Börsen

Börsen

Börse München:

Kooperation mit London

Die Börse München und die Londoner Plus Markets planen für das vierte Quartal 2008 den gemeinsamen Start einer europäischen Handelsplattform für kleinere und mittlere Unternehmen. Mitte Juli dieses Jahres bestätigte der Börsenrat die Pläne der Geschäftsführung.

Plus Markets betreibt mit Genehmigung der britischen Finanzaufsicht FSA in London eine Börse "Regulated Market" und zwei multilaterale Handelssysteme "MTF". Im Handel von Small- und Mid-Cap-Werten hat Plus Markets bereits Marktanteile gewonnen. Zu diesen Werten zählen die bereits heute von Plus Markets gehandelten rund 90 AIM-Aktien (Alternative Investment Market). Von dieser Ausgangsbasis wollen die Kooperationspartner einen liquiden pan-europäischen Kapitalmarkt und Handelsplatz für kleinere und mittlere Unternehmen schaffen.

In einem ersten Schritt ist die Aufnahme von rund 1 600 Werten des Alternative Investments Market der Londoner Börse LSE angedacht. Neben einem einfachen Zugang zu Londoner Investoren verspricht sich die Börse München von der Transaktion bis zu 55 neue Marktteilnehmer zu den bestehenden 80 hinzu zu gewinnen.

Bis zum Start muss der bayerische Handelsplatz noch rechtliche Details abstimmen, das Regelwerk der Börse München anpassen und das Handelssystem testen.

FWB: Handelsbeginn bleibt

Der Börsenrat der FWB Frankfurter Wertpapierbörse hat Mitte Juli dieses Jahres eine Neufassung der Börsenordnung beschlossen, die unter anderem den Rahmen der Handelszeiten so flexibilisiert, dass auch ein früherer Handelsbeginn möglich wäre. Gleichzeitig haben sich Börsenrat und Geschäftsführung der Frankfurter Wertpapierbörse aber dafür ausgesprochen, den Handelsbeginn mit der Eröffnungsauktion unverändert bei 9.00 Uhr zu belassen. Mit der neuen Börsenordnung soll die Geschäftsführung der FWB den Handelsbeginn jederzeit anpassen können, falls die Wettbewerbssituation in der Zukunft dies erfordern sollte.

Eine Vorverlegung des Handelsbeginns würde gleichwohl erheblichen Mehraufwand für Marktteilnehmer und Investoren bedeuten. Aus diesem Grund wurden die Handelszeiten im Jahre 1999 zwischen allen großen europäischen Marktplätzen vereinheitlicht. Derzeit wird an allen Hauptmärkten zwischen 9.00 bis 17.30 Uhr gehandelt.

Die Frankfurter Wertpapierbörse will sich mit der neuen Regelung auf den zunehmenden Wettbewerb von Handelsplattformen in Europa vorbereiten.

Eurex Clearing: Derivate-Geschäfte

Eurex Clearing prüft verschiedene Formate für einen zentralen Kontrahenten-Service (CCP) für Derivate, die derzeit bilateral "over the counter" (OTC) gehandelt werden. Die neue Plattform soll das bestehende Angebot in den USA um eine europäische Lösung ergänzen.

Der neue Service für europäische OTC-Transaktionen soll auf schon heute von Eurex verwendete und auch auf neue Clearing-Funktionalitäten für Handel und Risikomanagement zurückgreifen. Das Clearing-Unternehmen ist in Gesprächen mit verschiedenen Infrastrukturanbietern, um deren Beteiligung an der neuen Plattform zu diskutieren.

Zum Start konzentriert sich das Angebot auf den Markt für Credit Default Swaps (CDS), wobei der Schwerpunkt auf vorwiegend aus Europa gehandelten Positionen auf I-Traxx-Indizes liegen werde. Der Marktstart ist für die erste Hälfte 2009 geplant. Dem Marktbedarf entsprechend sei eine Ausweitung auf andere Anlageklassen (etwa Aktien oder Anleihen) flexibel möglich.

Die Deutsche-Börse-Tochter will mit der neuen europäischen CCP-Plattform die Effizienz des eingesetzten Kapitals verbessern, indem bilanzielle Auswirkungen von Transaktionen reduziert werden. Zudem würden die hinterlegten Sicherheiten optimal genutzt, manuelle Prozessfehler vermieden und das Kontrahenten-Ausfallsrisiko im OTC-Markt wirksam umgangen, heißt es von dem Unternehmen. Als Vorteile des neuen Angebots nennt man eine erhöhte Marktstabilität und eine effizientere Nutzung des eingesetzten Kapitals durch Straight-Through-Processing, verbessertes Collateral Management sowie die mehrseitige Verrechnung von OTC-Transaktionen - einem Markt, in dem nach eigener Rechnung 84 Prozent aller Derivate gehandelt werden.

Das neue Serviceangebot soll eine Lösung für das Risikomanagement beim Handel mit Derivaten darstellen und sei angesichts der jüngsten Entwicklungen bei außerbörslichen Derivate-Geschäften entworfen worden. Sorgen über systemische Risiken durch Rückstände bei Transaktionsbestätigungen und mögliche Ausfälle der Gegenseite von Geschäften hatten Forderungen nach einer verbesserten Finanzinfrastruktur aufkommen lassen.

Börse Stuttgart: Energy Trusts-Index

Mit dem S-Box Energy Trusts Performance-Index hat die Börse Stuttgart einen neuen Energie-Index aufgelegt. Er setzt sich aus sogenannten Income Trusts zusammen, deren Geschäftstätigkeit auf den Energiesektor fokussiert ist.

Income Trusts beteiligen sich in der Regel an Unternehmen in reifen Märkten mit geringem Reinvestitionsbedarf, wie etwa Zellstofffabriken, Minen, Ölfelder sowie Immobilien-Vermieter, deren Einkünfte durch langfristige Verträge gesichert sind. Die Trusts sind gesetzlich verpflichtet, ihre Cash-Flows nahezu komplett auszuschütten, weshalb sie meist attraktive Dividendenrenditen aufweisen.

Im Index finden sich Income Trusts aus verschiedenen Bereichen des Energiesektors wie beispielsweise Canadian Oil Sands Trust oder Fording Canadian Coal Trust.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X