Börsen

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FWB: Handel ohne Skontroführer

Der Börsenrat der FWB Frankfurter Wertpapierbörse hat Anfang März dieses Jahres die Einstellung des skontroführerbasierten Präsenzhandels im regulierten Markt mit Wirkung zum 28. März 2012 beschlossen. Die Skontroführer an der FWB unterstützen diesen Übergang nach Angaben des Marktbetreibers. Mit Ablauf der Übergangsfrist soll der Handel im regulierten Markt der FWB ausschließlich über das elektronische Handelssystem Xetra erfolgen.

Anstelle der Skontroführer werden Spezialisten eingesetzt, die für Liquidität im elektronischen Handel sorgen. Bereits seit einiger Zeit wird das Spezialistenmodell auf Xetra für den Handel von strukturierten Produkten auf Scoach wie auch im Fondshandel genutzt. Auch wenn der Präsenzhandel 2012 eingestellt wird, soll der Handelssaal am Frankfurter Börsenplatz bestehen bleiben, denn auch für Xetra Spezialisten gilt eine Präsenzpflicht.

Die Börse will damit der Entwicklung des wettbewerblichen und regulatorischen Umfelds der FWB in den letzten Jahren Rechnung tragen: Der Präsenzhandel werde insbesondere durch die Anforderungen der Emittenten und Handelsteilnehmer, den zunehmenden nationalen und internationalen Wettbewerbsdruck sowie aktuelle Regulierungs- und Marktentwicklungen nachhaltig in Frage gestellt. Damit die Frankfurter Wertpapierbörse wettbewerbsfähig bleibt, soll nun die Handelsqualität durch leistungsorientierte, Liquidität bereitstellende Spezialisten verbessert werden. Auch internationale Investoren bekommen über die vollelektronische Xe-tra-Plattform Zugang auf sämtliche handelbaren Wertpapiere, wie der Marktbetreiber hervorhebt.

Von den Skontroführern an dem Frankfurter Handelsplatz wurde indes eine Initiative gestartet, den Präsenzhandel einvernehmlich bereits vor dem 28. März 2012 zu beenden. Sobald ein reibungsloser Übergang auf das Spezialistenmodell gewährleistet ist, will der Börsenrat über eine Abkürzung der bis zum genannten Datum vorgesehenen Übergangsfrist für die Einstellung des Präsenzhandels beraten.

Börsen stehen zu Xontro

Die Börsen Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München und Stuttgart haben bekräftigt, dass sie auch nach dem Ausstieg der Deutschen Börse aus dem skontroführerbasierten Handel das von ihnen verwendete Handels- und Abwicklungssystem Xontro nutzen und langfristig weiterentwickeln wollen. Die sechs Börsen haben dabei nach eigenen Angaben hauptsächlich den Handel für die Kundengruppe der Privatanleger im Fokus. Als Vorteil sehen die Marktplatzbetreiber insbesondere, dass diese auf Xontro nicht mit institutionellem Orderflow und auf Basis von Algorithmen arbeitenden Händlern konkurrieren müssen. Technisch umgesetzt und betrieben wird die Handelsplattform von Braintrade, einem gemeinsamen Tochterunternehmen aller deutschen Wertpapierbörsen, das auch die Fondsabwicklungsplattform Investro unterhält.

EEX: innertäglicher Gashandel gestartet

Die European Energy Exchange AG (EEX), Leipzig, hat am 1. März dieses Jahres den Handel des "Within-Day"-Produkts am Spotmarkt für Erdgas gestartet. Am ersten Handelstag belief sich das gehandelte Volumen auf 40 068 MWh (Marktgebiete Gas-Pool und NCG), wobei insgesamt 49 Handelsgeschäfte abgeschlossen wurden. Es beteiligten sich 13 Unternehmen aktiv am Handel, darunter Advanced Energy Trading, Danske Commodities, Econ Gas, Energiehandelsgesellschaft West, Enovos Deutschland, E-ON Energy Trading, Net-Connect Germany, Optimization Engineers, PCC Energie, Syneco Trading, Technische Werke Ludwigshafen und VNG - Verbundnetz Gas.

Die Einführung des Within-Day-Kontrakts soll den Spotmarkt für Erdgas der EEX erweitern und einen zusätzlichen Schritt zur Integration des Regelenergiehandels an der Börse darstellen. Das Produkt ermöglicht den Teilnehmern den untertägigen Handel von Erdgas für den aktuellen Gasliefertag für die genannten Marktgebiete. Der Lieferzeitraum umfasst die restlichen Stunden des jeweils aktuellen Erdgasliefertages, abzüglich drei Stunden Vorlaufzeit zur nächsten vollen Stunde. Für den Erdgashandel an der EEX sind derzeit insgesamt 80 Teilnehmer zugelassen (71 Teilnehmer am Spotmarkt und 59 Teilnehmer am Terminmarkt).

Eurex: neue Volatilitätsderivate

An der Terminbörse Eurex ist ab dem 22. März 2010 ein neuer Optionskontrakt verfügbar, der den bestehenden V-Stoxx Mini-Future ergänzt. Dadurch steigt das Angebot an Volatilitätsderivaten, die über Eurex Clearing zentral verrechnet werden; zentrales Clearing minimiert die Kontrahentenrisiken. Der V-Stoxx-Index gibt die implizite Volatilität von Euro-Stoxx-50-Optionen an. Handelszeit ist von 9.00 bis 17.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Die Laufzeiten des neuen Kontrakts entsprechen denen der bestehenden V-Stoxx-Mi-ni-Futures: die drei nächsten aufeinander folgenden Kalendermonate und der darauf folgende Quartalsmonat aus dem Zyklus Februar, Mai, August und November.

Finesti und Clearstream: bessere ISIN-Vergabe

Um die Zuweisung einer ISIN (International Securities Identification Number) für alle Investmentfonds nach Luxemburger Recht zu verbessern, sind der IT-Anbieter Finesti S. A. und Clearstream Banking Luxembourg eine Technologiepartnerschaft eingegangen. Nach der Vereinbarung soll die Finesti-Anwendung e-file.lu als ein Kanal dienen, mit dem Anträge auf Zuweisung einer ISIN an Clearstream in ihrer Funktion als Vergabestelle (National Numbering Agency) elektronisch übertragen werden. Diese vollelektronische Lösung soll dem Fondsvertrieb mehrere Vorteile bieten: Datensicherheit und Nachverfolgung der ISIN-Anträge in Echtzeit.

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