Börsen

Börsen

Eurex Clearing: System für Risikomanagement

Eurex Clearing hat sein neues, vollständiges Echtzeit-Risikomanagementsystem, Eurex Clearing Prisma, auf Basis einer Portfolio-Methodik eingeführt. Mitte dieses Jahres wurde angekündigt, alle über Eurex Clearing abgewickelten Produkte schrittweise in das neue System überführen und die aktuelle risikobasierte Margining-Methodik ablösen zu wollen. Als Ziel nach der vollständigen Einführung wird eine einzige einheitliche Methodik und ein System genannt, das sich auf alle Anlageklassen inklusive börsennotierter und OTC-Produkte bezieht und dadurch die operative Effizienz steigern und Kosteneinsparungen bringen soll.

Den neuen aufsichtsrecht lichen Anforderungen sieht das Unternehmen Rechnung getragen und verspricht sich einen Beitrag zur Verringerung systemischer Marktrisiken. Durch den Einsatz des simulationsbasierten Value-at-Risk-Modells, das historische und hypothetische Stressszenarien abdeckt, verspricht sich Eurex Clearing ein stabileres System und eine Minimierung zyklischer Effekte.

Als Hauptvorteile werden genannt: Das System soll ermöglichen, dass börsliche und OTC-Derivategeschäfte in einer einzigen Methodik gegeneinander verrechnet werden können (Cross-Margining). Die Berechnung soll multiple Risikofaktoren akkurater erfassen, da produktübergreifende Szenarien anwendet sowie Konten für Portfoliokorrelationen und Diversifikations effekte berücksichtigt werden. Schließlich soll die Margining-Methodik als Standardkomponenten Liquiditätsrisiken, Konzentrationsrisiken und Korrelationsrisiken berücksichtigen und damit die Solidität des Modells der Margin-Berechnung erhöhen.

Die Migration auf das neue System soll schrittweise durchgeführt werden. Zunächst ist das System für Clearing-Mitglieder optional für börsennotierte Aktienderivate und Aktienindexderivate verfügbar. Der nächste Schritt soll Fixed-Income-Derivate und Cross-Margining abdecken. Bereits angewendet wird die neue Methode auf Interest-Rate-Swaps, die durch Eurex-OTC Clear seit Mitte November 2012 angeboten werden.

Index für Mittelstandsmarkt

Die Börse Düsseldorf hat zum 15. August 2013 einen neuen Index eingeführt, der die Entwicklung aller im Mittelstandsmarkt gelisteten Unternehmensanleihen abbildet und damit mehr Vergleichbarkeit und Transparenz in diesem Marktsegment bieten soll. Der Index berücksichtigt Anleihen mit einer Restlaufzeit von mindestens zwölf Monaten und wird als Performance Index berechnet, das heißt alle Zinszahlungen werden in die Indexentwicklung eingerechnet. Er wird rückwirkend zum 1. August 2012 ausgehend von 100 Prozent als Startwert angeboten.

Die Berechnung erfolgt börsentäglich von 9:00 Uhr bis 17:30 Uhr und wird minütlich aktualisiert. Die maximale Gewichtung ist pro Emittent auf zehn Prozent begrenzt. Eine Neugewichtung der indexzugehörigen Gattungen soll jeweils am letzten Handelstag eines Monats stattfinden. Die elektronische Verbreitung erfolgt unter der ISIN DE000SLA1MM1 und der WKN SLA1MM sowie dem Reuters Kürzel "Mimax".

Xetra-Teilnahme aus Hongkong

Mit der Celestial Securities Limited (einem Tochterunternehmen des in Hongkong gelisteten Finanzkonzerns Cash Financial Services Group) hat die Deutsche Börse den ersten Handelsteilnehmer aus Hongkong an das Xetra-Handelssystem angebunden. Die Gesellschaft hat damit direkten Zugang zum Börsenhandel in Deutschland. Teilnehmer aus Hongkong können aufgrund der Zeitverschiebung von 14 Uhr bis 2 Uhr morgens auf Xetra handeln und haben damit die Möglichkeit, nach Börsenschluss in Asien auf Ereignisse in Europa oder an den US-Märkten zu reagieren. Das Netzwerk umfasst nach Angaben der Börse mittlerweile mehr als 240 Handelsteilnehmer mit rund 4 500 Händlern in 18 Ländern.

ICE und Nyse Euronext

Nach den Gremien beider Börsenbetreiber und der EU-Kommission (Kreditwesen 14-2013) hat Mitte August 2013 auch die zuständige US-Börsenaufsicht der geplanten Übernahme der Nyse Euronext durch die Intercontinental Exchange (ICE) zugestimmt. Sofern die nationalen Behörden keine Einwände gegen die Transaktion erheben, zeichnet sich damit durch die künftige Kontrolle der ICE über die Londoner Nyse-Euronext-Tochter Liffe eine Konzentration und damit ein schärferer Wettbewerb auf den weltweiten Derivatemärkten ab.

EEX: neue Strom-Futures

Die European Energy Exchange (EEX) startet ab dem 2. September den Handel mit belgischen und niederländischen Futures, die physisch durch Stromlieferung erfüllt werden. Sie erweitert damit neben den bestehenden Phelix-Futures und den französischen Strom-Futures ihr Produktangebot für die derzeit 160 zugelassenen Handelsteilnehmer um weitere europäische Kontrakte aus. Das Clearing und die Abwicklung der Produkte erfolgt über die European Commodity Clearing (ECC). Als zusätzlichen Anreiz für das Einstellen

von Geboten für die neuen Futures will sie ein neues Initiator/Aggressor-Gebührenmodell verstanden wissen. Unter dem "Initiator" versteht man den Handelsteilnehmer, der das Geschäft mit einem Kauf- oder Verkaufsgebot im Orderbuch initiiert, während der "Aggressor" als Gegenpartei darauf reagiert. Im Falle eines erfolgreichen Geschäftsabschlusses an der EEX fallen beim Initiator keine Transaktionsentgelte für den Handel und die finanzielle Abwicklung an. Zudem erhält er zusätzlich eine Gutschrift von 0,005 Euro je MWh. Für den Aggressor fallen die normalen Transaktionsentgelte an.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X