen Aktien zu geschätzten 160 Millionen Euro. Der ehemals mit 5,4 Prozent der Anteile der LSE viertgrößte Anteilseigner Intesa Sanpaolo trennte sich von 14,5 Millionen Aktien. Die Kreditinstitute, die in den letzten Jahren ihre Beteiligung von einst 28 Prozent reduzierten, profitierten vor dem Hintergrund der Anpassung ihrer Kapitalsituation an die Anforderungen von Basel III von den jüngsten Kursgewinnen bei der LSE. Als Käufer werden die bisherigen Aktionäre, die Börse von Dubai und die Quatar Investment Authority vermutet.

Eurex Clearing: neues CCP-Angebot

Eurex Clearing arbeitet künftig mit Barclays, BNP Paribas, Citibank, Credit Suisse, Deutsche Bank, J. P. Morgan und Morgan Stanley bei der Einführung seines neuen Clearing-Angebots für außerbörsliche Zinsswaps zusammen. Eurex-OTC-Clear für IRS tritt mit dem Anspruch an, den Marktteilnehmern (Sell- und Buy-Side) eine sichere Lösung für die künftigen regulatorischen Anforderungen in Europa anzubieten, welche die European Market Infrastructure Regulation (EMIR) vorschreibt. Anfang Juli 2012 soll dazu eine nutzbare technische Plattform bereitgestellt werden. Der offizielle Start des Angebots ist für die zweite Jahreshälfte 2012 geplant. Der genaue Termin soll eng mit den Vorbereitungen der künftigen Clearingteilnehmer auf die neuen regulatorischen Anforderungen abgestimmt werden.

Mit dem neuen Angebot werden das Clearing und die Besicherung von OTC-gehandelten und börsennotierten Derivaten unter dem Dach eines einzigen Clearinghauses und in einem rechtlichen Rahmen angeboten. Derzeit sind bereits eine Reihe von Teilnehmern technisch an das System angeschlossen und haben mit funktionalen Tests in einer Simulationsumgebung begonnen.

Eurex Clearing will das CCP-Angebot für OTC-Zinsswaps als weiteres Element der Roadmap zur Vorbereitung auf die neuen aufsichtsrechtlichen Bedingungen verstanden wissen. Dazu rechnet zum einen Eurex Clearing Prisma, die portfoliobasierte Risikomanagementmethode mit der Möglichkeit zum Cross-Margining für börsennotierte und OTC-gehandelte Derivate sowie zum anderen die Client Asset Protection-Lösung, zu der das Individual Clearing Model zur vollständigen individuellen Segregierung von Kundenvermögen gehört (im August 2011 eingeführt) sowie das Omnibus-Segregation-Modell (Segregierung der Vermögenswerte auf einem Sammelkonto).

Nyse Euronext, CBOE und CFFEX

Ähnlich wie die Deutsche Börse Mitte Mai (siehe ZfgK 11-2012) haben nahezu zeitgleich auch die US-amerikanischen Börsenbetreiber Nyse Euronext und Chicago Board Options Exchange (CBOE) mit der chinesischen Derivatebörse China Financial Futures Exchange (CFFEX) eine Kooperationsvereinbarung (Memorandum of Understanding) unterzeichnet, die die jeweils bilaterale Zusammenarbeit stärken soll. Neben dem Informationsaustausch sind auch ein Austausch und Training von Angestellten und gemeinsame Untersuchungen zur zukünftigen Entwicklung des Derivatemarktes geplant.

CBMX: Handelsplattform für Eisenerz

Die China Beijing International Mining Exchange (CBMX) hat eine neue Eisenerz- Handelsplattform zum Handel von Kontrakten für physische Lieferungen in Betrieb genommen. Die neue Handelsplattform zählt 150 Mitglieder, hauptsächlich chinesische Stahlfirmen, aber auch internationale Bergbaukonzerne aus Südamerika und Australien. Der Handel des Rohstoffs kann wahlweise in Dollar oder in Yuan abgewickelt werden. Pro Tonne Eisenerz stellt der Betreiber den Käufern und Verkäufern 0,125 Yuan beziehungsweise 1,5 Eurocent an Handelsgebühren in Rechnung.

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