Börsen

Börsen

Nasdaq: eigener Optionsmarkt

Die US-Technologiebörse Nasdaq hat die Gründung eines eigenen Optionsmarkts angekündigt. Unter dem Namen "Nasdaq Options Market" soll dieser als Handelsplatz für Derivate auf Aktien und Indizes vorbehaltlich der Zustimmung der USamerikanischen Wertpapieraufsicht - im dritten Quartal 2007 starten. Als erste Optionsplattform werde an dem Markt eine Preis-Zeit-Priorität geboten, wobei zu besseren Preisen aufgegebene Wertpapieraufträge bevorzugt behandelt und Aufträge zu gleichen Preisen nach Abfolge ihres Eintreffens verarbeitet werden.

Hintergrund für das neue Modell sei eine in den USA geplante Änderung bei der Quotierung von Optionen. So erwägen die US-amerikanischen Aufsichtsbehörden derzeit eine Umstellung auf 1-Cent-Intervalle. Gegenwärtig werden die Derivate in Abständen von fünf beziehungsweise zehn US-Cent gehandelt. Durch den Wechsel erwartet die Technologiebörse eine Verschiebung des Wettbewerbs zugunsten von Anbietern, die sehr hohe Volumina effizienter verarbeiten könnten. Mit dem Handelssystem des im vergangenen Jahr übernommenen elektronischen Aktienmarkts Instinet sieht man sich dabei technologisch gut aufgestellt.

EEX: Intraday-Handel startet

Vorbehaltlich der Zustimmung des Börsenrates am 22. September dieses Jahres will die European Energy Exchange (EEX) am 25. September 2006 mit dem Intraday-Handel beginnen. An einer ersten Simulation im August haben nach Angaben des Handelsplatzes insgesamt 60 Unternehmen teilgenommen. Eine zweite und letzte Simulationsphase lief Anfang September dieses Jahres.

Die elektronische Plattform zum Intraday-Handel soll den Marktteilnehmern sieben Tage in der Woche rund um die Uhr zur Verfügung stehen, heißt es aus Leipzig. Das neue Handelssystem werde im ersten Schritt den Handel von Stundenlieferungen des aktuellen und nächsten Kalendertages bis 75 Minuten vor Lieferbeginn ermöglichen. Im nächsten Schritt soll das Angebot dann zu einem Handel von Viertelstundenlieferungen bis 45 Minuten vor Lieferbeginn ausgebaut werden. Die Abwicklungsinfrastruktur ist nach eigenen Angaben ebenfalls offen für Intra-Day-Geschäfte, die nicht auf der Plattform abgeschlossen wurden. Es sei auch geplant, andere Länder in die Plattform einzubeziehen.

EEX: Lizenz für Clearing-Tochter

Drei Monate nach Antragstellung hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) der European Commodity Clearing AG (ECC) die Lizenz als Wertpapierhandelsbank erteilt. In Kraft getreten ist die BaFin-Erlaubnis mit der Eintragung der Ausgliederung des Clearing-Geschäfts der European Energy Exchange AG (EEX) in die ECC ins Handelsregister per Ende August 2006.

Mit der Erlaubnis darf die EEX-Tochter Finanzkommissionsgeschäfte betreiben und Finanzdienstleistungen erbringen. Darüber hinaus erhält die Gesellschaft im Vorgriff auf die künftige Rechtslage bereits jetzt auch die Erlaubnis, mit Wirkung des Inkrafttretens der 7. KWG-Novelle ab Januar 2007 als zentraler Kontrahent nach § 1 Abs. 31 KWG (neu) tätig zu sein.

ISE: Start des Aktienhandels

An der US-amerikanische Optionsbörse International Securities Exchange (ISE) hat Anfang September dieses Jahres der Handel mit Aktien begonnen. Auf der Mid-Point Match getauften Plattform werden zwischen 9.30 und 16 Uhr Ostküstenzeit erstmals vollautomatisch und anonym Orders abgeglichen. Die US-amerikanische Wertpapieraufsicht SEC hatte zuvor die Gründung der ISE Stock Exchange genehmigt.

Beteiligt an dem neuen Aktienmarkt sind neben dem Online-Broker E-Trade, den Wertpapierhändlern Knight, Sun Trading und Van der Moolen auch die Handelstöchter von Bear Stearns, der Deutschen Bank, J.P.Morgan, Nomura sowie der Hedgefonds Citadel.

Deutsche Börse: neuer Datenservice

Auf die Bereinigung von Unternehmens- und Geschäftspartnerdaten spezialisiert sich die Deutsche-Börse-Tochter Avox, ein Netzwerk von Finanzdienstleistern zur Verifizierung von Kontrahentendaten. Seit Herbst vergangenen Jahres besitzt der Frankfurter Handelsplatzbetreiber die Aktienmehrheit von 50 Prozent plus einer Stimme.

Das Unternehmen validiert, komplettiert nach eigenen Angaben bereits rund 600 000 "Legal Entities" aus 140 Ländern. Durch mehrere Finanzinstitute initiiert wurde die Gesellschaft im Jahr 2003 in London gegründet, um eine Verbesserung der Datenqualität zu erreichen. Die Daten umfassen etwa Angaben zu Unternehmenshierarchien, registrierte Adressinformationen, Branchenschlüssel und Unternehmensidentifikationsmerkmale.

Avox gleicht die Daten, die von den Kunden eingereicht werden, durch eigene Recherche ab und korrigiert die Datensätze bei Bedarf. Jeder Datensatz wird durch ein komplettes Quellenprotokoll ergänzt, was die Transparenz hinter den Datenwerten sichern soll. Die Kunden liefern fortlaufend geänderte und neue Daten, die überprüft und an alle Mitglieder der "Avox Community" weitergegeben werden.

Rund 70 Prozent der Änderungen, die nach Validierung der Daten durch Avox erfolgen, gehen nach eigenen Angaben dabei zurück auf Mitteilungen von Kunden. Zur Community gehören international tätige Finanzinstitute wie Citigroup, Barclays Capital, Royal Bank of Scotland oder Dresdner Kleinwort, heißt es von der Deutschen Börse.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X