Börsen

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Gegenangebot für Nyse abgelehnt

Anfang April dieses Jahres haben der US-skandinavische Marktbetreiber Nasdaq/OMX und die US-Börse Intercontinental Exchange eine unaufgeforderte Offerte für alle ausstehenden Anteile von Nyse Euronext und damit ein Gegenangebot zum laufenden Fusionsvorhaben der Deutschen Börse AG, Frankfurt am Main, mit der New Yorker Börse unterbreitet. Der neue Vorschlag sah eine Kombination von 14,24 US-Dollar in bar, 0,4069 Nasdaq-Anteile und 0,1436 ICE-Anteile pro Aktie der Nyse Euronext vor. Damit bewertete das Angebot Letztere mit rund 11,3 Milliarden Euro, was einem Aufschlag von rund einem Fünftel auf das deutsche Angebot bedeutete. Nach kurzer Prüfung hat das Nyse-Board den Vorschlag mit der Begründung zurückgewiesen, dass ein Zusammenschluss mit dem Frankfurter Marktbetreiber besser zur langfristigen Strategie des Unternehmens passe.

Bats: eigene Listing-Plattform

Mit einer eigenen Listing-Plattform für US-Unternehmen will der alternative Börsenbetreiber Bats Global Markets gegen die alteingesessenen Handelsplätze Nyse Euronext und Nasdaq OMX antreten. Das neue Angebot soll im vierten Quartal 2011 starten. Zuvor hatte die im Jahr 2005 gegründete im US-Bundesstaat Kansas ansässige Bats, die in London die Multilateral Trading Facility (MTF) Bats Europe betreibt, die Übernahme der europaweit aufgestellten alternativen Handelsplattform Chi-X angekündigt, für die sie bis zu 360 Millionen Dollar zahlt. In den USA betreibt Bats zwei Aktien- und eine Optionshandelsplattform.

Neues Regelwerk und früherer Handelsbeginn

Der Börsenrat der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) hat ein neues Regelwerk beschlossen und damit die geplante Umstellung des Parketthandels auf die Xetra-Plattform der Deutschen Börse am 23. Mai dieses Jahres vorbereitet. Weiterhin wurde die Rahmenhandelszeit an der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) für den Spezialistenhandel festgelegt. Voraussichtlich ab 1. Juni 2011 wird dieser von 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr stattfinden. Zuvor hatten bereits die regionalen Handelsplätze, beginnend mit der Berliner Börse, den Handelsbeginn vorverlegt. Traditionell waren die ersten Trades in der Regel ab 9.00 Uhr möglich (siehe auch Kreditwesen 7-2011). Die Kernhandelszeit des fortlaufenden Handels auf Xetra bleibt derweil von 9.00 bis 17.30 Uhr unverändert.

Börse Düsseldorf: Mittelstandsmarkt

Mit dem Start der Anleihe der Semper idem Underberg GmbH am 4. April 2011 hat die Börse Düsseldorf ihr neues Segment Mittelstandsmarkt eröffnet. Dieses soll mittelständischen Unternehmen einen weiteren Weg bieten, Kapital aufzunehmen. An der Zeichnung der Anleihen kann jeder Anleger einfach über seine Bank und eine dort aufgegebene Kauforder teilnehmen. Alle Informationen der Emission, wie etwa der Verkaufsprospekt und das Unternehmensrating sowie generelle Informationen zum Anleihehandel an dem neuen Segment werden auch auf der Internetseite des Marktes unter www.dermittelstandsmarkt.de bereitgestellt.

EEX: Übertragung der LBBW-Anteile

Der Aufsichtsrat der European Energy Exchange AG (EEX), Leipzig, hat der Übertragung aller bisher von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Stuttgart, an der EEX gehaltenen Anteile in Höhe von 22,96 Prozent zugestimmt. Nach Erfüllung sämtlicher Voraussetzungen der Ende Dezember 2010 geschlossenen Vereinbarung zwischen den beiden EEX-Aktionären Eurex Zürich AG (Eurex) und LBBW übernimmt Eurex den Hauptteil des Aktienpakets der Landesbank.

Laut Konsortialvertrag und der darin vertraglich festgelegten Andienungsrechte war die LBBW verpflichtet, ihren Anteil auch anderen EEX-Aktionären auf einer pro-rata Basis anzubieten. Das Andienungsverfahren ergab, dass 31 der 40 berechtigten EEX-Aktionäre auf einen entsprechenden anteiligen Erwerb verzichteten. Dadurch wird die derzeitige EEX-Beteiligung der Eurex von 35,23 auf 56,14 Prozent (plus 20,91 Prozentpunkte) steigen. Für das erworbene Aktienpaket zahlt die Terminbörse rund 65 Millionen Euro.

Der Transaktion haben die zuständigen

Aufsichtsbehörden zugestimmt, darunter die Sächsische Börsenaufsicht, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht und das deutsche Kartellamt. Auch die notwendigen Gremienbeschlüsse von LBBW und Eurex liegen vor, heißt es von der Energiebörse, sodass alle Voraussetzungen für den unmittelbaren Vollzug der Transaktion erfüllt sind.

Deutsche Börse: Risk-Control-Indizes

Die Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main, bildet mit den neuen Dax-Risk-Control- Indizes ein hypothetisches Portfolio ab, das die im zugrunde liegenden Dax enthaltenen Risiken steuert. Dieses Portfolio beinhaltet eine Anlage in den Leitindex sowie eine Geldmarktanlage in den Euro Overnight Index Average (Eonia). Dabei gibt es vier Berechnungsvarianten, die auf die Beibehaltung einer Zielvolatilität von fünf, zehn, 15 beziehungsweise 20 Prozent ausgerichtet sind. Sinkt das Risikoniveau eines Dax-Risk-Control-Index unter diese Zielparameter, wird die Allokation automatisch an den zugrunde liegenden Dax angepasst. Steigt das Risikoniveau über den jeweiligen Zielwert, werde die risikofreie Komponente (Eonia) stärker gewichtet. Darüber hinaus sei das Engagement zur Vermeidung extrem gehebelter Positionen auf maximal 150 Prozent begrenzt. Mit dem neuen Angebot sollen Marktteilnehmer die Wertentwicklung des Blue-Chip-Index mit einem festgelegten Risikograd nachbilden können, der anhand der Marktvolatilität gemessen wird.

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