Börsen

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FWB: Kriterien für Skontrenvergabe

Der Börsenrat der Börse Frankfurt hat eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die die Kriterien für die Skontrenvergabe an der Börse überprüfen soll. Diese Entscheidung hat das Gremium Anfang Dezember dieses Jahres vor dem Hintergrund möglicher Änderungen des Börsengesetzes im Zuge der Umsetzung der neuen europäischen Finanzmarktrichtlinie MiFID (Markets in Financial Instruments Directive) getroffen. Die bestehenden Kriterien sollen weiter ausgebaut werden; so habe sich durch die fachliche Leistungsmessung die Ausführungsqualität und -geschwindigkeit an der Börse Frankfurt gesteigert. Diese bietet heute Best Execution in über 120 000 Wertpapieren.

Eine Neuvergabe der Skontren, die ursprünglich zum 1. Januar kommenen Jahres erfolgen sollte, werde dann auf Basis dieser Überprüfung vorgenommen. Die jetzt gültige Regelung für die Skontrenvergabe auf der Grundlage des Orderbuchvolumens und der fachlichen Leistung der Skontroführer hatte der Börsenrat Mitte 2005 beschlossen. Zum 1. Juli erfolgte dann die Vergabe für 18 Monate bis zum 31. Dezember 2006. Der Hessische Verwaltungsgerichtshof hat Ende September in einem Urteil bemängelt, dass die Kriterien für die Messung der fachlichen Leistungsfähigkeit nicht im Einzelnen in der Börsenordnung niedergelegt sind, zu den Kriterien selbst hatte sich das Gericht nicht geäußert.

Nyse: Unbegrenzte Handelsgebühren

Die New York Stock Exchange (Nyse) hat eine Vorlage zur Abschaffung der Obergrenze für Gebühren im Aktienhandel bei der US-amerikanischen Wertpapieraufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) eingereicht. Bislang sind die Gebühren für an der Börse agierende Broker auf monatlich nicht mehr als 750 000 US-Dollar begrenzt.

Darüber hinaus soll die Einheitsrate für Geschäfte in an der Nyse notierten Werten von 0,00025 US-Dollar je Titel auf 0,000275 US-Dollar angehoben werden. Künftig werde allen Nutzern unabhängig vom Handelsvolumen dieselbe Gebühr berechnet, heißt es von dem Handelsplatz.

Insgesamt sollen die Handelskosten gleichwohl sinken, da zugleich die bestehenden Provisionen für Kursmakler abgeschafft würden. Um sich für den Fall allzu kräftiger Gebührenerhöhungen nach dem Börsengang der New Yorker Börse abzusichern, hatten sich große Wall-Street-Adressen zuletzt an regionalen Handelsplatzbetreibern und alternativen Handelssystemen beteiligt.

Nyse/Nasdaq: Regulierer zusammengelegt

Die US-amerikanische Börse New York Stock Exchange (Nyse) und der für die Technologiebörse Nasdaq zuständige Pflichtverband der US-Wertpapierhändler legen ihre Selbstregulierungsaktivitäten zusammen. Die Vereinbarung sieht vor, eine einzige Aufsichtsstelle des Privatsektors für alle Wertpapier-Broker und -händler mit öffentlichen Geschäften in den USA zu schaffen.

Im zweiten Quartal 2007 soll die Organisation ihren Betrieb aufnehmen. Der Name stehe noch nicht fest, heißt es von den beiden Handelsplätzen. Befürchtungen, eine Fusion beider Stellen bedeute weniger Regulierung und schade Investoren, trat man bereits vor der Entschlussfassung entgegen.

Stuttgart: Regelwerk für elektronischen Handel

In seiner Sitzung Ende November dieses Jahres hat der Börsenrat der Baden-Württembergischen Wertpapierbörse der vorgeschlagenen Änderung der Börsenordnung und weiterer Bestimmungen der Ba-den-Württembergischen Wertpapierbörse zugestimmt. Wie geplant kann damit das neue Marktmodell der Baden-Württembergischen Wertpapierbörse für den elektronischen Handel mit verbrieften Derivaten zum 2. Januar 2007 an den Start gehen, heißt es von dem Handelsplatz (siehe auch Börsen in Kreditwesen 11-2006). Die Änderung der Börsenordnung bedarf noch der Genehmigung durch das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg. Die Behörde habe ihre Zustimmung aber bereits im Vorfeld signalisiert.

Mit der Etablierung des neuen Marktmodells reagiere die Baden-Württembergische Wertpapierbörse, so wird kommentiert, auf den sich verschärfenden Wettbewerb speziell im Handel mit Produkten wie Zertifikaten und Optionsscheinen. Bereits heute biete die Baden-Württembergische Wertpapierbörse mit ihrem Spezialsegment Euwax den Emittenten verbriefter Derivate eine Vertriebsplattform an. Mit dem neuen Marktmodell ist die Einführung eines neuen Entgeltmodells verbunden, das die entsprechenden Gebühren an einer Börse im Handel mit verbrieften Derivaten erstmals vollständig transparent machen will.

EEX: Strom-Spotmarkt Schweiz gestartet

Im Rahmen des Zusammenwachsens der europäischen Energiemärkte startet die European Energy Exchange AG (EEX), Leipzig, Mitte Dezember dieses Jahres den Strom-Spotmarkt Schweiz. Zunächst soll das Angebot die täglichen Stundenauktionen umfassen. Der Handelsablauf sieht vor, dass die Schweiz ein eigenes Marktgebiet bildet, für das eine separate Preiskalkulation durchgeführt wird.

Insgesamt handeln 19 Teilnehmer aus der Schweiz an der EEX, heißt es von der Strombörse. Zehn Schweizer Unternehmen halten als Aktionäre 29 Prozent der Anteile an der Börse. Die starke schweizerische Position werde zudem dadurch verdeutlicht, dass vier schweizerische Unternehmen im Börsenrat der EEX vertreten sind.

In einer Simulationsumgebung wurden Anfang des Monats Testkalkulationen für das Marktgebiet Schweiz mit den Handelsteilnehmern durchgeführt.

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